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09.09.1997 00:00

Fliegender Roboter beim Bundespräsidenten

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    TU Berlin - Medieninformation Nr. 188 - 9. September 1997

    Mit fliegendem Roboter und Heißwasserrakete ...

    Die TU Berlin praesentiert sich auf dem "Fest der Ideen" bei Bundespraesident Roman Herzog am 12. September 1997

    Mit dem Ziel, den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland durch die Foerderung von Wissenschaft und Forschung zu staerken, hat der Bundespraesident Roman Herzog mit Unterstuetzung des Stifter- verbandes fuer die deutsche Wissenschaft einen "Innovationspreis des Bundespraesidenten" ins Leben gerufen und erstmals ausgelobt. Zu diesem Anlaß veranstaltet der Bundespraesi- dent am Freitag, dem 12. September 1997, mit etwa 5.000 geladenen Gaesten im Schloß Bellevue ein Fest der Ideen. Auf dem Programm stehen unter anderem Theater- und Konzertauffuehrungen, eine Know- Hoff-Show, Diskussionsrunden sowie eine Praesentation innovativer Exponante und Erfindungen.

    Auch die Technische Universitaet Berlin ist mit insgesamt fuenf Exponaten auf dem Fest der Ideen vertreten. Diese moechten wir Ih- nen hier kurz vorstellen:

    1) Die zweistufige Heißwasserrakete AQUARIUS X-PRO

    Seit 1991 arbeiten am Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin Studenten an der Entwicklung, Fertigung und Erprobung von Heißwasserraketen. Im April 1996 fand der erste Probeflug einer zweistufigen Heißwasserrakete namens Aquarius X-PRO statt, bei dem noch nicht alles hundertprozentig nach Plan verlief. Die Studenten arbeiten mit viel Elan weiter am Projekt, denn die Vorteile dieser Entwicklung gegenueber konventionellen Raketen sind einfach ueber- zeugend: Die Anschaffungs- und Betriebskosten sind gering und die Umweltvertraeglichkeit ist sehr gut, da die Rakete wiederverwend- bar ist und als Treibstoff nur Wasser verwendet wird. Dadurch ist auch eine Explosionsgefahr, wie sie bei entzuendlichen Treibstof- fen schon beim Transport gegeben ist, ausgeschlossen.

    Weitere Informationen erteilen Ihnen die studentischen Tutoren der Projektwerkstatt, René Curwy und Bernhard Voslamber, Tel.: 030/314-21326, Fax: 030/314-21306 oder der sie betreuende Hoch- schullehrer, Prof. Dr.-Ing. Roger E. Lo, Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-21305.

    2) Ein spezieller Festkoerperlaser: die Hornhaut wird zur Brille

    Das Linsensystem menschlicher Augen fuer die Abbildung der zu be- trachtenden Objekte auf die Netzhaut besteht aus der Hornhaut und der Linse. Die ca. 200 nanomillimeter dicke Hornhaut uebernimmt zwei Drittel der gesamten Brechkraft und die Linse ein Drittel. Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Stabsichtigkeit (Astigmatismus) sind drei haeufig vorkommende Fehlsichtigkeiten. Beim Kurzsichtigen bedeutet das, daß die zu starke Brechkraft der Hornhaut abgeschwaecht wer- den muß, da sie die Lichtstrahlen vor der Netzhaut vereinigt und so zu einem unscharfen Bild fuehrt. Bis heute tragen die meisten Fehlsichtigen Brillen oder Kontaktlinsen fuer die Korrektur sol- cher Fehlsichtigkeit. Mittlerweile ist ein laserchirurgisches Ver- fahren in der Augenheilkunde namens photorefraktive Keratektomie (PRK), das am Optischen Institut der TU Berlin entwickelt wurde, auf dem besten Weg, sich zu etablieren. Das Prinzip des neuen La- serverfahrens ist erstaunlich simpel: Statt eine Linse in Form ei- ner Brille oder einer Kontaktlinse dem Linsensystem menschlicher Augen hinzuzufuegen, wird bei PRK eine Linse von der Hornhaut ab- getragen, das heißt, die Brille wird gleichsam in die Hornhaut ge- ritzt. Der Laser fraest eine kreisfoermige Mulde in die Hornhaut des Fehlsichtigen. Die per Laser herausgeschaelte Mulde aendert die Woelbung der Hornhaut, im Ergebnis treffen die Lichtstrahlen nun exakt auf die Netzhaut.

    Weitere Informationen erteilen Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Eich- ler, Dr.-Ing. Baining Liu und Dipl.-Phys. Julian Findeisen, Opti- sches Institut der TU Berlin, Tel.: 030/314-24701.

    3) Gebaerdenerkennung mit Sensorhandschuhen

    Fuer Gehoerlose soll es bald schon ein "Gebaerdentelefon" geben, das ihnen die Kommunikation mit ihrer Umwelt erleichtert. Herz- stueck dieser Entwicklung wird ein sogenannter Sensorhandschuh sein, mit dem bisher vor allem zur Navigation im Cyberspace und zur Steuerung von Industrierobotern experimentiert wurde. An der TU Berlin arbeitet man in einem Forschungsprojekt an der Verwirk- lichung eines UEbersetzungssystems, das Gebaerden nicht nur erken- nen, sondern diese auch als Bild- oder Textinformation ausgeben kann. Um diese komplexe Aufgabenstellung zu bewaeltigen, kommen die modernsten technischen Entwicklungen, wie neuro-nale Netze, genetische Algorithmen und Fuzzy Logic zum Einsatz. An dem Forschungsprojekt arbeiten TU-Wissenschaftler aus dem Be- reich Prozeßdatenverarbeitung und Robotik, dem Forschungsschwer- punkt "Mikroperipherik, Mikrosensorik und Mikroaktuatorik", sowie der Arbeitsstelle fuer Semiotik.

    Weitere Informationen erteilen Prof. Dr.-Ing. Guenter Hommel und Dipl.-Inform. Frank Hofmann, Institut fuer Technische Informatik der TU Berlin, Tel.: 030/314-73110 /-25403.

    4) TUBROB - ein autonom fliegender Roboter

    Am Fachbereich Informatik haben Studierende einen autonom fliegen- den Roboter entwickelt mit dem Ziel, ihm Aufgaben zu uebertragen, die er ohne menschliches Eingreifen loest, so beispielsweise den Transport von schwer zu greifenden Gegenstaenden an einen anderen Ort. Mit "TUBROB", der ein Ballon ist und zweieinhalb Meter im Durchmesser mißt, haben die Studierenden an einem internationalen Wettbewerb teilgenommen. Aufgabe des Wettbewerbes war es, inner- halb eines vorgegebenen Gebiets dort verteilte Scheiben zu orten, aufzuheben und zu einem wiederum vorgegebenen Ablagegebiet zu transportieren. Eine besondere Schwierigkeit des Wettbewerbs be- stand darueber hinaus darin, daß er unter freiem Himmel stattfand, so daß die Fluggeraete auch Umwelteinfluesse wie Wind und Regen bewaeltigen mußten.

    Weitere Informationen erteilen Prof. Dr.-Ing. Guenter Hommel, Dipl.-Inform. Marion Finke und Dipl.- Inform. Wolfgang Brandenbur- ger, Institut fuer Technische Informatik der TU Berlin, Tel.: 030/314-73110.

    5) Fireball - ein neuer Internetsuchdienst

    TU-Informatiker haben in Kooperation mit dem Hamburger Verlagshaus Gruner+Jahr einen deutschsprachigen Internetsuchdienst entwickelt. Seit dem 13. Juni 1997 ist der neue Suchdienst mit dem Namen "Fireball" verfuegbar. "Fireball" ist der derzeit groeßte, rein deutschsprachige Index weltweit ver- fuegbarer Internet-Informationen. Unter der Adresse "http://www.fireball.de"; finden sich neben dem Volltext-Index von ueber zwei Millionen deutschsprachigen Web-Dokumenten auch redak- tionell gepruefte Surftips interessanter Angebote im WWW, die Moeglichkeit, eigene URLs und Sites anzumelden und vieles andere mehr.

    Weitere Informationen zu "Fireball" erteilen: Dipl.-Inform. Oli Kai Paulus, Projektgruppe KIT/FLP am Fachbereich Informatik der TU Berlin (Tel.030/314-73558, Fax: 030/314-73622, E-Mail: okp@cs.tu- berlin.de) und Dr. Detlev Kalb, Gruner+Jahr Electronic Media Ser- vice (Tel. 040/3703-2021, Fax: 040/3703-5652).

    Das Projekt "Fireball - ein neuer Internetsuchdienst " finden Sie auf dem Fest der Ideen im Internet-Café. Alle vier anderen TU-Projekte sind am Standort "Die Ideenwelt im Zelt" zu sehen.

    Diese Medieninformation finden Sie auch im World Wide Web unter der Adresse http://www.tu-berlin.de/presse/pi/1997/pi188.htm.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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