Prof. Dr. Klaus Vieweg von der Universität Jena forscht an der University of Washington in Seattle
Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der in Jena mit der 1807 publizierten „Phänomenologie des Geistes“ ein Schlüsselwerk moderner Philosophie schrieb, ist ein deutscher Exportschlager. In der philosophischen Szene spricht man von einer Renaissance seines Denkens der Freiheit. In Asien gilt er als einer der wichtigsten europäischen Philosophen; in vielen Ländern Südamerikas steht sein Freiheitsbegriff im Zentrum vieler philosophischer und politischer Diskussionen. Und auch von Nordamerika gehen immer wieder neue Impulse aus, die die Forschungsarbeit zu Hegel bereichern können.
Hegelexperte Prof. Dr. Klaus Vieweg von der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird deshalb ab Juli zweieinhalb Monate an der University of Washington in Seattle (USA) verbringen. Möglich macht das die Alexander von Humboldt-Stiftung, die jetzt die Finanzierung des Forschungsaufenthaltes zugesagt hat.
„Ich möchte mit diesem Besuch eine langjährige und sehr fruchtbare Kooperation fortsetzen“, sagt Vieweg. „Als Humboldt-Stipendiat war ich bereits in den 1990er Jahren in Seattle.“ Gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Richard T. Gray – Literaturwissenschaftler an der University of Washington – will er Hegels Handlungstheorie in der praktischen Philosophie und in der Philosophie der Kunst nachgehen. „Der Begriff der Handlung ist zentral für das Verständnis praktischer Philosophie und kann damit auch ein Schlüssel zu einer aktuellen Interpretation der Kunstphilosophie sein“, erklärt der Jenaer Hegelspezialist.
„Der Bogen der zu untersuchenden handlungstheoretischen Beispiele spannt sich von der griechischen Tragödie (Antigone, Ödipus, Orestie) über die Komödien eines Aristophanes und Moliere bis hin zu Schillers Frage nach dem Handeln aus Pflicht“ – so Prof. Vieweg. Im Zentrum steht dabei die Arbeit an einem modernen Handlungsbegriff im Anschluss an Hegel.
Vieweg und Gray arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen und forschen dabei immer wieder an Schnittstellen von Literatur und Philosophie. Aus der im „TransCoop-Programm“ von der Alexander Humboldt-Stiftung geförderten Kooperation sind bereits Bücher über Hegel und Nietzsche, Nietzsche und Friedrich Schlegel sowie der Sammelband „Inventions of Imagination – Romanticism and Beyond“ (Seattle 2011) hervorgegangen.
Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Vieweg
Institut für Philosophie der Universität Jena
Zwätzengasse 9, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944140
E-Mail: klaus.vieweg[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Klaus Vieweg forscht in Seattle
Foto: Peter Scheere/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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