Die Professoren Kersten Krüger und Gyula Pápay vom Historischen Institut der Universität Rostock haben allen Grund zu Freude. Sie gewannen in einem landesweiten Wettbewerb um geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte über eine Million Mark Fördermittel aus dem Bildungsministerium des Landes. Das ist für geisteswissenschaftliche Projekte beachtenswert.
Der Titel des Projektes lautet: Städtesystem und Urbanisierung im Ostseeraum in der Neuzeit. Historisches Informationssystem und Analyse von Demografie, Wirtschaft und Baukultur im 17. und 18. Jahrhundert.
Wasser trennt nicht, Wasser verbindet. Diese Erfahrung machte die Ostsee für Jahrhunderte zu einem Schnellverkehrsweg, der das Baltikum zu einem einheitlichen Aktionsraum für Wirtschaft, Kultur und Politik werden ließ . Erst die Moderne zerstückelte politisch und wirtschaftlich die Einheit des Ostseeraums. Erst seit Ausgang des 20. Jahrhunderts besteht nun wieder Hoffnung auf Widergewinnung der verlorenen Einheit des Ostseeraums, die zu gestalten das 21. Jahrhundert aufgerufen ist.
Hierzu leistet das Forschungsprojekt einen Beitrag, indem es interdisziplinär und in internationaler Zusammenarbeit das Städtesystem des Ostseeraums unter schwedischer Herrschaft rekonstruiert und in einem Informationssystem multimedial im Internet allen Interessierten zur Verfügung stellt. Beteiligt sind unter Federführung der Universität Rostock die Hochschule Wismar, die Universitäten Greifswald, Tallinn (Estland), Jyväskylä (Finnland) und Södertörn (Schweden).
Schweden setzte während seiner Vorherrschaft eine verdichtende Urbanisierung in Gang, welche die Ziele wirtschaftlicher Modernisierung und militärischer Sicherheit verband. Die schwedische Krone ließ in Schweden und Finnland von 1580 bis 1688 nicht weniger als 31neue Städte gründen wie etwa Göteborg, Helsingfors/Helsinki oder Karlskrona - gegenüber 61 bestehenden. Daneben wurden ältere Städte wie Reval, Riga, Stettin, Stralsund und Wismar befestigt. Neue Funktionen der betroffenen Städte brachte nicht nur bauliche Veränderungen mit sich, sondern auch tief greifenden wirtschaftlichen und sozialen Wandel. Dieser ist Gegenstand des Forschungsprojektes.
Das Bildungsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern fördert das Projekt in einer Laufzeit von drei Jahren. Es dient sowohl der Forschung in internationaler Vernetzung, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Sicherung methodischer Innovation durch Einbeziehung von Mulitmedia in die Geschichtswissenschaft.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Kersten Krüger
Tel.: 0381 498 27 17
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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