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18.04.2011 10:27

Wie Geld wirksam als Arbeitsanreiz eingesetzt wird

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Der Betriebswirt Christian Lukas ist neuer Lehrstuhlinhaber für Controlling der Universität Jena

    Nicht nur Top-Manager erhalten Boni. Leistungsbezogene Vergütungsanteile sind längst Teil vieler Arbeitsverträge, etwa bei Banken. Doch wie können die finanziellen Anreize in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitern wirksam eingesetzt werden? Dies untersucht Prof. Dr. Christian Lukas von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Der frisch ernannte Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Controlling hat mit seiner Forschung gezeigt, dass Qualifikation und Lernpotenzial des Mitarbeiters dabei eine große Rolle spielen. Das kann dazu führen, dass längst nicht immer der erfolgreichste Mitarbeiter das meiste Geld erhält. „Bei zweijährigen Vereinbarungen erhielte möglicherweise ein Mitarbeiter mehr Geld, der erst im zweiten Jahr erfolgreich war“, hat der 38-jährige gebürtige Altmärker bereits in seiner Dissertation festgestellt, die er 2005 an der Uni Magdeburg beendet hat. In seiner Arbeit über Vertragsgestaltung bei betrieblicher Qualifizierung verband Lukas die theoretische Analyse mit experimentellen Befunden – so, wie er am liebsten forscht: analytisch-experimentell.

    Dem Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität ist Lukas – trotz eines weiteren Rufs an die Uni Basel – u. a. wegen ihrer guten Möglichkeiten zur experimentellen Wirtschaftsforschung und der Nähe zum Max-Planck-Institut für Ökonomik gefolgt. Hier will der sportliche Betriebswirt nun das Feld der Verhaltenssteuerung durch Anreizsysteme weiter erforschen und es um andere Elemente, wie Anerkennung, Kompetenz und Vertrauen, ergänzen. Wie offen können bei den schriftlichen Vereinbarungen zwischen Unternehmen und Mitarbeiter die Ziele formuliert sein? Schaffen allgemeine, statt sehr detaillierter Formulierungen nicht mehr Vertrauen und damit für beide Seiten mehr Flexibilität? Prof. Lukas glaubt an den Sinn eines solchen Vertrauensansatzes, der im Controlling noch ein recht neues Forschungsthema ist. In Jena will er dieses Thema und weitere analytische Grundlagen verhaltenswissenschaftlich fundierter Unternehmenssteuerung in enger Kooperation mit den Sozialwissenschaften erforschen, deren Expertise ein weiterer Grund für seine Rufannahme war.

    Dabei setzt der Mathematikliebhaber, der 1991 sein Abitur an der damaligen TH Otto-von-Guericke Magdeburg abgelegt hat, bewusst auf Grundlagenforschung. „Meine Forschung ist eher theoretisch ausgerichtet und keine Praxisberatung“, sagt Prof. Lukas, der aber auch schon als Unternehmensberater tätig war, „damit man nicht irgendwann im Elfenbeinturm sitzt“. Natürlich solle seine Forschung Handlungsempfehlungen für die Praxis liefern und daher entwickele er seine Fragestellungen auch mit Blick auf die unternehmerische Praxis. Doch zu viel Praxisnähe sei problematisch, weil sie überaus komplexe ökonomische Modelle erfordere und weil das Tempo der wirtschaftlichen Veränderungen so hoch sei, dass Fallstudien schnell veralten können. „Die Studenten müssen selber Lösungen finden“, fordert der junge Betriebswirt und will sie zum Selberdenken und -analysieren animieren. Dafür hat sich der ehemalige Juniorprofessor für BWL der Uni Konstanz in den letzten Jahren auch hochschuldidaktisch weitergebildet. Denn die Studierenden liegen Christian Lukas besonders am Herzen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Christian Lukas
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 943150
    E-Mail: christian.lukas[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Christian Lukas von der Universität Jena.
    Prof. Dr. Christian Lukas von der Universität Jena.
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Christian Lukas von der Universität Jena.


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