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18.03.2011 11:20

Weiterbildung als Erfolgsfaktor im Unternehmen

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Erziehungswissenschaftler der Universität Jena untersuchen Qualifizierungserfolge in Firmen

    Deutsche Unternehmen geben Jahr für Jahr Millionen Euro für die qualifizierte Weiterbildung ihrer Mitarbeiter aus. Doch wenden die Mitarbeiter ihr neu gewonnenes Wissen im Arbeitsalltag überhaupt an?

    Am Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat aktuell ein Forschungsprojekt begonnen, um herauszufinden, mit welchen Strategien deutsche Firmen die Weiterbildungserfolge ihrer Mitarbeiter sicherstellen wollen.

    „Meist wird lediglich die Lernzufriedenheit der Teilnehmer geprüft, manchmal gibt es am Ende einer Qualifizierung auch einen Wissenstest“, sagt Prof. Dr. Käthe Schneider von der Universität Jena. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Erwachsenenbildung leitet das Projekt „Weiterbildung und Lerntransfer-Sicherung“. Dazu haben Schneider und ihr Team einen Fragebogen erarbeitet und an alle börsennotierten deutschen Unternehmen versandt. Einbezogen sind zudem Familienbetriebe mit einer Belegschaft von mindestens 1.000 Mitarbeitern.

    „Wir möchten herausfinden, wie die Lerntransfer-Sicherung in den Firmen abläuft“, sagt Käthe Schneider. Unter Lerntransfer-Sicherung verstehen die Erziehungswissenschaftler Methoden, das bei Weiterbildungen erlernte Wissen tatsächlich in der Praxis anzuwenden. Außerdem interessiert die Jenaer Forscher, wie Weiterbildungen in den Betrieben evaluiert werden. Bislang, so zeigen Untersuchungen, wird diese Ebene der Anwendung kaum evaluiert und zudem nicht gefördert. So ergab 2009 eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung, dass lediglich gut zehn Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen zur Transfer-Sicherung vorgenommen haben. „Ein erstaunliches Ergebnis, denn ohne Lerntransfer-Förderung werden gerade mal zehn bis 15 Prozent des Gelernten in berufliche Leistung umgesetzt“, sagt Prof. Schneider.

    Die Jenaer Wissenschaftler werden mit dem Evaluationsmodell von Donald Kirkpatrick arbeiten. Dieses Modell umfasst vier Stufen, von der einfachen Zufriedenheitsmessung bis zur Erfolgskontrolle auf der Ebene der Unternehmenskennzahlen. Am Ende ihrer mehrstufigen Untersuchung wollen die Erziehungswissenschaftler der Universität Jena Praxiskonzepte ableiten, die in den Unternehmen zum Einsatz kommen sollen. Jede der beteiligten Firmen erhält deshalb ein individuelles Paket. Darin enthalten ist eine anonymisierte Auswertung der eigenen Position im Vergleich zum Durchschnitt. Außerdem bieten die Jenaer Erziehungswissenschaftler interessierten Unternehmen an, am kostenlosen Workshop „Aktuelle Forschungsergebnisse zur Lerntransfer-Sicherung und Lerntransfer-Evaluation“ teilzunehmen, der für Mitte 2011 geplant ist.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Käthe Schneider
    Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Am Planetarium 4, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945321
    E-Mail: k.schneider[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Käthe Schneider leitet das Projekt „Weiterbildung und Lerntransfer-Sicherung“ an der Universität Jena.
    Prof. Dr. Käthe Schneider leitet das Projekt „Weiterbildung und Lerntransfer-Sicherung“ an der Unive ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Käthe Schneider leitet das Projekt „Weiterbildung und Lerntransfer-Sicherung“ an der Universität Jena.


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