Vom Embryo zum Organismus
In der Molekularen Zell- und Entwicklungsbiologie hat es in den letzten Jahren rasante Fortschritte gegeben: Mittlerweile ist viel über die Gene und Prozesse bekannt, welche die Entwicklung vom Embryos zum funktionierenden Organismus steuern. Einer der spannendsten Aspekte ist dabei, dass vielen Tieren ein Satz von Genen gemeinsam ist, die die Embryonalentwicklung regulieren und die an sehr ähnlichen Mechanismen in der Entwicklung beteiligt sind.
Obwohl derzeit noch unklar ist, wie früh in der Evolution diese Gene entstanden sind, deutet gegenwärtig vieles darauf hin, dass die grundlegendsten Prozesse bereits sehr früh in der Geschichte des Lebens auf der Erde "erfunden" wurden, und dann durch die gesamte Evolution der Tiere bis hin zum Menschen konserviert wurden. Es eröffnet sich damit zum ersten Mal die Perspektive, den Satz an Genen zu identifizieren, der ursprünglich für die Entstehung tierischer und pflanzlicher Systeme notwendig war. Eine Schlüsselrolle für die Entstehung robuster Entwicklungssysteme spielen dabei sogenannte "Signalzentren", Zellgruppen vor allem in embryonalen Organismen, die Moleküle an ihre Umgebung weitergeben und dort die Bildung neuer Strukturen induzieren. Störungen dieser Wechselwirkungen führen in der Embryonalentwicklung zu Missbildungen, in erwachsenen Organismen können sie Krebs auslösen.
Eine Tagung des Darmstädter Graduiertenkollegs am 7. und 8. Dezember 2001 gibt einen Überblick über die Entstehung von Signalzentren in der Evolution, von einfachen Protein-Netzwerken über die Entstehung einfacher vielzelliger Organismen bis hin zu komplexen pflanzlichen und tierischen Organismen und zum Menschen. Ein Schwerpunkt wird die Entstehung der Körperachsen im frühen Embryo, der Entstehung der Extremitäten, und der Entwicklung des Gehirns bei Wirbeltieren sein. Thema wird auch sein, wie Störungen der Signalzentren zur Entstehung von Tumoren führen können. Dazu werden neue genetische Modellsysteme vorgestellt. Eines der Highlights der Tagung wird der Vortrag von Prof. Dr. Walter Birchmeier vom Max-Delbrück-Zentrum, Berlin "Role of beta-catenin in early mouse development and hair cycling" sein.
Die Tagung, zu der etwa 140 Teilnehmer erwartet werden, findet im Hörsaal B2/02 auf dem BioCampus der TU Darmstadt (Schnittspahnstraße) statt und ist kostenfrei. Organisatoren der Tagung sind Prof. Dr. Felicitas Pfeifer (Institut für Mikrobiologie und Genetik, TU Darmstadt) und Prof. Dr. Thomas W. Holstein (Institut für Zoologie, TU Darmstadt).
Weitere Informationen sind im Internet unter http://www.bio.gk340.tu-darmstadt.de/ zu finden.
Pressekontakt: Prof. Dr. Thomas W. Holstein, Institut für Zoologie, Tel.: 06151/16-6248
he, 26. November 2001, PM Nr. 6/11/2001
http://www.bio.gk340.tu-darmstadt.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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