Annegret Weng ist 26 Jahre alt und - wie ihre Fach-Kollegen an der Universität Essen glauben - die jüngste promovierte Mathematikerin in Deutschland., die gute Chancen hat, sich durch die wissenschaftliche Arbeit an einem Projekt in nur zwei Jahren für die Übernahme einer Professur zu qualifizieren. Annegret Weng gehört zu den sechs Frauen, die an der Universität Essen als erste an dem jetzt gegründeten "Maria Sibylla Merian-Förderprogramm für zukünftige Hochschullehrerinnen" teilnehmen. Das Programm ist verknüpft mit einer bei den Frauenförderprogrammen in Nordrhein-Westfalen einmaligen Ziel- und Leistungsvereinbarung zwischen dem Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes und der Universität Essen unter Federführung des Essener Kollegs für Geschlechterforschung (EKfG). Danach soll die Zahl der Frauen, die sich an der Universität Essen für eine Professur qualifizieren, in den nächsten zwei Jahren um mindestens sechs erhöht werden, eben um die sechs Maria Sibylla Merian-Stipendiatinnen.
Stipendien, personelle Unterstützung und voll ausgestattete Arbeitsplätze
Das Land lässt sich die Förderung der Frauen in den Jahren 2002 und 2003 jeweils 3000 000 Euro kosten. Dafür erhalten die Stipendiatinnen neben einem Stipendium an der Universität auch personelle Unterstützung sowie einen für die jeweilige Forschungsarbeit voll eingerichteten Arbeitsplatz. Innerhalb der zwei Jahre sollen sie ein Projekt aus ihrem Fachbereich, das sie aber auch mit konkreter Forschung zu Geschlechterfragen verbinden, mit dem sie sich für die Übernahme einer Professur qualifizieren. Die selbständige Organisation und Betreuung wissenschaftlicher Workshops, Tagungen, Konferenzen oder anderer fachspezifischer, aber auch disziplinübergreifender Veranstaltungen gehören zum umfangreichen Aufgabenpensum, wofür das Essener Kolleg über ein Coaching-Programm volle Unterstützung gewährt. Die Verlängerung des Stipendiums um ein drittes Jahr ist möglich.
Bei Erfolg Verlängerung bis 2006
Nach der erfolgreichen Startphase kann das beim Essener Kolleg für Geschlechterforschung eingerichtete Maria Sibylla Merian-Förderprogramm - Namensgeberin ist die im 17. Jahrhundert in Deutschland und Holland tätige erfolgreiche Naturwissenschaftlerin und Künstlerin Maria Sibylla Merian - bis ins Jahr 2006 hinein verlängert werden. Die Mittel des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung NRW sind bei Erfolg in Aussicht gestellt worden.. Ziel ist es, wenigstens einen kleinen Schritt hin zur Annäherung der Zahlen der Professorinnen und Professoren zu tun. Nach wie vor sind die Frauen stark unterrepräsentiert; so sind in Deutschland gerade mal 10,8 v.H. aller Professorenstellen mit Frauen besetzt.
Alles Disziplinen sind angesprochen
Das Förderprogramm richtet sich an Vertreterinnen der Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Medizin, Soziologie und Pädagogik, sowie Chemie. Und so gehören neben Annegret Weng ihre Fachkollegin Ingebourg Bouw, die Ingenieurin Sabine Weiß, die Soziologin Christel M. Gärtner, die Ärztin Isabell Wanke sowie die Erziehungswissenschaftlerin Imke Niebaum zu den Stipendiatinnen. Sie alle sind promoviert. Das gilt auch für vier weitere, namentlich noch nicht bekannte Kandidatinnen ohne Stipendium, die zusätzlich zu ihrer Qualifizierung Geschlechterforschung betreiben wollen und daher auf personelle und technische Hilfestellung zählen können. Auch sie finden an der Uni hervorragend ausgestattete Arbeitsplätze. Und wie die Stipendiatinnen werden sie bei ihrer Projektarbeit durch engagierte Hochschullehrer begleitet.
Vereinbarung beim Festakt unterzeichnet
Die Ziel- und Leistungsvereinbarung zwischen dem Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung und der Universität über diese besondere Art der Frauenförderung wurde gestern (Freitag, 30. November) anlässlich der Jahrestagung "Mathematik und Geschlecht" des Essener Kollegs für Geschlechterforschung durch den Abteilungsleiter Hochschulen im Ministerium, Ministerialdirigent Heiner Kleffner, und die Rektorin der Universität, Professorin Ursula Boos-Nünning, unterzeichnet.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85
Weitere Informationen: Professorin Dr. Doris Janshen, Telefon (02 01) 1 83 - 35 21;
Dr. Christian Kauer, Telefon (02 01) 1 83 - 43 69
Leider ist uns in der Presseinformation im 2. Abschnitt - Stipendien, personelle Unterstützung und voll ausgestatteter Arbeitspläze - ein Fehler unterlaufen. Richtig muss es lauten:
Das Land lässt sich die Förderung der Frauen in den Jahren 2002 und 2003 jeweils 300 000 Euro kosten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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