Der Gießener Physiker Prof. Michael Düren stellt im Rahmen eines öffentlichen Vortrags die akademische DESERTEC-Initiative vor
Nr. 101 • 28. April 2011
Die Forderung nach einer Energiewende und Konzepten zur Erschließung erneuerbarer Energien bestimmen derzeit immer wieder die Schlagzeilen der Medien. Einen substanziellen Beitrag in dieser hochaktuellen Diskussion möchte Prof. Dr. Michael Düren, II. Physikalisches Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit seinem Vortrag „Energie aus der Wüste – The DESERTEC Academic Initiative" leisten. Der Vortrag findet statt am Montag, 2. Mai 2011, um 17.15 Uhr im Hörsaalgebäude Physik, Hörsaal III, Heinrich-Buff-Ring 14. Der Vortrag wendet sich an interessierte Laien ebenso wie an ein Fachpublikum. Gäste sind herzlich willkommen.
Das DESERTEC-Konzept ist einfach und überzeugend: Der Reichtum an Solarstrahlung in den Wüstengebieten der Erde übertrifft bei weitem den globalen Energiebedarf der Menschheit. Durch konzentrierende Solarkraftwerke mit thermischen Speichern kann Solarenergie 24 Stunden am Tag bereitgestellt werden und als Grundlast sowie zum Ausgleich von Fluktuationen anderer erneuerbarer Energien – beispielsweise Windenergie – genutzt werden. Ein Hochspannungsgleichstromnetz auf einer Skala von mehreren tausend Kilometern Durchmesser wird gebraucht, um die dezentralen Quellen erneuerbarer Energie mit den auf der Fläche verteilten Verbrauchern zu vernetzen. Viele große Länder wie USA, China und Australien haben ihre eigenen Wüsten.
Ein DESERTEC Projekt als joint venture von Europa und der MENA Region (Mittlerer Osten und Nord Afrika) hat zusätzlich zu den technischen Herausforderungen eine Vielzahl von politischen und rechtlichen Problemen zu lösen. Die Perspektiven eines solchen Projekts für Afrika und Europa sind jedoch gut, ist Prof. Düren überzeugt. Ein solches groß angelegtes Projekt erzeuge nicht nur ,sauberen‘ Strom und schaffe jede Menge Jobs, sondern – wichtiger – verringere es den ökonomischen Nord-Süd-Gradienten und sorge für eine friedensfördernde politische und wirtschaftliche Verflechtung zwischen der EU und MENA.
Die DESERTEC Industrieinitiative (Dii GmbH) wurde 2009 gegründet, um einen Plan für ein mögliches EU-MENA Zukunftsprojekt in einer Größenordnung von zunächst etwa 400 Milliarden Euro zu erstellen. Das DESERTEC Universitätsnetzwerk (DUN) wurde 2010 in Tunesien gegründet. Eine Akademische Initiative ist erforderlich, um die Optionen, Voraussetzungen und Implikationen des DESERTEC Konzeptes aus transdisziplinärer Sicht wissenschaftlich zu erforschen.
Seit 2007 setzt sich an der JLU die Arbeitsgruppe Solarenergie-Partnerschaft mit Afrika, kurz SEPA, als ein interdisziplinäres Expertengremium mit ökonomischen, rechtlichen, historischen, geographischen und juristischen Fragen einer Energiepartnerschaft zwischen Afrika und Europa auseinander.
Termin
„Energie aus der Wüste - The DESRTEC Academic Initiative"
Montag, 2. Mai 2011, 17.15 Uhr
Ort: Hörsaalgebäude Physik, Hörsaal III,Heinrich-Buff-Ring 14, 35392 Gießen
Kontakt
Prof. Michael Düren, II. Physikalisches Institut der JLU
Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-33220/1
Fax:0641 99-33229
http://www.uni-giessen.de/cms/dueren/energie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Energie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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