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23.11.2001 15:03

Präsident der KU lehnt Vorschläge zur Reform des Hochschulrahmengesetzes ab

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Sperrfrist bis 23. 11. 2001, 17 Uhr

    Als unausgegorenes Werk, das durch Voreingenommenheit geprägt sei, kritisierte heute der Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), Prof. Dr. Ruprecht Wimmer, die auf Bundesebene geplante Novellierung des Hochschulrahmengesetzes. "Das vorgesehene Gesetz macht durch unverhältnismäßig niedrige Grundgehälter den Professorenberuf unattraktiv, an die Hochschulen werden nur mehr die Drittbesten gehen", betonte Wimmer heute im Rahmen des Akademischen Feiertages der KU. Ein politischer Trugschluss sei außerdem die Auffassung, Wissenschaftler müssten erst zu Leistung motiviert werden. Der Gesetzesentwurf verkenne völlig, "dass gerade der Beruf des Hochschullehrers bisher nur durch Überwindung vieler und hoher Leistungshürden erreicht werden konnte und dass er, ganz generell, leistungsorientierter ist als die allermeisten anderen Berufe", so Wimmer weiter.

    Er lehnt darüber hinaus das vorgesehene Verbot der Habilitation ab: Gerade die Geistes- und Kulturwissenschaften hätten in der Vergangenheit durch Habilitationsschriften viele grundlegende Werke erhalten. "Wird dies geändert, so wird die Kultur dieser Fächer beschädigt." Dass in technischen Fächern die Habilitation eine Nebenrolle spiele, sei selbstverständlich. Schließlich sieht Wimmer die Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen durch die geplante Einführung von Juniorprofessuren als einzige Qualifikationsmöglichkeit: "Gerade kleine und mittlere Universitäten müssten ihre wenigen Mitarbeiterstellen in Professuren umwandeln, und so würden bestehende Lehrstühle mit einem Male 'nackt' dastehen und könnten mit den Lehrstühlen der großen Universitäten nicht mehr konkurrieren", so Wimmer. Nicht gelten lassen will Wimmer auch das Argument der internationalen Kompatibilität: "Der Hinweis auf Amerika zeugt von einem vereinfachten Weltbild eines Zweiländerplaneten - schon der Blick auf die verschiedenen Qualifikationsmodelle in Europa mahnt hier zur Vorsicht", sagte Wimmer.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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