Wie wirkt sich der Bologna-Prozess auf die Karrieren von Chemikerinnen in der Wissenschaft aus? Dieser Frage gehen Wissenschaftlerinnen vom Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) und dem Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) nach.
Wie wirkt sich der Bologna-Prozess auf die Karrieren von Chemikerinnen in der Wissenschaft aus? Wer bleibt auch nach dem Master an der Uni, um zu promovieren? Oder gehen viele nach dem Bachelor in die Wirtschaft? Diesen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen vom Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) und dem Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) nach. Im Fokus des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 260.000 Euro geförderten Verbundprojekts steht eine Analyse des ersten universitären Übergangs – vom Bachelor zum Master.
Das Forscher-Team der Projektgruppe Beschäftigung und Chancengleichheit um Dr. Ute Pascher (RISP) nimmt die spezifische Fachkultur der Disziplin Chemie und die Veränderungen durch den europäischen Hochschulreformprozess an ausgewählten Fachbereichen in den Blick. Des Weiteren werden qualitative Interviews mit Chemiestudentinnen geführt. Auch die UDE-Fakultät für Chemie hat hier seine Unterstützung zugesagt. „Wir wollen schauen, was eigentlich passiert, wenn in Form des Bachelors eine weitere Hürde in die Karriere eingebaut wird“, sagt Ute Pascher.
Eine repräsentative Onlinebefragung von Studierenden unter der Leitung von Soziologieprof. Dr. Petra Stein geht zudem der Frage nach, ob der „Bachelor Chemie“ Frauen verstärkt den Einstieg in die Wissenschaft ermöglicht. „Das Thema der Chancengerechtigkeit von Frauen in Spitzenpositionen ist ja derzeit in aller Munde“, sagt Ute Pascher. „Denn nach wie vor gibt es in wissenschaftlichen Führungspositionen mehr Männer als Frauen, und die Auswirkungen von Bologna auf den Chancengleichheitsprozess an Hochschulen sind noch nicht erforscht.“
Auch in der akademischen Chemie ist die Geschlechtergerechtigkeit noch nicht erreicht. Zwar beginnen viele Frauen ein Chemiestudium (40 Prozent Frauenanteil unter den Studierenden) und interessieren sich somit für diese Disziplin, im Wissenschaftssystem hingegen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Ihr Anteil an den Professurinhabern liegt bei nur zehn Prozent.
Das aktuelle Forschungsprojekt ist bereits das dritte in Folge, in dem sich das Team um Ute Pascher mit beruflichen Wegen von Frauen in der Chemie beschäftigt.
Weitere Informationen: Dr. Ute Pascher (Projektgruppenleiterin B&C am Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung)
ute.pascher@uni-duisburg-essen.de
Redaktion: Isabelle De Bortoli, Tel. 0203/379-2430
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Chemie, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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