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05.02.1998 00:00

Off-Road Krankentrage

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 2-1998 Thema 2

    Off-Road Krankentrage Ein neues Krankentragesystem mit Fahrgestell laesst sich auch ueber hohe Bordsteinkanten und Treppenstufen schieben. Teleskopbeine und moderne Hydraulik halten die Trage immer waagrecht. Patienten werden weniger durchgeruettelt und schmerzfreier transportiert.

    Jeder Verletzte, der schon einmal mit einer Trage transportiert wurde, weiss, wie schmerzhaft das sein kann. Die Sanitaeter koennen die Trage auf steilen Treppen kaum waagrecht halten, der Patient rutscht hin und her - jeder Ruck schmerzt. Damit ist bald Schluss: Im Auftrag der Pfullinger Formteilefirma Eppler & Co. GmbH hat die Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG ein neuartiges Rettungstragesystem auf Rollen konstruiert. Es laesst sich sogar Treppen rauf und runter schieben und entlastet somit Sanitaeter. Abstandssensoren und Teleskopbeine sorgen beim Treppensteigen und in unwegsamem huegeligem Gelaende fuer einen erschuetterungsfreien Transport der Kranken.

    Das System ist in drei Elemente gegliedert: Liege, Trage und Untergestell mit Raedern. Die Liege besteht aus mehreren Einzelschalen fuer die verschiedenen Koerperteile und ist flexibel auf die Trage aufgehaengt. Vier elektrische Spindelmotoren heben und senken die Liege, daempfen Stoesse und Erschuetterungen, gleichen Schlenker beim Autofahren aus und fahren den Patienten beim Umbetten hoch. Diese Konstruk-tion garantiert, dass die Liegeflaeche auch im Steilgelaende immer waagrecht ist. An der Trage sind nach unten wegklappbare Griffe und Bremsbuegel montiert. Laesst der Sanitaeter die beiden Bremsbuegel los, bremst das Fahrgestell ab. Zusaetzlich koennen Vorrichtungen - etwa fuer Infusionsflaschen - an die Trage gesteckt werden.

    Das Untergestell mit Raedern ist durch Hydraulikzylinder in der Hoehe variabel. Jedes der vier Raeder laesst sich unabhaengig voneinander verstellen. "Abstandssensoren an den Raedern erkennen, ob vor dem Gestell ein Loch oder eine Erhebung kommt", erklaert TEG-Konstrukteur Juergen Reichel. "Bei einem Loch gehen die Federbeine nach unten, vor einem hohen Hindernis verkuerzen sie sich." Bei Unebenheiten muessen Sanitaeter den Wagen nicht mehr tragen, sondern koennen ihn bequem schieben. Die Trage in Leichtbauweise entspricht DIN 13025, passt in jeden Krankenwagen oder Rettungshubschrauber. Die Firma Eppler denkt sogar daran, aus dem Rettungssystem ein mobiles Krankenbett zu machen. Die Fahrtrage muesste einfach mit entsprechendem Equipment wie z. B. EKG ausgestattet werden. Bevor das System jedoch in die Krankenhaeuser einzieht, wird es praktisch erprobt. Im Fruehjahr werden der Rettungsdienst des DRK Reutlingen, die Hamburger Berufsfeuerwehr und die Marburger Herzklinik die Innovation in der Praxis erproben.

    Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Dierk-Oliver Kiehne Telefon 07 11/9 70-36 22 Telefax 07 11/9 70-39 98 Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG Nobelstrasse 12 D-70569 Stuttgart email: dok@teg.fhg.de

    BU: Teleskopbeine und moderne Hydraulik halten die Trage immer waagrecht. Das entlastet die Sanitaeter und sorgt fuer einen schmerzfreieren Transport der Verletzten. (Das bild zeigt die neue Trage) (Sie koennen das Bild - auch in Farbe - bei der Redaktion bestellen.)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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