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25.03.2011 09:54

Agrarökologe der Universität Göttingen beklagt Rückgang der Artenvielfalt

Dr. Bernd Ebeling Presse, Kommunikation und Marketing
Georg-August-Universität Göttingen

    Im Jahr 2008 hat die Europäische Union die verpflichtende Stilllegung von Ackerflächen abgeschafft. Daraufhin wurden viele Brachflächen wieder bewirtschaftet – mit negativen Auswirkungen für die Artenviel-falt. Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie an der Universität Göttingen, warnt nun vor den Auswirkungen dieser Regelung.

    Pressemitteilung Nr. 57/2011

    Erhalt der Biodiversität durch mehr Ackerbrachen
    Agrarökologe der Universität Göttingen beklagt Rückgang der Artenvielfalt

    (pug) Im Jahr 2008 hat die Europäische Union die verpflichtende Stilllegung von Ackerflächen abgeschafft. Daraufhin wurden viele Brachflächen wieder bewirtschaftet – mit negativen Auswirkungen für die Artenviel-falt. Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie an der Universität Göttingen, warnt nun vor den Auswirkungen dieser Regelung. In der Onlineausgabe der Zeitschrift „Agriculture, Ecosystems and Envi-ronment“ hat er gemeinsam mit Kollegen Vorschläge zum biodiversitäts-freundlichen Management von Brachflächen vorgelegt.

    „Der zunehmende Rückgang der Ackerbrachen führt zu einer Monotonie in der Kulturlandschaft“, so Prof. Tscharntke. Für die Förderung der Artenvielfalt in der Landschaft ist es nach Ansicht der Autoren am besten, die Ackerbrachen sich selbst begrünen zu lassen und auch Brachen unterschiedlichen Alters nebeneinander zu erhalten. „In manchen ausgeräumten Landschaften gibt es allerdings nicht mehr genug artenreiche Wild-krautgesellschaften für eine bunte Selbstbegrünung“, erläutert Prof. Tscharntke. „Hier ist es sinnvoll, arten-reiche Saatmischungen anzusäen.“ Da solche Saatmischungen jedoch leicht von einigen dominanten Un-kräutern bestimmt werden, ist es nach Ansicht der Wissenschaftler wichtig, konkurrenzschwache Arten in kleinen Gruppen auszubringen und sie so vor Verdrängung zu schützen.

    Für eine nachhaltige Förderung der Artenvielfalt und der dazugehörenden Funktionen wie Bestäubung und biologische Schädlingsbekämpfung gelten allgemein rund 20 Prozent naturnaher Lebensräume in einer Landschaft als notwendig. „Mit einer gut gemanagten Flächenstilllegung sollte dieser Wert aber deutlich reduzierbar sein“, so Prof. Tscharntke. „Die EU-Politik hat das Instrument der Flächenstilllegung leider auf-gegeben, ohne wirksame Alternativen zur Förderung der Biodiversiät in Kulturlandschaften zu schaffen.“

    Originalpublikation:
    Teja Tscharntke et al. Set-aside management: How do succession, sowing patterns and landscape context affect biodiversity? Agriculture, Ecosystems and Environment. DOI: 10.1016/j.agee.2010.11.025.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Ein Foto zum Thema haben wir unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3809 zum Download bereit-gestellt.

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Teja Tscharntke
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften – Abteilung Agrarökologie
    Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
    Telefon (0551) 39-9209, Fax (0551) 39-8806
    E-Mail: ttschar@gwdg.de
    Internet: http://www.agroecology.uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3809


    Bilder

    Bunte Brache bei Göttingen.
    Bunte Brache bei Göttingen.
    Foto: Uni Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Bunte Brache bei Göttingen.


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