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06.11.2001 18:02

Krisenerfahrung und Krisenbewusstsein

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Augsburger Historiker, Literaturwissenschaftler und Pädagogen verfolgen die Entwicklung sozialer Schlüsselbereiche seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert -

    In einer fünfteiligen Vortragsveranstaltung stellen Historiker, Literaturwissenschaftler und Pädagogen der Universität Augsburg am 7. November 2001 ihr interdisziplinäres Forschungsprojekt "1800 : 1900 - Krisenerfahrung und Krisenbewusstsein" vor (Beginn um 16.00 Uhr im Raum 2107 des Gebäudes der Philosophischen Fakultäten, Universitätsstraße 10).

    Das interdisziplinäre Projekt verfolgt die Entwicklung sozialer Schlüsselbereiche wie "Haus", "Familie" und "Arbeit" zwischen dem Ende des 18. und dem Ende des 20. Jahrhunderts, in demjenigen Zeitraum also, in dem sich eine sozialgeschichtliche "Moderne" konstituiert, der die Erfahrung von Krisen entspringt, die ihrerseits aus verschiedensten Perspektiven reflektiert werden.

    In dieser Entwicklungsgeschichte sozialer Krisenerfahrung im 19. Jahrhundert offenbaren sich mentale und konkrete Irritationen, Verwerfungen, Störungen, die bis in heutige Modernisierungskrisen hinein ihre Wirksamkeit behaupten. Insofern ist der Blickwinkel des gesamten Forschungsprojektes intertemporal vergleichend und immer auch auf die Frage nach Kontinuität und Diskontinuität von Krisenerfahrungen und deren Resultaten im Bewusstsein der Betroffenen respektive deren "Interpreten" - Schriftsteller, Pädagogen, Politiker etc. - gerichtet.

    Die im Rahmen der "Tage der Forschung" vorgestellten Einzelbeiträge wollen einen ersten Eindruck von der Zielsetzung, der Methodik und Kohärenz des gesamten Unternehmens vermitteln. Anhand verschiedener zeitlicher Querschnitte werden durch die Prismen von Pädagogik, Geschichts- und Literaturwissenschaft Formen und Konsequenzen krisenhafter Erscheinungen in der Geschichte sowie diverse Reaktionen darauf anschaulich gemacht. Die präsentierten Themen erlauben in ihrer sachlichen wie methodischen Pluralität zugleich auch den Blick auf lokale Dimensionen eines Krisendiskurses.

    Nach einer Einführung in das Gesamtprojekt durch PD Dr. Jürgen Eder (Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) und Prof. Dr. Andreas Wirsching (Neuere und Neueste Geschichte) stehen vier Vorträge zu Teilprojekten auf dem Programm:

    o Zwischen Gefängnis und Labyrinth: Krisensignaturen in der europäischen Literatur um 1890
    (Prof. Dr. Hans Vilmar Geppert, Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft)

    o "Wehrt euch um euer Brot!" Das schwäbische Textilgewerbe zwischen Markt und Subsistenz
    (Prof. Dr. Rolf Kießling, Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte)

    o Kind und Großstadt. Die Großstadt als Krisenphänomen im reformpädagogischen Diskurs
    (Prof. Dr. Eva Matthes, Pädagogik)

    o Das Verschwinden der Fabrik. Die Krise der Textilindustrie seit den 1970er Jahren in der Erinnerung der ehemaligen Beschäftigten der Mechanischen Spinnerei und Weberei Augsburg
    (PD Dr. Ludwig Eiber, Neuere und Neueste Geschichte)

    Neben den genannten Referentinnen und Referenten der Veranstaltung sind Dr. Stefan Grüner (Neuere und Neueste Geschichte), Prof. Dr. Henning Krauß (Romanische Literaturwissenschaft), Prof. Dr. Thomas Scheerer (Romanische Literaturwissenschaft) und Prof. Dr. Wolfgang Weber (Europäische Kulturgeschichte) an dem Projekt beteiligt.

    VERANSTALTER | KONTAKT | INFORMATIONEN

    Prof. Dr. Andreas Wirsching
    Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon 0821/598-2496
    Telefax 0821/598-5501
    andreas.wirsching@phil.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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