Grenzerfahrungen zur Verbesserung der Teamfähigkeit: 20 Studierende aller Fakultäten der Universität Witten/Herdecke testeten in der Natur ihr Gruppenpotenzial
Bis zum gestrigen Montag war die Natur ihr Labor. Zwanzig Witten/Herdecker Studierende ließen sich auf ein interessantes Experiment ein: In 56 Stunden - und nahezu ohne Pausen - mussten sie, zusammen mit Führungskräften aus Unternehmen und geleitet von Management-Trainern, neun verschiedene Übungen bewältigen - und zwar in der Grube Louise im Westerwald und am Altaussee im Österreich. Intention der psychologischen und körperlichen Grenzerfahrung: die Studierenden sollten ihre Teamfähigkeit testen und soziales Leben in der Praxis reflektieren.
Organisationsberater Michael Hengl, Dozent des Studium fundamentale an der UWH, formuliert das Ziel: Über Grenzerfahrungen die Studierenden dazu bringen, dass sie "die Patina der Zivilisation ablegen und sich so zeigen, wie sie sind."
Ein rigider Zeitdruck und eine ausgefeilte Dramaturgie der Übungen im Freien, bei denen alle voneinander abhängig sind, sorgt dafür, dass diese Fassaden möglichst schnell fallen: "Wir haben viele schnelle Übungen im Programm, bei denen die Teilnehmer in möglichst kurzer Zeit diffizile Aufgaben lösen müssen", erklärt Hengl. Die dabei gemachten Erfahrungen sollen Studierenden helfen, "Team-Mythen zu entzaubern, die in der Literatur und von großen Unternehmensberatungsgesellschaften immer wieder bemüht werden".
An klassischen Managementtheorien zur Teambildung kritisiert Hengl, dass sie zu wenig erfahrungsorientiert seien. Seiner Meinung nach führt Buch- und Seminarwissen nur selten zu Verhaltensänderungen und damit zu besseren Teams in Unternehmen. Diese müssten befähigt werden, über sich selbst hinauswachsen zu können. Um seine Kritik auch wissenschaftlich zu untermauern, werde er das Verhalten, die Entscheidungsprozesse und das Zusammenspiel der Teams während der Übungen nach bestimmten Parametern erfassen und genau analysieren. Hengl ist der Ansicht, dass Teams gerade in deutschen Unternehmen immer noch zu wenig Fehler freundlich angelegt sind. Hierzulande sei die Fehlervermeidungsstrategie oberstes Gebot. Das aber führe in eine Kultur der Mittelmäßigkeit. "Um richtig gut zu werden, muss man das Scheitern erfahren haben", meint dagegen Hengl. Schließlich gründeten "scheitern" und "gescheit" in der gleichen etymologischen Wurzel.
Die Ergebnisse dieser und anderer Übungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt in eine Publikation einfließen.
Kontakt: Studium fundamentale, Michael Hengl, Tel.: 0177/7705023, Email: michael.hengl@uni-wh.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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