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04.08.1997 00:00

Habilitation über Optische Experimente zur Grundlegung der Quantenmechanik

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Habilitation über "Optische Experimente zur Grundlegung der Quantenmechanik"

    Dr. Stephan Fritzsche habilitierte sich im Fachbereich Physik der Universität Gesamthochschule Kassel auf dem Gebiet der Theoretischen Physik mit seiner Habilitationsschrift "Relativistische Theorie offenschaliger Atome.

    In der Probevorlesung "Optische Experimente zur Grundlegung der Quantenmechanik" thematisierte Fritzsche die historische Debatte zum prinzipiellen Verständnis und zur Vollständigkeit dieser physikalischen Theorie, die heute einer der Grundpfeiler der modernen Physik ist. Das Arbeitsgebiet von Fritzsche ist die relativistische ab--initio Beschreibung von Vielelektronenatomen. Die Zielsetzung dieser ab--initio Theorie ist es, das Verhaltens von Atomen und Ionen sowie deren Wechselwirkung mit Licht allein auf der Basis weniger Naturkonstanten vorherzusagen. Die zur Beschreibung von freien Atomen notwendigen Konstanten sind die Elektronenmasse und Ladung, die Feinstrukturkonstante, die die Kraft zwischen zwei elektromagnetischen Ladungen charakterisiert, sowie das Planksche Wirkungsquantum $h$. Diese wenigen Naturkonstanten erlauben es dem Physiker, atomare Prozesse auf einer Zeitskala zu charakterisieren, die von Millisekunden bis zu unvorstellbar kleinen Bruchteilen einer Picosekunde ($ \sim \, 10^{-14} \, sec $) reichen. Neben den Grundzuständen von Atomen, in denen diese gewöhnlich in der Natur vorkommen, sind insbesondere angeregte Atomkonfigurationen für die Forschung interessant. Solche angeregte Zustände spielen bspw. bei der Interpretation astropysikalischer Spektren sowie in der Fusionsforschung eine ganz entscheidende Rolle. Aber auch bei der weiteren Entwicklung von Lasermaterialien sind detaillierte Kenntnisse zur atomaren Elektronenstruktur erforderlich.

    Ein Traum vieler Physiker ist es, effiziente Laser zukünftig auch im UV- und Röntgenbereich herstellen zu können.

    Nach dem Studium der Physik an der Technischen Universität in Dresden von 1983 bis 1988 kam Fritzsche nach einem kurzen Gastaufenthalt an der GSI in Darmstadt im Sommer 1990 nach Kassel. Er promovierte im Januar 1992 bei Prof. Dr. Burkhard Fricke über den "Einfluß der Relaxation und Korrelation auf die Berechnung nichtstrahlender atomarer Elektronenübergäge". Anschließend ging er für mehrere Jahre ins Ausland und arbeitete als post--doc an den Universitäten in Oxford und Göteborg. In Oxford galt sein Interesse vor allem der algebraischen Formulierung der relativistischen Atomstruktur. Das Handwerkszeug zur Vielteilchenstörungstheorie erlernte er danach bei seinem Aufenthalt in Göteborg in der Arbeitsgruppe von Prof. Lindgren. Seit August 1995 ist Stephan Fritzsche wissenschaftlicher Assistent im Bereich Theoretische Physik. Ein zweimonatiger Forschungsaufenthalt in die USA führte ihn im Frühjahr 1996 in Nashville und Notre Dame mit weiteren, international anerkannten Fachkollegen zusammen.

    Weitere Informationen: fritzsch@hrz.uni-kassel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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