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19.04.2011 11:08

Trauma heißt Wunde: Zur Zerteilung von Nationen und Körpern im Film

Caroline Link Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

Film- und Vortragsreihe Teilungsdiskurs des Graduiertenkollegs „Transnationale Medienereignisse“ und des ZMI startet am 27. April 2011

Vorhang auf für Filme und Vorträge zum Thema Teilungsdiskurs: Am Mittwoch, 27. April 2011, startet eine Filmreihe zu Geschichten von nationaler Teilung und Bildern körperlicher Gewalt, die das Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse“ mit dem Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen organisiert. Die Filmreihe wird eröffnet mit dem Film Das Deutsche Kettensägenmassaker von Christoph Schlingensief (BRD 1990).

Zerbrechen Nationen, dann zerbrechen Körper – zumindest im Film. Die Teilung eines Landes wurde in zahlreichen Filmen als Zerteilung oder Verletzung von menschlichen Körpern dargestellt. Bilder geschundener, zerfetzter oder verwundeter Leiber erzählen Geschichten von gesellschaftlicher Zerrissenheit und kollektivem Trauma. Die Film- und Vortragsreihe möchte vor diesem Hintergrund anhand von sechs Filmen zeigen und fragen, auf welche Weise das historische Ereignis der politischen oder militärischen Aufspaltung eines Landes, eines Territoriums, einer Gemeinschaft – kurz, des politischen Körpers –, als Spaltung von menschlichen Körpern immer wieder zum Filmereignis wurde.

Die Beispiele reichen von der deutschen Wiedervereinigung (Das Deutsche Kettensägenmassaker) über die koreanische Teilung (Address Unknown) bis zur indisch-pakistanischen Abspaltung 1947 (Earth), von der Zäsur des Weltkriegs und der kulturellen Spaltung in den USA (Johnny Got His Gun) über die Abgründe und Gespenster japanischer Geschichte (Barren Illusion) bis zum Gedächtnisverlust in der deutschen Nachkriegsgesellschaft der 1970er Jahre (Messer im Kopf).

Alle Filme werden mittwochs um 18.15 Uhr im Hörsaal 1 der Alten Universitätsbibliothek gezeigt (Bismarckstraße 37, 35390 Gießen). Jeder Film wird mit einem Vortrag eingeleitet. Nach der Vorführung besteht die Gelegenheit zur Diskussion. Der Eintritt ist kostenlos.

Termine:

Mittwoch, 27. April 2011
Das Deutsche Kettensägenmassaker (Christoph Schlingensief, BRD 1990, 63 min)
Eröffnung der Filmreihe: Astrid Matron und Marian Kaiser
Einführung: Marian Kaiser (Gießen)

Mittwoch, 11. Mai 2011
Johnny Got His Gun (Dalton Trumbo, USA 1971, 111 min)
Einführung: Johannes Pause (Trier)

Mittwoch, 25. Mai 2011
Messer im Kopf (Reinhard Hauff, BRD 1979, 108 min)
Einführung: Jörn Ahrens (Gießen)

Mittwoch, 8. Juni 2011
Barren Illusion (Kurosawa Kiyoshi, Japan 1999, 95 min)
Einführung: Robert Geib (Weimar)

Mittwoch, 22. Juni 2011
Earth (Deepa Mehta, Indien 1999, 101 min)
Einführung: Sarah Joshi (London)

Mittwoch, 6. Juli 2011
Address Unknown (Kim Ki-Duk, Südkorea 2001, 117 min)
Einführung: Astrid Matron (Gießen)

Kontakt:
Marian Kaiser und Astrid Matron
Graduiertenkolleg Transnationale Medienereignisse
Otto-Behaghel-Straße 10 C1, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-28142


Bilder

Ergänzung vom 20.04.2011

Diese Pressemitteilung wurde zurückgezogen! Bitte beachten Sie: Die für den 27. April 2011 geplante Vorführung des Films "Das Deutsche Kettensägenmassaker" ist abgesagt worden.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch


 

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