Offenes Deutsches Schul-Netz:
Vom Schul-PC aus in die weite Welt der Netze
Chemnitzer Uni engagiert sich fuer die sinnvolle Nutzung des Schul-Netzes
CHEMNITZ. Das taegliche Leben wurde in den letzten Jahren in immer schnellerem Tempo von elektronischen Medien durchdrungen. An den Unis kann man bereits heute auf die elektronische Post nicht mehr verzichten. Themen wie World Wide Web (WWW) finden zunehmend den Weg in die Tageszeitungen oder auf Plakatwaende. Folglich sollen diese neuen Medien in den Schulen zur Verfuegung gestellt werden, um die heranwachsenden Generationen fruehzeitig damit vertraut zu machen. Die Initiative "`Offenes Deutsches Schul-Netz'" bringt gegenwaertig die Internet-Dienste an die Schulen. Aufbauend auf die Vorreiterrolle der TU Chemnitz-Zwickau begannen in Sachsen auch die Universitaeten in Dresden und Leipzig, eine Reihe von Schulen zu versorgen. Inzwischen sind die ersten Fruechte dieser Anstrengungen zu sehen. So trat das Gymnasium Oederan mit einem Projekt zum Thema Internet beim Landesausscheid des Wettbewerbs "Jugend forscht" an. Weitere Beispiele bieten das Goethe-Gymnasium in Auerbach/Vogtland, das sich am Aquadata-Projekt beteiligt oder das Gauss-Gymnasium in Chemnitz, welches seine Schuelerzeitung im WWW praesentiert. Bei der technischen Realisierung lautet die Hauptforderung, dass das Internet an jedem Arbeitsplatz in der Schule verfuegbar sein muss. Jeder Lehrer oder Schueler soll eine eigene e-Mail-Adresse bekommen koennen. Die gleichzeitige Arbeit aller Schueler einer Klasse "am Netz" ist eine einleuchtende didaktische Forderung. Ausserdem muss Augenmerk auf die Erfuellung der derzeit ueblichen Sicherheitsstandards gelegt werden. Zum Beispiel muss das Lesens fremder elektronischer Post (sogenannter "e-Mail") unterbunden werden. Das wird durch spezielle Software (Linux) auf einem PC - dem "`Kommunikationsserver'" der Schule - erreicht. Dabei ist die Wahl des konkreten Internet-Anbieters von untergeordneter Bedeutung, wenn er nur die etablierten Internet-Protokolle unterstuetzt. Die Universitaeten mit ihrem Know how oder der DFN-Verein mit seinem WiNShuttle-Projekt waren und sind dabei kompetente Partner. Die OEffnung der Schulen fuer die neuen Medien bringt naturgemaess auch neue Probleme mit sich. Es gelangen Dokumente in Text- oder Bildform in die Schulen, die nicht vollstaendig kontrolliert werden koennen. Seitens der Schueler ist ein hohes Verantwortungsbewusstsein bei der Nutzung der Internet-Dienste noetig. Die Grenze des Verantwortungsbereiches der Schule muss neu ueberdacht werden. Damit eng verknuepft ist ein anderes Problem: Die Fuelle und Vielfalt der erreichbaren Informationen erfordert weitaus groessere Faehigkeiten im Auswaehlen, Beurteilen und Selektieren. Die kuenftigen Internet-Nutzer muessen viel besser Wichtiges von Unwichtigem, Richtiges von Falschem trennen koennen, als die Besucher einer Bibliothek oder die Leser einer Zeitung. Ihren Nutzen haben die elektronischen Medien schon in vielen Anwendungsfaellen bewiesen. Trotzdem wird noch viel Arbeit bei der Entwicklung des didaktischen Umfeldes zu leisten sein. Es ist wuenschenswert, den Lehrern recht bald didaktische Hilfen in die Haende zu geben, die ihnen die Einfuehrung von WWW, e-Mail oder den NetNews erleichtern. Auch dazu werden erste Anstrengungen unternommen. An der TU Chemnitz-Zwickau sind die Impulse, die das Internet bei der Entwicklung und Verbreitung neuer Ideen und Technologien liefert, deutlich zu spueren. Es ist nun an der Zeit, den Umgang mit Internet-Diensten bereits vor Beginn des Studiums zu foerdern. Das "Offene Deutsche Schul-Netz" erscheint als momentan aussichtsreichster Weg dorthin.
Weitere Informationen erteilt: Ralph Sontag, Fakultat fuer Mathematik, TU Chemnitz-Zwickau, 09107 Chemnitz Tel.: 03 71/5 31-41 03, e-mail: sontag@mathematik.tu-chemnitz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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