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23.02.2011 10:00

Wissen sammeln. Die digitalisierten Schätze der Greifswalder Universität

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Mit einer Ausstellung gewährt die Kustodie Einblick in die digitale Aufbereitung der wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Greifswald. Im vergangenen Jahr startete das Digitalisierungsprojekt mit den Sammlungen in der Botanik, der Zoologie und der Ur- und Frühgeschichte. Ziel des Projektes ist es, Sammlungsobjekte digital zu erfassen und im Internet für Wissenschaftler und die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Universität wird bei der Digitalisierung von Studenten der Hochschule für Technik, Kultur und Wirtschaft (HTWK) Leipzig unterstützt.

    Die Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek bildet den Auftakt einer Ausstellungsreihe mit dem Titel Wissen sammeln. Die digitalisierten Schätze der Greifswalder Universität.

    Seit September 2010 haben Museologie-Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig im Rahmen des Digitalisierungsprojektes Kustoden bei der digitalen Erfassung von Sammlungsobjekten unterstützt. In wenigen Wochen wurden in den Sammlungen der Botanik, der Zoologie sowie der Vorgeschichtlichen Altertümer insgesamt 1.887 Objekte digital erfasst.
    Zum Abschluss ihres Praktikums präsentieren die drei Bachelor-Studenten Christin Lumme, Marc Viehweg und Manuel Vojtech in Zusammenarbeit mit der Kustodie ihre Arbeitsergebnisse in einer Ausstellung, einem Ausstellungskatalog sowie einer multimedialen Präsentation.

    Die Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek zeigt ausgewählte wertvolle Originalobjekte aus den drei Sammlungen. Bilden in der Botanik Lehrmittelsammlungen den Schwerpunkt, so war die Relevanz der Sammlungsobjekte für wissenschaftliche Forschungen ausschlaggebend für die Auswahl in der Zoologischen Sammlung. Die Objekte aus der Sammlung Vorgeschichtlicher Altertümer werden unter dem Aspekt der verwendeten Materialien präsentiert.
    So vermittelt die kleine Exposition von 140 Originalobjekten die Besonderheiten universitärer Sammlungen: Sie wurden speziell zu Lehrzwecken angelegt oder entstanden aus Forschungsaktivitäten einzelner Lehrstühle. Damit unterscheiden sich universitäre Sammlungen strukturell von denen an staatlichen oder kommunalen Museen. Dort ist Sammeln, Bewahren und Ausstellen vor allem auf Bildung und Unterhaltung ausgerichtet.

    „Unsere Universität besitzt 17 wissenschaftliche Sammlungen mit rund 5,7 Millionen Einzelobjekten. Viele Sammlungsobjekte werden heute in Forschung und Lehre noch immer benötigt. Gleichzeitig sind die Sammlungen einen unschätzbares kulturelles Erbe, das es zu bewahren gilt. Mit der Digitalisierung leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu und heben die Objekte aus Sammlungsmagazinen und -kästen ins öffentliche Bewusstsein“, so die Kustodin der Universität Greifswald, Dr. Birgit Dahlenburg.

    Die digitalisierten Objekte werden ab Ende 2011 über ein Sammlungsportal auf der Webseite der Universität recherchierbar sein. Über Suchanfragen, wie Fachgebiet, Material oder Zeitangaben, können dann Wissenschaftler und alle interessierten Nutzer die Greifswalder Sammlungsobjekte auf den Bildschirm rufen.
    Es ist geplant, das Projekt in den kommenden Jahren vorantreiben. Voraussetzung ist allerdings eine entsprechende personelle und finanzielle Infrastruktur. Die Universität Greifswald gehört bei der Digitalisierung ihrer Sammlungen zu den Vorreitern. Der Wissenschaftsrat unterstützt solche Aktivitäten, die der Sicherung umfangreicher Infrastrukturen der Grundlagenforschung dienen. Ende Januar 2011 wurde eine entsprechende Empfehlung verabschiedet.

    Die Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek ist vom 23. Februar bis zum 23. März 2011 täglich von 09:00 bis 24:00 Uhr geöffnet.

    Weitere Informationen

    Folgende Sammlungen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität sind in der Ausstellung präsent:
    • Die Botanischen Sammlungen des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie sind mit 32 Aus-stellungsexponaten vertreten: fünf von 120 Lehrtafeln zur Morphologie der Pflanzen vom Prof. Carl Ignaz Leopold Kny mit handkolorierten Lithografien; Auswahl von 21 Obstmodellen aus dem „Arnoldischen Obstcabinet“; sechs Herbarbelege aus dem „Herbarium Morphologicum“ von Prof. Julius Münter
    (verantwortlicher Kustos: PD Dr. Peter König; Christin Lumme, Museologie-Studentin HTWK Leipzig)
    • Die Zoologischen Sammlungen und das Zoologische Museum am Institut für Zoologie präsentieren sich mit 65 Exponaten: acht Vogelpräparate aus der „Pommernsammlung“ (ca. 800 Vögel, die in Pommern gelebt haben und teilweise vom Aussterben bedroht sind), zwei Schreiadler bzw. „Pommernadler“ sowie ein Vogelpräparat aus dem Museum für Meereskunde und Fischerei Stralsund (Leihgabe); neun Käfer aus der Laufkäfersammlung; zwei Typus-Exemplare; ca. 20 exotische Schmetterling
    (verantwortlicher Kustos: Dr. Peter Michalik; Marc Viehweg, Museologie-Student HTWK).
    • Aus der Sammlung Vorgeschichtlicher Altertümer am Lehrstuhl Ur- und Frühgeschichte des Historischen Instituts sind ca. 40 Exponate zu besichtigen: Grabungsfunde von der Steinzeit bis in das 20. Jahrhundert; besonders beachtenswert ist ein eisenzeitlicher Kronenhalsring sowie neolithische Bernsteinperlen in Form von Doppelkeulen
    (verantwortlicher Kustos: Prof. Dr. Thomas Terberger; Manuel Vojtech, Museologie-Student HTWK Leipzig)

    Aktuelle Position des Wissenschaftsrates zum Thema http://www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=344&
    Empfehlungen des Wissenschaftsrates http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/10466-11.pdf
    Kustodie der Universität Greifswald http://www.uni-greifswald.de/informieren/kustodie.html
    Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig http://www.htwk-leipzig.de/
    Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/sva.html
    Sammlungen des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie http://geobot.botanik.uni-greifswald.de/portal/index.php?option=com_frontpage&am...
    Zoologischen Sammlungen und das Zoologische Museum am Institut für Zoologie http://www.mnf.uni-greifswald.de/institute/fr-biologie/zool-institut-museum/zool...

    Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
    Dr. Birgit Dahlenburg
    Leiterin der Kustodie
    Domstraße 11, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-1122/-1123
    kustodie@uni-greifswald.de


    Bilder

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    Ausstellungsposter als PDF
    Universität Greifswald, HTWK Leipzig
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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