Zusammenführung von Forschung und medizinischer Behandlung
Die größte deutsche MS Klinik - die Marianne-Strauß-Klinik am Starnberger See - und das einzige speziell mit MS Forschung befasste Universitätsinstitut - das Institut für Klinische Neuroimmunologie am Klinikum der Universität München - führen in dem neu gegründeten Verein THERAPIEFORSCHUNG FÜR MULTIPLE SKLEROSE KRANKE die Laborforschung und die medizinische Behandlung zusammen. Ziel der Kooperation beider etablierten Einrichtungen ist es, in einem gemeinsamen Forschungslabor die Wirkung von bereits zugelassenen, aber auch neuen Medikamenten zu testen, um zu raschen und vor allem effektiveren Behandlungsergebnissen zu kommen. So werden unter anderem Kriterien entwickelt, mit denen sich voraussagen läßt, welche Patienten auf welche Medikamente am besten ansprechen. Dadurch lassen sich für den Patienten wertvolle Zeit, für das Gesundheitssystem erhebliche Kosten einsparen.
DAS KRANKHEITSBILD
Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die mit herdförmigem Verlust der Nervenfaserumhüllungen (Markscheiden) einhergeht. In Deutschland sind ca. 130.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Die Ursache ist bisher noch nicht sicher geklärt, vermutlich tragen mehrere Faktoren zur Krankheitsentstehung bei. Es werden autoimmunologische Vorgänge angenommen, auch eine Infektion mit einem bisher nicht identifizierten Virus vor dem 15. Lebensjahr wird diskutiert. Zwillingsstudien sprechen für eine genetische Veranlagung. Die Krankheitserscheinungen werden durch eine Entzündung der weißen Substanz des ZNS hervorgerufen, die die Markscheiden, eine isolierende Umhüllung der Nervenstränge, zerstört. Dadurch wird die Erregungsleitung der Nervenfasern verlangsamt oder unterbrochen und es kommt zu neurologischen Ausfällen. Multiple Sklerose kann jeden Teil des Zentralen Nervensystems befallen, dementsprechend vielgestaltig ist die Krankheit.
BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN
Die Multiple Sklerose kann bisher nicht geheilt werden, jedoch ist es heute möglich, die Stärke und Häufigkeit der auftretenden Schübe zu mindern. Im akuten Schub werden Kortikoide eingesetzt, bei schweren Verläufen werden zwischen den Schüben starke Immunsuppressiva gegeben. Diese Medikamente (Azathioprin, Methotrexat, Cyclophosphamid und in neuerer Zeit Mitoxantron) vermindern die Antikörperproduktion und die Zahl der Zellteilungen, vor allem der Zellen des Abwehrsystems. Die Wirksamkeit neuerer, in den vergangenen Jahren erprobter Medikamente wie Interferon beta-1b oder Copolymer 1 ist bisher speziell bei schubförmiger Multipler Sklerose nachgewiesen. Begleitend werden physikalische medizinische Maßnahmen und Medikamente zur Besserung der Symptome eingesetzt, so zum Beispiel Spasmolytika zur Herabsetzung der Muskelspannung oder Parasympathikolytika, die die Blasenfunktion verbessern.
Optimierung durch den Verein THERAPIEFORSCHUNG FÜR MULTIPLE SKLEROSE KRANKE
Es gilt, nach dem enormen Wissenszuwachs der letzten Jahre die Effektivität der verschiedenen Therapien zu optimieren und neue Substanzen auf ihre Wirksamkeit zu prüfen. Dies ist gerade bei der MS besonders schwierig und aufwändig, da bisher weder eine individuelle Krankheitsprognose gestellt, noch die Krankheitsaktivität anhand objektiver Parameter
gemessen werden können.
Als Ansprechpartner stehen zur Verfügung:
Dr. Nicolaus König, Marianne-Strauß-Klinik, Behandlungszentrum für Multiple Sklerose, Berg am Stranberger See - Telefon: 08151-261-920
Professor Dr. Reinhard Hohlfeld, Institut für Klinische Neuroimmunolgie am Klinikum der Universität München - Telefon 089-7095-4780
http://www.med.uni-muenchen.de/inim/home/home2.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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