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13.04.2011 14:30

Der Skandal und die Medien - Ringvorlesung ander Universität Tübingen mit prominenten Gästen

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Welche Ereignisse lösen öffentliche Empörung aus, welche nicht? Lassen sich Skandale steuern? Wie wird der Prozess der Skandalisierung von den Betroffenen erlebt? Was verrät der Eklat über den Moralkodex einer Gesellschaft? Diese Fragen werden in einer öffentlichen Ringvorlesung des Instituts für Medienwissenschaft der Universität Tübingen behandelt – Antworten und Forschungsergebnisse liefern Vertreter aus Wissenschaft und Praxis. Die Veranstaltungsreihe ist öffentlich, Interessierte sind herzlich willkommen. Die Termine: ab 21. April 2011, jeweils donnerstags, 18-20 Uhr, Universität Tübingen, Kupferbau, Hölderlinstraße 5, 72074 Tübingen.

    In der Reihe berichtet der Spiegel-Redakteur Sebastian Knauer über die Barschel-Affäre, die zum Sturz des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten führte. Der PR-Berater Dietmar Ecker erläutert, wie Krisenmanagement unter Extrembedingungen funktioniert – und welche Strategien er anwendete, um zu verhindern, dass das Entführungsopfer Natascha Kampusch auch ein Opfer der Presse wurde. Der Autor Rainer Nübel, Mitglied der Reportageagentur Zeitenspiegel, schildert die Schwierigkeiten einer Enthüllungsrecherche in der eigenen Nahwelt – und analysiert das stets prekäre Spannungsverhältnis von Nähe und Distanz. Der Krisenberater Frank Roselieb zeigt, welchen Beitrag die Krisenforschung zur Skandalbewältigung liefern kann. Professor Klaus Kocks, ehemals Kommunikationsvorstand bei VW, spricht über das sogenannte „Fukushima-Paradox“ („das Unfassbare fassen sollen, das Unsägliche sagen wollen“). Und der ehemalige Chefredakteur (VOX) und heutige Berater Klaus-Peter Schmidt-Deguelle analysiert den Skandal in der Politik – unter den Bedingungen des Medienhypes in der Hauptstadt. Abschließend sprechen die profilierten Medienforscher Professor Hans Mathias Kepplinger (Mainz) und Professor Georg Franck (Wien) über Mechanismen der Skandalisierung.

    Der Tübinger Medienwissenschaftler und Organisator der Vorlesungsreihe, Professor Bernhard Pörksen, sagt: „Der Skandal ist längst allgegenwärtig. Und die Beobachtung von Skandalisierungsprozessen erlaubt es, das moralische Nervenkostüm einer Gesellschaft zu studieren. Im Moment der öffentlichen Empörung erkennen wir, was gilt oder doch gelten sollte. Im Skandalschrei offenbaren Einzelne oder auch ganze Nationen ihr Verständnis von Normalität.“

    "Der Skandal und die Medien"
    Organisation und Moderation: Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Institut für Medienwissenschaft

    Ort der Veranstaltungen: Universität Tübingen, Kupferbau, Hölderlinstraße 5, 720 74 Tübingen

    21.04.2011 – 18:15 Uhr – HS 22, Kupferbau
    Skandal Barschel
    Geschichte und Folgen einer Recherche
    Sebastian Knauer – Buchautor, ehemaliger Stern-Reporter, heute beim Spiegel, gehört zu den profundesten Kennern der Barschel-Affäre.

    28.04.2011 – 18:15 Uhr – HS 22, Kupferbau
    Krisenmanagement unter Extrembedingungen
    Das Beispiel von Natascha Kampusch
    Dietmar Ecker – Inhaber einer österreichischen PR-Agentur, Betreuung des Entführungsopfers Natascha Kampusch nach ihrer Befreiung 2006.

    05.05.2011– 18:15 Uhr – HS 25, Kupferbau
    Lokale Skandale
    Recherchen und Enthüllungen in der Nahwelt
    Rainer Nübel – Mitglied der Reportageagentur „Zeitenspiegel“, Mitautor verschiedener Bücher über Skandale in Politik, Justiz und Wirtschaft.

    12.05.2011 – 18:15 Uhr – HS 22, Kupferbau
    Von Lidl, Dioxin, Guttenberg & Co.
    Was Krisenforschung und Krisenberatung zur Skandalbewältigung beitragen können
    Frank Roselieb – geschäftsführender Direktor des „Krisennavigator“, eines Instituts für Krisenforschung und Krisenmanagement in Kiel.

    19.05.2011 – 18:15 Uhr – HS 22, Kupferbau
    Das Fukushima-Paradox
    Das Unfassbare fassen sollen, das Unsägliche sagen wollen
    Prof. Dr. Klaus Kocks – ehemals Kommunikationsvorstand bei Volkswagen, heute ist er geschäftsführender Gesellschafter der CATO Sozietät für Kommunikationsberatung.

    26.05.2011 – 18:15 Uhr – HS 22, Kupferbau
    Der Skandal in der Politik
    Perspektiven der Strategieberatung unter den Bedingungen des Medienhypes in der Hauptstadt
    Klaus-Peter Schmidt-Deguelle – ehemals Journalist, Chefredakteur und politischer Berater, heute ist er Mitglied des Vorstandes der WMP EUROCOM AG.

    09.06.2011 – 18:15 Uhr – HS 22, Kupferbau
    Die Mechanismen der Skandalisierung
    13 Thesen
    Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger – Professor für Empirische Kommunikationsforschung in Mainz, gehört zu den profilitiertesten Skandalforschern, Autor zahlreicher Studien zum Thema.

    07.07.2011 – 18:15 Uhr – HS 25, Kupferbau
    Produktivkraft Skandal
    Zur Wertschöpfung im mentalen Kapitalismus
    Prof. Dr. Georg Franck – Professor für digitale Methoden in Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien, Autor des Buches „Ökonomie der Aufmerksamkeit“.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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