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16.02.2011 15:53

UDE-Forschungsgruppe bei der Berlinale: Film und Computerspiel verschmelzen

Ulrike Bohnsack Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Digitale 3D-Filme gehören seit dem grandiosen Erfolg von „Avatar“ zum Kinoerlebnis. Die beeindruckende Entwicklung geht weiter und nimmt Kurs auf die Welt der Videospiele. Dass die Spieleproduzenten maßgeblich von den Erfahrungen der Filmemacher profitieren können und umgekehrt, ergaben Forschungen der Arbeitsgruppe Medieninformatik | Entertainment Computing von der Universität Duisburg-Essen (UDE).

    Im vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Konsortium des PRIME-Projekts (PRoduktions- und Projektionstechniken für Immersive Medien) untersuchten die Spiele-Forscher um Prof. Dr. Maic Masuch die digitale stereoskopische Kinoproduktion, so der Fachausdruck für räumliche Bilder. „Dank der umfassenden Expertise unserer Projektpartner konnten wir allerneueste Experimente in der 3D-Filmproduktion begleiten und genau analysieren. Dabei haben wir faszinierende Möglichkeiten für stereoskopische Spiele entdeckt und auch gleich in ein eigenes Spiel eingebaut“, beschreibt Masuch das Projektergebnis.

    Spiele-Entwickler profitieren schon jetzt von den Ergebnissen der 3D-Film-Produktion: Es lassen sich z.B. viele computeranimierte Modelle weiter verwenden. Der nächste Schritt ist die direkte Einbindung von dreidimensionalen Video-Ausschnitten ins 3D-Spiel. Die Arbeitsgruppe Entertainment Computing hat dazu ein Verfahren entwickelt, das die aufwändige korrekte Darstellung von 3D-Videos in einer beliebigen professionellen Spiele-Umgebung erlaubt: „Das Multi-Pass Stereoscopic Video Rendering (MSVR) ist so konzipiert, dass auch handelsübliche Computerhardware damit zurecht kommt“, so Masuch.

    Die spielerischen Möglichkeiten von MSVR hat die Forschungsgruppe in einem eigenen Prototypen umgesetzt, der auf dem PRIME Abschlussevent am 17. Februar im Rahmen der Berlinale 2011 vorgestellt wird. Als Spieler findet man sich, live gefilmt in 3D und Full-HD, in einem packenden Wettrennen wieder. „Den 3D-Effekt hat man so auf einem Bildschirm noch nie gesehen“, beschreibt Masuch die weit über die Möglichkeiten heutiger Spielkonsolen hinausgehende Wirkung.

    Ganz einfach ist das allerdings nicht. „Die räumliche Abstimmung von virtueller Welt und 3D-Video ist immer knifflig, das weiß man aus frühen Versuchen mit zweidimensionalen Bildern. Und während beim Film die Kamerafahrten genau geplant werden können, hat der Spieler stets alle Freiheiten. Das 3D-Bild muss intelligent angepasst werden“, so Masuch weiter. „Mit unserem Forschungsprototypen bewegen wir uns hart an der Grenze des aktuell technisch Machbaren“.

    Derzeitige 3D-Spiele haben die neuen Herausforderungen noch nicht einmal technisch komplett gelöst, von den Sehgewohnheiten eines Betrachters und der Wirkung räumlicher Bilder ganz zu schweigen. Für die Zukunft sieht Masuch grundlegenden Forschungsbedarf, um die Vorteile der neuen 3D-Technologie nicht durch Anfängerfehler und komplizierte Technik zu verderben.

    Pionierarbeit in der Forschung

    Die Arbeitsgruppe bereichert das Projekt mit ihrem Fachwissen und ihren Forschungserfolgen auf dem Gebiet der Computer- und Videospiele. Sie betreibt – als Erste an einer deutschen Universität – Forschung und Lehre der Medieninformatik mit besonderem Fokus auf Digitalen Spielen. Wissenschaftler und Studierende arbeiten unter Leitung von Prof. Dr. Maic Masuch, einem der Pioniere der deutschen Computerspiel-Forschung, zusammen. Sie feilen an innovativen Game Design-Ideen, intelligenten Werkzeugen für die Gestaltung interaktiver Welten, interaktivem Storytelling und neuartigen Nutzerschnittstellen. Der Lehrstuhl stellt aktuelle Forschungsergebnisse und Informationen auf seiner Homepage unter www.medieninformatik.uni-due.de bereit.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Maic Masuch, Tel. 0203/379-1150, maic.masuch@uni-due.de
    Diplom-Mediensystemwissenschaftler Jonas Schild,
    Tel. 0203/379-1652, jonas.schild@uni-due.de

    Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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