Neues Verfahren zur Ermittlung von Kraftstoffkennzahlen // Förderung durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe mit Bundesmitteln in Höhe von über 450.000 Euro
Die Mitarbeiter im Kompetenzfeld „Motor und Antriebstrang“ des Instituts für Angewandte Forschung (IAF) an der Hochschule Ingolstadt arbeiten in den kommenden drei Jahren mit Hochdruck am Forschungsprojekt bioFIRe (biogenic Fuel lgnition Research). Das mit einem Projektvolumen von 450.000 Euro ausgestattete Vorhaben widmet sich der Entwicklung eines neuen Verfahrens für die exakte Ermittlung von Diesel-Kraftstoffkennzahlen (Cetan). Gerade die aktuellen Diskussionen um höhere Beimischungen von biogenen Anteilen in den Kraftstoffen (Stichwort E10) machen deutlich, wie wichtig verlässliche Messmethoden für die Mineralölindustrie aber auch die Verbraucher sind. „Mit dem Forschungsvorhaben können wir dazu beitragen, die Qualitätsprüfung von Treibstoffen effizienter zu gestalten“, erläutert Prof. Karl Huber, Leiter des Forschungsprojekts, einen wesentlichen Vorteil des neuen Verfahrens.
Sowohl Automobil- als auch Kraftstoffhersteller sind sich bewusst, dass die momentanen Testmethoden den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen nicht mehr genügen. Seit Einführung vor rund 80 Jahren wurde das Verfahren zur Ermittlung der Kraftstoffkennzahlen (Oktan, Cetan) nicht mehr verändert. War dieses Verfahren bisher auch immer ausreichend, muss für die Bestimmung von Kraftstoffen, welche sich durch einen zunehmenden Anteil biogener Komponenten auszeichnen, dringend eine neue Testmethode entwickelt werden. Der Grund dafür ist, dass biogene Kraftstoffe im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen andere chemische und physikalische Eigenschaften aufweisen. Diese können von der herkömmlichen Methode zur Kennzahlbestimmung nicht berücksichtigt werden. Mit dem neuen Verfahren wird es zukünftig erstmalig möglich sein, konventionelle wie auch biogene Treibstoffe hinsichtlich ihrer Eigenschaften zur Selbstentflammung zu bewerten, was für die dieselmotorische Verbrennung von großer Bedeutung ist. Die Anpassung der Motoren an die genaueren Messdaten ermöglicht eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs und damit der Schadstoffemissionen. „Eine Erhöhung der Beimischungen scheint aufgrund der immer noch steigenden Nachfrage nach Dieselkraftstoffen unausweichlich“, so Huber weiter. Das neue Verfahren kann dazu beitragen, die Übergangsphase von fossilen zu alternativen Antrieben einfacher zu gestalten und damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Gefördert wird das über drei Jahre laufende Vorhaben von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) aus dem Bundeshaushalt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Außerdem besteht eine Kooperation mit der österreichischen Firma ROFA, welche ein hohes Maß an Know-how bezüglich der zum Einsatz kommenden Prüfmotoren einbringt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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