Eine kritische Bilanz der Erfolge und Misserfolge westlicher Förderung in Russland zieht die 9. Arbeitsbesprechung über Hochschulkontakte zwischen NRW und Russland / der GUS unter dem Titel "Vom Sinn und Unsinn westlicher Förderung in Russland", die am 8. und 9. November 2001 an der Ruhr-Universität (EuroEck, Spechtsweg 20, 44801 Bochum) stattfindet.
Bochum, 05.11.2001
Nr. 332
Vom Sinn und Unsinn westlicher Förderung
Bilanz der Zusammenarbeit mit Russland/GUS
9. Arbeitsbesprechung über Hochschulkontakte
Die Zusammenarbeit mit den verschiedensten Einrichtungen in Russland und den GUS-Staaten hat sowohl im Bereich von Hochschule und Wissenschaft als auch im Rahmen der Städtepartnerschaften und Nichtstaatlichen Organisationen ihre Pionierphase hinter sich. Eine kritische Bilanz ihrer Erfolge und Misserfolge zieht daher die 9. Arbeitsbesprechung über Hochschulkontakte zwischen NRW und Russland / der GUS unter dem Titel "Vom Sinn und Unsinn westlicher Förderung in Russland", die am 8. und 9. November 2001 an der Ruhr-Universität (EuroEck, Spechtsweg 20, 44801 Bochum) stattfindet.
Selbstverständnis neu bewerten
Die Konferenz will ein möglichst ungeschöntes Bild der bisherigen Zusammenarbeit zeichnen. "Unser Ziel ist es, sowohl die Leistungen als auch die Mängel westlicher Förderung offen zu benennen", so der Landesbeauftragte für Hochschulkontakte zu Russland Prof. Dr. Karl Eimermacher (Lotman Institut für Russische und Sowjetische Kultur der RUB). Eine (selbst)kritische Diskussion soll erörtern, welche Konzepte sich bewährt haben und welche sich als Um- oder gar Irrwege westlicher Förderpolitik erwiesen haben. Wie "hilfreich" und effizient ist die Kooperation? Wo wirkt sie korrumpierend statt fördernd? Wer sind die wahren Nutznießer? Welche sind die größten Fehler und wie lassen sie sich vermeiden? All diese Fragen stellen sich die Experten. "Gerade im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Ereignissen scheint es nötig, die bisherigen Formen der Förderung zu überdenken und mit einem kritischen Blick auf das eigene - westliche wie östliche - Selbstverständnis neu zu bewerten", so Prof. Eimermacher.
Alternativen entwickeln
Doch es geht nicht nur um einen Rückblick; eine Herausforderung der Tagung ist auch, zukünftige Alternativen der Förderung zu konzipieren. Dazu sind Referenten aus Russland und Deutschland eingeladen, die über ihre Beobachtung und ihre Erfahrungen mit westlicher Förderung in Russland und den Staaten der GUS berichten. Sie beleuchten die bisherigen Förderaktivitäten aus deutscher und russischer Sicht, um ihre Stärken und Schwächen zu analysieren. In einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch sollen die Möglichkeiten und Chancen westlicher Förderung ausgelotet und tragfähige Modelle für die Zukunft gesucht werden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Karl Eimermacher, Dr. Anne Hartmann, Lotman Institut für Russische und Sowjetische Kultur der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-25605, Fax: 0234/32-14243, Email: lirsk@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/lirsk
Programm
Donnerstag, 8. November 2001
10.00 Uhr: Prof. Dr. Karl Eimermacher (RUB): Von Geldern und Menschen: Einsätze, Gewinne und Verluste bei der Förderung
10.30 Uhr: Sonja Margolina (Berlin): Hilfe und Korruption, oder die Tücken des Altruismus
11.30 Uhr: Dr. Christine Teichmann (Universität Halle-Wittenberg): Hochschulkooperation Ost-West auf dem Prüfstand: Wo liegen die Defizite in der Förderung?
14.30 Uhr: Ekaterina Genieva (Bibl. für ausländische Literatur, Moskau): Russland und Deutschland: Zusammenarbeit in Europa
15.30 Uhr: Irina Iurna (Ford Foundation Moskau): The donor's responsibility for influencing the environment: theory and reality
16.30 Uhr: Dr. Andreas Förster (DAMU, Berlin): Westliche Förderung für partnerschaftliche Projekte - Erfahrungen einer deutsch-russischen Alumni-Vereinigung
17.30 Uhr: Podiumsdiskussion: Ausgetretene Pfade - neue Wege? Richtungen und Perspektiven der Förderung.
Mit Dr. Joachim Köhler (Schleswig-Holsteinischer Landtag), Dr. Klaus Waschik (Lotman Institut), Ekaterina Genieva (Bibl. für ausländische Literatur, Moskau), Irina Iurna (Ford Foundation Moskau), Prof. Dr. Zitzlsperger (Univ. der Bundeswehr, München).
Freitag, 9. November 2001
9.30 Uhr: Prof. Dr. Manfred Heinemann (Universität Hannover): Sisyphus auf dem Weg nach Europa ohne Ziel? Hochschulreformen in der postkommunistischen Gesellschaft
10.30 Uhr: Prof. Dr. Bernd Bonwetsch (RUB): Zwischen Entprovinzialisierung und Enttäuschung: Acht Jahre Kooperation Bochum - Kemerovo/Westsibirien
11.30 Uhr: Jens Siegert (Heinrich Böll Stiftung, Moskau): Capacity Building im NGO-Bereich
14.00 Uhr: Dr. Hans-Heinrich Bukow (RUB): Wo uns der Schuh drückt - eine (selbst-) kritische Bilanz
14.45 Uhr: Prof. Dr. V.V. Gvozdev (Universität Kursk): Kursk: Eine russische "Provinz"-Hochschule und ihre Entwicklungsoption durch effektive internationale Kooperation
15.30 Uhr: Prof. Dr. Svetlana Kibardina (Universität Vologda): Der Weg zu einer erfolgreichen Kooperation
16.30 Uhr: Zusammenfassung
http://www.ruhr-uni-bochum.de/lirsk
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Sprache / Literatur, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).