Schwierige Themen einfach verpackt auf dem Dies academicus der Universität Bonn
Schon 1930 schlug der deutsche Physiker Wolfgang Pauli die Existenz eines bislang unbekannten Teilchens vor - des "Neutrinos". Nachgewiesen wurde das Elementarteilchen erst 1956, einer direkten Messung entziehen sich Neutrinos aber bis heute. Auf dem Dies academicus möchte Prof. Dr. Herbert Dreiner, Physiker an der Universität Bonn, auch im interessierten Laien Begeisterung für das rätselhafte "kleinen Neutron" wecken. Sein Vortrag beginnt um 17.15 Uhr in Hörsaal VIII; auch darüber hinaus präsentieren die Bonner Forscher am 5. Dezember wieder viel Wissenswertes und Unterhaltsames aus ihren Fakultäten.
In vier Vorträgen (alle in Hörsaal I) wird der Dies auch auf die Terrorakte in den USA eingehen. Von trauriger Aktualität ist in diesem Zusammenhang die Präsentation von Dr. Santiago Ewig. Sein Vortrag "Milzbrand - was jeder wissen sollte" um 15.15 Uhr liefert Hintergrundinformationen zu den Anthrax-Fällen in den Vereinigten Staaten und geht dabei auch auf Möglichkeiten ein, die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Zudem referiert der Mediziner über die Bedrohung durch andere Biowaffen und Wege, sie abzuwehren. Um juristische Aspekte der Terroranschläge sowie die Reaktion der Staatengemeinschaft geht es in zwei Vorträgen um 17.15 und 18.15 Uhr, bevor Dr. Stefan Fröhlich um 19.15 Uhr über die Auswirkungen der Anschläge auf die künftige amerikanische Außenpolitik spricht.
Magere Wachstumsraten, hohe Arbeitslosigkeit - für viele Menschen ist die Situation hierzulande alles andere als rosig. Wie können wir verhindern, dass immer mehr Mitbürger angesichts der Globalisierung und des Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft außen vor bleiben? "Brauchen wir im neuen Jahrhundert eine neue Soziale Marktwirtschaft?" - unter dieser Frage steht der Vortrag von Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer. In ihrem Vortrag möchte die Wissenschaftlerin der Katholisch-Theologischen Fakultät zentrale wirtschaftsethische Aspekte dieser hochaktuellen Debatte beleuchten.
Weniger aktuell, dagegen von großem historischem Interesse: die einstige Hauptstadt Dschingis Khans, das mongolische Karakorum. Seit 1999 ist die Universität dort an Ausgrabungen beteiligt; über die Funde und ihre Interpretation wird Prof. Dr. Helmut Roth vom Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie in seinem Vortrag um 17.15 in Hörsaal IX reden.
Auf großes Interesse werden wohl auch in diesem Jahr die medizinischen Themen stoßen. Eine der häufigsten Todesursachen in Industrienationen ist der Schlaganfall. Zahlreiche Studien belegen, dass ein ungesunder Lebensstil das Risiko erheblich steigern kann. Dr. Christoph Pohl erklärt um 18.45 in Hörsaal VIII, welche Risikofaktoren es gibt und wie man ihnen aus dem Weg geht. Nicht ganz so dramatisch, aber ebenfalls sehr häufig: der unfallbedingte Verlust von Zähnen. Jedes vierte Kind hat bis zum 16. Lebensjahr eine Gebissverletzung erlitten. Durch richtige Reaktion können verlorene Zähne aber gerettet und zurückverpflanzt werden - Dr. Yango Pohl erklärt um 12.15 in Hörsaal XII, was der Laie bei einer solchen Verletzung unbedingt beachten sollte.
Auch wenn die augenblickliche bioethische Diskussion sich hauptsächlich um die Stammzellforschung zu drehen scheint: Themen wie Präimplantationsdiagnostik oder Sterbehilfe fordern ebenfalls dringende ethische Entscheidungen. Im Rahmen des Dies-Schwerpunktes "Bioethik" werden Prof. Dr. Kurt Racké (Ethikkommission an der Medizinischen Fakultät), Prof. Dr. Gerd Höver (Abt. Moraltheologie der Kath.-Theol. Fakultät) und Prof. Dr. Hartmut Kreß (Abt. Sozialethik der Ev.-Theol. Fakultät) aus ihrer jeweiligen Sicht der Frage nachgehen, ob die Fortschritte der modernen Medizin, die Genomforschung und die medizinischen Zugriffsmöglichkeiten auf das menschlichen Leben eine Bedrohung der Menschenwürde darstellen. Dabei sollen Kriterien eines verantwortlichen Umgangs mit den neuen medizinischen Möglichkeiten dargelegt und zur Diskussion gestellt werden. Die Podiumsdiskussion beginnt um 11.15 im Festsaal der Universität. Weitere Vorträge beschäftigen sich unter anderem mit den Möglichkeiten der Stammzellforschung; in einer weiteren Podiumsdiskussion um 16.15 in Hörsaal III erörtern Wissenschaftlerinnen die frauenspezifische Seite der Gentechnik-Debatte.
Während des Dies academicus wird die Zentrale Studienberatung der Universität zwischen 8.30 und 14 Uhr im 1. Obergeschoss des Hauptgebäudes über Studienmöglichkeiten und -voraussetzungen informieren.
Über das vollständige Programm zum Dies academicus informiert die Dies-Zeitung, die rechtzeitig in den Instituten, Seminaren und dem Uni-Hauptgebäude ausliegen wird. Ausführliche Informationen finden sich zudem im Internet unter http://www.uni-bonn.de (Link "Dies academicus").
http://wob.informatik.uni-bonn.de/Wob/de/view/class47_id21.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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