„3. Jenaer Tage der Didaktik“ am 8. und 9. April an der Friedrich-Schiller-Universität
Bei der Ausbildung des Lehrernachwuchses hat Deutschland Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kam der „Aktionsrat Bildung“ in seinem jüngsten Jahresgutachten. Ganz Deutschland? Nein! Im Freistaat Thüringen, genauer an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wird bereits seit 2007 das umgesetzt, was das Expertengremium in seinem aktuellen Gutachten empfiehlt: Die Praxisphasen im Studium deutlich auszubauen. Nach dem „Jenaer Modell der Lehrerbildung“ absolviert hier jeder Lehramtsstudierende bereits nach dem vierten oder fünften Semester ein fünfmonatiges Praxissemester in einer Thüringer Schule.
Die Erfahrungen von Studierenden und Lehrern mit dem Praxissemester stehen im Mittelpunkt der „3. Jenaer Tage der Didaktik“, zu denen am 8. und 9. April die Universität Jena einlädt. In Anlehnung an den Titel des vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2010 ausgezeichneten Thüringer Projekts haben die Organisatoren die diesjährige Tagung unter das Motto „Von der Hochschule in den Klassenraum – und zurück“ gestellt. Rund 250 Fachlehrer, Ausbildungsbeauftragte von Thüringer Schulen, Hochschullehrer und Studierende werden zu der Tagung in Jena erwartet.
„Mit dem Praxissemester machen unsere Studierenden bereits im Studium ganz unmittelbare Erfahrungen mit der Schulwirklichkeit“, sagt PD Dr. Karin Kleinespel. Dies sei für die künftigen Lehrer ein entscheidender Vorteil, macht die wissenschaftliche Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung und Didaktikforschung der Jenaer Universität deutlich. „Für frühere Generationen glich der Start ins Berufsleben oftmals einem Sprung ins kalte Wasser.“ Heute würden die Studierenden dagegen bereits frühzeitig erfahren, wie es sich anfühlt, vor der Klasse zu stehen oder sich in das Kollegium zu integrieren.
Inzwischen durchläuft bereits der vierte Jahrgang den Praxistest im Schulalltag: Über 600 Studierende haben an einer von über 170 Schulen in ganz Thüringen ein Praxissemester absolviert. „Die überwältigende Mehrheit unserer Studierenden erlebt das als ausgesprochen positive Erfahrung“, so Frank Ahrens vom Praktikumsamt für Lehrämter der Friedrich-Schiller-Universität. Doch auch die Schulen profitierten langfristig von der Vernetzung mit der Jenaer Universität: „Die meisten Lehrerkollegien schätzen die Ideen und das Engagement der Studierenden und nutzen das Praxissemester als Chance, um Projekte jenseits des täglichen Unterrichts umzusetzen“, erläutert Ahrens.
Mit der Öffnung für die Studierenden übernehmen die Schulen Verantwortung für die Ausbildung des eigenen Berufsnachwuchses, unterstreicht Dr. Kleinespel. „Deshalb sprechen wir auch vom ,Campus Thüringen‘, der die Schulen als Ausbildungsfeld für die künftigen Lehrer explizit mit einschließt.“ Um den Thüringer Schulen, die sich in besonderer Weise um die Nachwuchspflege kümmern, zu danken, vergibt die Friedrich-Schiller-Universität bei den diesjährigen Tagen der Didaktik erstmals das Qualitätssiegel „Praktikumsschule 2011/12“.
Zum Auftakt der „3. Jenaer Tage der Didaktik“ am 8. April wird es in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek einen Vortrag zum Schwerpunktthema „Heterogenität im Unterricht und Binnendifferenzierung in der Fachdidaktik“ geben. Am 9. April steht dann ein umfangreiches und vielseitiges Workshop-Angebot im Universitätshauptgebäude auf dem Programm. Zusätzlich informieren während der gesamten Tagung Studierende in einer Posterausstellung über ihre Erfahrungen aus dem Praxissemester.
Kontakt:
PD Dr. Karin Kleinespel
Zentrum für Lehrerbildung und Didaktikforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Am Planetarium 4
07743 Jena
Tel.: 03641 / 945090
E-Mail: karin.kleinespel[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/ZLD_Jenaer_Tage.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
Pädagogik / Bildung
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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