Mediendienst 1-1998 Thema 6
Geschichte virtuell erleben Exponate, die 600 km voneinander getrennt in Museen in Berlin und Bonn stehen, werden in der virtuellen Ausstellung "Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts" zusammengefaßt. Begleittexte, Videos und 3-D-Animationen liefern zusätzliche Informationen.
Eine Geschichtsausstellung ganz besonderer Art präsentieren das Deutsche Historische Museum Berlin und das Haus der Geschichte Bonn: Exponate beider Museen sind in der virtuellen Ausstellung »Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts« zusammengefaßt. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST in Berlin entwickelt die technische Infrastruktur für das Projekt LEMO "Lebendiges virtuelles Museum online" im Auftrag des Vereins zur Förderung eines deutschen Forschungsnetzes e.V. (DFN) mit Mitteln der Deutschen Telekom Berkom GmbH.
Der Besucher sieht im Internet virtuelle Räume mit Exponaten der beiden Museen. Klickt er auf einen Gegenstand, erscheint ein erläuternder Begleittext. Zusätzlich sind Tonaufzeichnungen, Videos sowie 3-D-Animationen abrufbar. Ein mögliches Szenario wäre: Auf dem PC-Bildschirm erscheint ein Bild von John F. Kennedy. Ein Mausklick und schon wird eine alte Filmaufnahme von Kennedys Besuch in Berlin 1963 abgespielt, und der Präsident spricht die berühmten Worte "Ich bin ein Berliner". Damit der virtuelle Museumsbesuch Erlebnischarakter bekommt, werden ausgewählte Exponate aus den realen Ausstellungsräumen der beiden Museen live mit einer Kamera übertragen. Das Besondere: Der Internetsurfer kann diese Kamera von zu Hause aus nach Belieben steuern und damit ähnlich wie ein realer Besucher durch die einzelnen Ausstellungsbereiche wandeln. Alle Funktionen des LEMO-Systems werden unter einer einheitlichen graphischen Benutzeroberfläche zusammengefaßt und sind über einen WWW-Browser aufrufbar.
Das Online-Museum stellt große technische Anforderungen an die Fraunhofer-Forscher: Sie integrieren Netzwerke mit unterschiedlichen Bandbreiten, entwickeln Software für den Einsatz von Kameras zur Übertragung von Live-Bildern und erstellen virtuelle 3-D-Welten. "Insgesamt haben wir alle Multimediatechniken, die im Internet möglich sind, in LEMO integriert", faßt Projektleiter Lutz Nentwig zusammem. Damit sich auch Ausstellungsbesucher in Berlin und Bonn auf den virtuellen Gang durch die Geschichte begeben können, stehen in den Museumsräumen ebenfalls Rechner und Publikumsstationen. Via Internet erhalten die Besucher in Berlin Zugang ins Bonner Museum und umgekehrt. Die offizielle Eröffnung der virtuellen Ausstellung ist für Sommer 1998 geplant.
Weitere Informationen: Lutz Nentwig Telefon 0 30/2 02 24-7 74 Telefax 0 30/2 02 24-7 99 Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST Kurstraße 33 D-10117 Berlin email: lutz.nentwig@isst.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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