Mediendienst 4-1998
Thema 2
Schnelle Hilfe fuer Produktideen
Bevor aus einer Erfindung ein marktfaehiges Produkt wird, muss sie ihre Tauglichkeit fuer den taeglichen Gebrauch unter Beweis stellen. Fraunhofer-Forscher helfen bei der schnellen Umsetzung von der Patentidee in Prototypen und Kleinserien.
Wer seine Idee fuer ein neues Produkt in die Realitaet umsetzen will, sieht sich mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert. Ein Patent anzumelden ist nur der erste Schritt - die Idee muss von der Patentschrift in eine Konstruktion und letztlich in einen Prototyp umgesetzt werden. Dann erst stellt sich die Tauglichkeit fuer den taeglichen Gebrauch heraus. Die Ingenieure der Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG in Stuttgart leisten dabei tatkraeftige Unterstuetzung. Zum Beispiel bei einem neuen Atemspendehilfsgeraet.
Die kuenstliche Beatmung stellt in der Notfallmedizin immer noch ein Risiko dar. Es besteht die Gefahr, dass - bei unsachgemaesser Handhabung der Geraete - dem Patienten mehr geschadet als geholfen wird: So kann etwa beim Intubieren die empfindliche Rachenhinterwand verletzt werden oder die Zunge die Atemwege blockieren. Grund genug fuer den Mediziner Dr. Hajo Reissmann, eine Beatmungshilfe zu entwickeln, die diese Maengel beseitigt, so dass auch ungeuebte Kraefte und medizinische Laien schnell und problemlos Hilfe leisten koennen.
Das Geraet besteht aus mehreren Komponenten. Herzstueck bildet ein Zungenloeffel. Er ist anatomisch dem Rachenraum angepasst und leicht gebogen. Die Maske, die den Mund des Verletzten umschliesst, ist aus einem weichen, elastischen Material - Silikon - und passt sich den Gesichtskonturen exakt an. Mit einer Lippendichtung wird der Beatmungsraum dicht abgeschlossen, damit die kostbare Atemluft nicht seitlich verloren geht. Um zu verhindern, dass der Helfer kontaminierte Atemluft einatmet, ist in das Mundstueck ein Rueckatemventil integriert. Die Atemhilfe kann aber auch direkt an ein Beatmungsgeraet, zum Beispiel in einem Rettungswagen, angeschlossen werden.
Das Team der TEG setzte die komplexe Idee des Erfinders innerhalb von nur sechs Wochen in einen Prototyp um - mit Hilfe von Stereolithographie und Rapid Tooling stellten sie eine Kleinserie her. Die Musterstuecke sind sterilisierbar, das heisst hitze- und nassdampfbestaendig bei Temperaturen bis zu 134 Grad und werden gerade unter 1:1-Bedingungen getestet. "Das Atemspendegeraet koennte zukuenftig fester Bestandteil von Erste-Hilfe-Ausruestungen werden", erklaert Steffen Plenzig von der TEG.
Ansprechpartner: Steffen Plenzig, Telefon 07 11/9 70-36 23, Telefax 07 11/9 70-39 98, email: sfs@teg.fhg.de, Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG, Nobelstrasse 12, D-70569 Stuttgart
Pressekontakt: Harald Egner, Telefon 07 11/9 70-36 00, Telefax 07 11/9 70-39 99, email: hae@teg.fhg.de, http://www.iao.fhg.de
BU: Der Prototyp des Atemspendehilfsgeraets wird gerade unter 1:1-Bedingungen getestet. Er ist hitze- und nassdampfbestaendig bis zu 134 Grad. (Sie koennen das Bild - auch in Farbe - bei der Redaktion bestellen.)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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