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05.02.1998 00:00

Metallschaum für Autokarosserien

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 2-1998 Thema 6

    Metallschaum fuer Autokarosserien Aluminiumschaum-Sandwiches werden den Karosseriebau revolutionieren. Die neuen Konstruktionen sind nur halb so schwer wie Stahlbauteile, dabei aber aeusserst steif und ideale Crash-Energieabsorber. Sie lassen sich beliebig formen und problemlos weiterverarbeiten.

    Ein neuer Werkstoff erobert die Automobilwelt: Aluminiumschaum. Er ist extrem leicht, dabei aber aeusserst steif und ein hervorragender Crash-Energieabsorber. Auf der Motorshow in Detroit praesentierte das Osnabruecker Unternehmen Wilhelm Karmann GmbH mit seinen Alu-miniumschaum-Sandwiches ASS eine Neuheit, die den Karosseriebau massgeblich veraendern wird. Das dazu notwendige, mehrstufige Herstellungsverfahren entwickelte Karmann gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut fuer Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen.

    Um die Sandwiches zu erhalten, wird als erstes Aluminium-Pulver mit einem besonderen Treibmittel gemischt und durch Pressen verdichtet. Das Ergebnis, ein aufschaeumbares Vormaterial, erhaelt Aussenschichten aus Aluminium und laesst sich anschliessend beliebig umformen - im Fall von Karmann zu Blechen walzen. Es entsteht ein fester Verbund - ohne Kleben, Schweissen oder Schrauben. Sobald die Bleche die gewuenschte Form haben, wird - durch Erhitzen - das Treibmittel aktiviert. Der Aluminiumkern schaeumt auf und bildet die Porenstruktur aus. Die Sandwiches besitzen eine hohe spezifische Steifigkeit, geringe thermische oder elektrische Leitfaehigkeit, brennen nicht und sind bestens geeignet, hohe Energien aufzunehmen bzw. abzudaempfen. Ausserdem lassen sich die ASS gut bearbeiten - Saegen, Fraesen, Bohren etc. ist problemlos moeglich.

    Hinzu kommt das geringe Gewicht dieser Konstruktionen - eine wichtige Komponente fuer den Benzinverbrauch eines Autos: Sie sind etwa 50 Prozent leichter als die entsprechenden Stahlteile, aber zehnmal stabiler. "Die dreidimensionalen Sandwichstrukturen koennen quer ins Auto eingefuegt werden und den Rahmen aussteifen. Sie schaffen so 35 Prozent der Gesamtsteifigkeit", erklaert Joachim Baumeister aus dem IFAM. "Ausserdem bietet die dreidimensionale Formgebung die Moeglichkeit, Modelle einfach zu variieren und Bauteile wie etwa eine Rueckwand direkt in die Konstruktion einzubeziehen und die Sitzschalen gleich mit zu formen." Karmann hat die innovativen Aluminiumschaum-Sandwiches bereits in einen Karosserie-Prototypen integriert. Auch in Europa ist dieser demnaechst auf verschiedenen Messen und Ausstellungen, zum Beispiel dem Genfer Automobilsalon, zu sehen.

    Weitere Informationen: Joachim Baumeister Telefon 04 21/63 83-1 81 Telefax 04 21/63 83-1 90 Fraunhofer-Institut fuer Angewandte Materialforschung IFAM Lesumer Heerstrasse 36 D-28717 Bremen email: bt@ifam.fhg.de

    BU: Anhand der Konzeptstudie AFB (Aluminium Foam Body) macht Karmann die Strukturen der Fahrzeugkarosserie und die eingesetzten Aluminiumschau-Teile gut sichtbar. © Karmann 1998 (Sie koennen das Bild - auch in Farbe - bei der Redaktion bestellen.)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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