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21.02.2011 14:02

Hälfte aller Sprachen weltweit vom Aussterben bedroht

Jens Rehländer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VolkswagenStiftung

    Jährlich am 21. Februar proklamiert die UNESCO den Internationalen Tag der Muttersprache. Im Kampf um gefährdete Sprachen engagiert sich auch die VolkswagenStiftung und hat bislang in ihrer Initiative „Dokumentation bedrohter Sprachen“ 94 Projekte mit 21,4 Millionen Euro gefördert.

    Von den rund 6.000 Sprachen wird es in hundert Jahren laut UNESCO nur noch die Hälfte geben. Wenn aber eine Sprache stirbt, dann stirbt letztlich ein Stück des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit. Seit 2000 unterstützt die VolkswagenStiftung deshalb mit ihrer Förderinitiative „Dokumentation bedrohter Sprachen“ (DoBeS) Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Disziplinen und Länder bei der Dokumentation bedrohter Sprachen. Ziel ist es, möglichst viele in ihrer Existenz bedrohte Sprachkulturen so weit zu erfassen, dass spätere Generationen anhand des dokumentierten Materials die ganze Sprache beschreiben können. Dazu werden die Sprachen mit Rekorder, Videokamera, Fotoapparat und Notizblock aufgezeichnet und in einem eigens dafür eingerichteten elektronischen Archiv aufbewahrt. Dieses befindet sich am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen. Die Stiftung förderte bislang 94 Sprachprojekte mit insgesamt 21,4 Millionen Euro.

    Eines dieser Projekte betreut Prof. Dr. Manfred Krifka, Professor für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit seinem Team erforscht der Wissenschaftler das Daakaka, eine auf Ambrym beheimatete Sprache. Ambrym ist die fünftgrößte Insel des südpazifischen Staates Vanuatu. Dort sprechen nur noch etwa 600 Menschen Daakaka. Nicht nur die modernen Kommunikationsmittel tragen dazu bei, die lokale Sprache zu verdrängen und durch das Bislama, die auf dem Englischen basierende Verkehrssprache Vanuatus, zu ersetzen. Auch die aktiven Vulkane der Insel bedrohen die hier lebenden Menschen und ihre faszinierende Kultur.

    Wie das Team um Manfred Krifka versucht, die bedrohte Sprache Daakaka zu retten, zeigt der Videoblog http://www.sciencemovies.de der VolkswagenStiftung. Ab 1. März 2011 präsentieren die Berliner Sprachforscher in zehn Episoden ihre Arbeit auf der Südseeinsel Ambrym. Einen Vorgeschmack darauf bietet schon heute ein Kurzvideo auf YouTube.

    Jährlich am 21. Februar wird der Internationale Tag der Muttersprache begangen. Die UNESCO rief diesen Gedenktag zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit erstmals im Jahr 2000 aus.

    Kontakt VolkswagenStiftung
    Kommunikation
    Jens Rehländer
    Telefon: 0511 8381 380
    E-Mail: rehlaender@volkswagenstiftung.de

    Dokumentation bedrohter Sprachen
    Dr. Vera Szöllösi-Brenig
    Telefon: 0511 8381 218
    E-Mail: szoelloesi@volkswagenstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mpi.nl/DOBES/dobesmap/ - aktuelle Weltkarte der DoBeS-Projekte
    http://www.volkswagenstiftung.de/fileadmin/downloads/publikationen/Dobes.pdf - Sondermagazin „Dokumentation bedrohter Sprachen“ der VolkswagenStiftung


    Bilder

    Die kunstvollen Sandzeichnungen der Einwohner von Ambrym gelten als einzigartig und wurden von der UNESCO als eine von 90 „Masterpieces of the Oral and Intangible Heritage of Humanity“ anerkannt.
    Die kunstvollen Sandzeichnungen der Einwohner von Ambrym gelten als einzigartig und wurden von der U ...
    Quelle: Foto: Manfred Krifka

    Soraya Hosni, Mitarbeiter im Team von Prof. Dr. Manfred Krifka, dokumentiert Gespräche der Ureinwohner Ambryms mit einer Videokamera, aber auch Kinderlieder und -spiele hält sie damit fest.
    Soraya Hosni, Mitarbeiter im Team von Prof. Dr. Manfred Krifka, dokumentiert Gespräche der Ureinwohn ...
    Quelle: Foto: von Prince


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die kunstvollen Sandzeichnungen der Einwohner von Ambrym gelten als einzigartig und wurden von der UNESCO als eine von 90 „Masterpieces of the Oral and Intangible Heritage of Humanity“ anerkannt.


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    Soraya Hosni, Mitarbeiter im Team von Prof. Dr. Manfred Krifka, dokumentiert Gespräche der Ureinwohner Ambryms mit einer Videokamera, aber auch Kinderlieder und -spiele hält sie damit fest.


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