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04.05.2011 13:58

Die Ursprünge der Schwulenbewegung in Frankfurt: Veranstaltung zum „Tag gegen Homophobie“

Sarah Blaß Pressestelle
Fachhochschule Frankfurt am Main

    Die Ursprünge der Schwulenbewegung in Frankfurt sind Thema einer Veranstaltung am 17. Mai 2011 an der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM). Anlass ist der „Internationale Tag gegen Homophobie“. Gemeinsam mit dem Deutschlandradio Kultur präsentiert die Hochschule die Vorführung eines Radiofeatures. Die FH FFM setzt damit bereits zum dritten Mal zu diesem Tag ein deutliches Zeichen gegen die Diskriminierung homosexueller Frauen und Männer.

    Es wird das Radiofeature „Der Schwule und die Spießer“ von Ulrike Heider dargeboten. Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen an Michael Holy, Zeitzeuge und Aktivist der Frankfurter Schwulenbewegung, und Redakteurin Brigitte Kirilow vom Deutschlandradio zu stellen. Die Moderation übernimmt Martin Maria Schwarz.

    In der etwa einstündigen Audioproduktion von Heider wird die Lebensgeschichte des Schwulenaktivisten Albert Lörken gezeichnet: Lörken, der als hochbegabter Bauernsohn in den 70er Jahren sein Coming Out hat, geht in die Großstadt Frankfurt, wo er das Stadtleben als erotisches Schlaraffenland erlebt. Hier wird er zum Mitbegründer der neuen Schwulenbewegung. Homosexuelle outen sich aggressiv, wettern gegen die Trauscheinehe, tragen Frauenkleider. In den folgenden 80er Jahren erlebt die Bewegung eine Trendwende hin zur schwulen Männlichkeit. Die Bewegung wächst, erstarkt, bis mit der „Schwulenseuche“ AIDS der Rückfall in die Intoleranz der Nachkriegszeit droht. Der Bauernsohn stirbt in seinem Heimatdorf an AIDS, behandelt mit falschen Medikamenten, weil dort keiner wissen soll, dass er schwul ist.

    „Trotz unbestreitbarer Fortschritte in den vergangenen Jahren: Homophobie an Schulen und Hochschulen ist weit verbreitete Realität“, sagt FH-Präsident Dr. Detlev Buchholz, der selbst aus seiner Homosexualität kein Hehl macht. „Tage wie dieser sind notwendig, um darauf hinzuweisen, dass Lesben und Schwule noch immer nicht in jeder Hinsicht in dieser Gesellschaft gleichberechtigt sind. Deshalb ist es mir ein ganz persönliches Anliegen, dass an der FH Frankfurt mit einer Veranstaltung zum Tag gegen Homophobie ganz bewusst ein Zeichen gesetzt wird. Unsere Fachhochschule ist eine offene Hochschule, die sich der Integration, der Antidiskriminierung und der Respektierung von Diversität verpflichtet fühlt – auch und gerade in dieser Hinsicht. Denn es gibt durchaus Disziplinen, die ‚traditionell’ erhebliche Vorbehalte gegen Schwule und Lesben pflegen.“

    Der Tag gegen Homophobie erinnert an den 17. Mai 1990, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus der Liste der psychischen Krankheiten strich. Die diesjährige Veranstaltung beschäftigt sich mit der über 40-jährigen Geschichte der Schwulenbewegung in Frankfurt.

    Termin: Dienstag, 17. Mai 2011, 18 Uhr, Eintritt frei
    Ort: FH FFM, Campus Nibelungenplatz/Kleiststraße, Gebäude 2, Untergeschoss, FH-Theater


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    jedermann
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    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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