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29.03.2011 11:15

Energie sparen

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena mit drei Exponaten auf der Hannover-Messe vom 4.-8. April vertreten

    Über Möglichkeiten, Energie zu sparen bzw. anders als heute zu gewinnen, informieren die drei Exponate der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf der Hannover-Messe. Vom 4.-8. April ist die Jenaer Universität auf dem Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft" in Halle 2 (Stand C 37) mit den Projekten INFLUINS, OptiMi und RESIDENS vertreten.

    Geothermische Energiegewinnung in Thüringen testen

    Ein Loch mitten in das Zentrum von Thüringen wollen Geowissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena bohren: Im Verbundprojekt INFLUINS („Integrierte Fluiddynamik in Sedimentbecken“) ist eine Forschungsbohrung ins Thüringer Becken geplant. Mindestens 1.500 Meter tief soll es ab Ende 2011 von einem Bohrturm auf einem Kraftwerksgelände im Norden Erfurts aus ins Erdreich gehen. „Unser Ziel ist es, das Thüringer Becken als Modell für ein Sedimentbecken vollständig zu erfassen und zu charakterisieren“, erläutert Prof. Dr. Jonas Kley, Sprecher dieses Verbundprojekts. Konkret geht es den Forschern um das Zusammenspiel oberflächennaher und tiefer Fluid- und Stoffströme in Sedimentbecken. Neben dem reinen wissenschaftlichen Interesse an diesen grundlegenden geologischen, hydrogeologischen und mineralogischen Prozessen wollen die Forscher des INFLUINS-Teams das erarbeitete Know-how gemeinsam mit regionalen Unternehmenspartnern nachhaltig verwerten. Dabei hat man, wie auf der Hannover-Messe dargestellt, vor allem eine umweltverträgliche und nachhaltige Energiewirtschaft im Blick. Denn Sedimentbecken, wie das Thüringer Becken, verfügen über großes Potenzial als regenerative Energielieferanten und Speicher für Fluide oder Wärme. So eignen sie sich oftmals zur geothermischen Energiegewinnung und können damit zur Einsparung fossiler Energieträger beitragen. „Zum anderen bieten sich die porösen Gesteine von Sedimentbecken an, um klimaschädliches CO2 oder Erdgas zu speichern“, macht Prof. Kley deutlich.

    Stromsparen durch effizientere Mikrosysteme

    Auch beim Projekt OptiMi, das vom Bundesforschungsministerium und vom Land Thüringen gefördert wird, ist Klimaschutz zumindest eine Folge des angestrebten Energiesparens mittels optischer Mikrosysteme (OptiMi). „Ein Paradebeispiel dafür sind moderne Beleuchtungstechniken“, erklärt Prof. Dr. Andreas Tünnermann von der Universität Jena. „Mit intelligenten Lichtmodulen auf der Basis von Leuchtdioden, sogenannten LEDs, kann der Stromverbrauch in diesem Bereich um 50 Prozent gesenkt werden. Welch immense Ersparnis das bedeutet wird klar, wenn man berücksichtigt, dass 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs für Beleuchtung benötigt werden“, so der Direktor des Instituts für Angewandte Physik (IAP) der Universität Jena und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF).

    Jede der heute allgegenwärtigen Leuchtdioden ist ein optisches Mikrosystem. Im Kompetenzdreieck OptiMi werden Schlüsselkomponenten in wichtigen Zukunftsfeldern wie Information, Gesundheit und Energie erforscht und entwickelt, von denen ausgewählte Beispiele auf der Messe gezeigt werden. Ein Forschungsschwerpunkt in Jena bildet z. B. die Entwicklung von Implantaten zur Korrektur von Fehlsichtigkeit im Auge. Außerdem stehen aktorische Hochleistungsoptiken und optoelektronische Sensoren für die Produktions- und Informationstechnik sowie mikro-opto-fluidische Sensorsysteme für die Lebenswissenschaften und Medizintechnik im Mittelpunkt der Entwicklungen.

    Erzeugungsorientierter Stromverbrauch bei Haushaltskunden

    Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt RESIDENS steht für die effizientere Energienutzung durch systemtechnische Integration des privaten Endabnehmers. Untersucht werden in diesem Gemeinschaftsprojekt Potenziale zur Steigerung von Energieeffizienz durch den Einsatz von sog. "Smart Metering" bei Privatverbrauchern. Durch zeitvariable Stromtarife sollen sich die Kunden so verhalten, dass sie den Strom möglichst in der Art und Weise nutzen, dass unter anderem ein gleichmäßigerer Stromverbrauch erreicht wird. „Auch möchten wir herausfinden, wie hoch der finanzielle Anreiz sein muss, damit Endkunden ihr Verbrauchsverhalten an das Stromangebot, zum Beispiel aus erneuerbaren Energien anpassen und somit flexibel sind", sagt Knut Schmelzer vom Institut für Energiewirtschaftsrecht an der Universität Jena. Gegenwärtig sei es überwiegend so, dass die Kilowattstunde Strom für den Verbraucher einen Festpreis hat, unabhängig davon, zu welcher Tages- oder Nachtzeit und in welcher Menge sie verbraucht wird. In Zukunft dürfte es, auch angestoßen durch energierechtliche Rahmenbedingungen, verstärkt variable Preise geben: So könne der Preis sinken, wenn besonders viel Energie zur Verfügung steht. Jedoch gelte es auch aufzuzeigen, ab welcher Haushaltsgröße sich das effizientere Management überhaupt lohnt. Neben Privatleuten seien kleinere Betriebe im Handel, Handwerk oder in der Landwirtschaft interessant. Letztendlich müssten aber auch hier Kosten und Nutzen gegenübergestellt werden.

    Jüngst hat dazu in Ilmenau ein Feldtest begonnen, an dem sich 200 private Stromkunden beteiligen und flexible Stromtarife ausprobieren. Deren Haushalte wurden mit verschiedenen Stromzähler- und Kommunikationssystemen (Smart-Meter-Systeme) ausgerüstet, die den aktuellen Verbrauch zeit- und mengenbezogen erfassen und dem Verbraucher über ein Internetportal anzeigen können. Das Konzept und seine Umsetzung werden auf der Hannover-Messe präsentiert.

    Kontakt:

    INFLUINS:
    Prof. Dr. Jonas Kley
    Institut für Geowissenschaften der Universität Jena
    Burgweg 11, 07749 Jena
    Tel.: 03641 / 948623
    E-Mail: jonas.kley[at]uni-jena.de

    OptiMi:
    Prof. Dr. Andreas Tünnermann
    Institut für Angewandte Physik der Universität Jena
    Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 947801
    E-Mail: andreas.tuennermann[at]uni-jena.de

    RESIDENS:
    Prof. Dr. Michael Lippert
    Institut für Energiewirtschaftsrecht an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942146
    E-Mail: energierechtsinstitut[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Ein Bohrkern, wie ihn die geplante Forschungsbohrung des INFLUINS-Teams aus den Tiefen des Thüringer Beckens liefern soll. Damit erhalten die Forscher Einblicke in die Gesteine und Fluide des Untergrundes.
    Ein Bohrkern, wie ihn die geplante Forschungsbohrung des INFLUINS-Teams aus den Tiefen des Thüringer ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Leuchtdioden (LEDs), wie sie im Projekt OptiMi weiterentwickelt werden.
    Leuchtdioden (LEDs), wie sie im Projekt OptiMi weiterentwickelt werden.
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Energie, Geowissenschaften, Physik / Astronomie, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Ein Bohrkern, wie ihn die geplante Forschungsbohrung des INFLUINS-Teams aus den Tiefen des Thüringer Beckens liefern soll. Damit erhalten die Forscher Einblicke in die Gesteine und Fluide des Untergrundes.


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    Leuchtdioden (LEDs), wie sie im Projekt OptiMi weiterentwickelt werden.


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