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07.01.1997 00:00

Airbag unter Beschuss

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 1 - 1997

    Thema 3 Airbag unter Beschuss Unfaelle, bei denen der lebensrettende Airbag zur Lebensgefahr wurde, gehen durch die Medien. Auf der "Airbag 2000", dem groessten internationalen Symposium der Branche, wurden Loesungen zur Risikoverminderung wie ein "intelligenterer" Airbag diskutiert.

    Der Airbag, von den Fahrzeugherstellern in den letzten Jahren als das rettende Wunderding gepriesen, ist unter Beschuss geraten. Aus den USA und Deutschland sind Faelle bekannt geworden, in denen der Lebensretter zur Lebensgefahr wurde. Dieses und andere Themen waren Diskussionspunkte auf der groessten Veranstaltung der Branche, der "Airbag 2000". Das Symposium - vor vier Jahren vom Fraunhofer-Institut fuer Chemische Technologie ICT initiiert - ist mittlerweile der internationale Treffpunkt in Sachen Airbag. Darueber hinaus ist das ICT weltweit eines der wenigen unabhaengigen Institute zur Pruefung und Messung der Luftsaecke und hat eine fuehrende Position bei der Entwicklung von Gasgeneratoren. Der Weg fuehrt zum "intelligenten" Airbag, darueber waren sich alle Teilnehmer einig. Denn obwohl die Zahlen fuer sich sprechen, gibt es Verbesserungsbedarf: In den USA gibt es 40 Millionen Fahrzeuge mit Airbag. Bisher gab es 1,4 Millionen Ausloesungen, bei denen nachweislich 1 500 Menschen gerettet wurden. Leider gab es aber auch 50 Todesfaelle, vor allem bei Kleinkindern. Vorschlaege zur Optimierung der Luftsaecke gab es reichlich. Manche erscheinen noch sehr visionaer, wie etwa die vorausschauenden Sensoren, die den Unfallverlauf erkennen und die Ausloesegeschwindigkeit und gegebenenfalls die "Nachfuellung" der Luftsaecke regulieren. Andere Ideen, wie eine erweiterte Sensorik, die erkennt, ob der Beifahrersitz belegt ist oder nicht und Airbags fuer Kopf und Knie sollen bereits in den naechsten Jahren Realitaet werden. Viele der fatalen Folgen koennten durch Warnhinweise und sachgerechte Informationen ueber die Risiken und Nebenwirkungen des Airbags verhindert werden. Der Airbag ist nicht Ersatz des Sicherheitsgurts, sondern dessen Adjutant. Nur die Kombination von Gurt und Luftkissen vermeidet schwere und toedliche Verletzungen. Vorsicht bei Reboard-Kindersitzen, sie koennen sich bei einer Airbagausloesung in ein toedliches Katapult verwandeln. Fuer Fahrer und Beifahrer gilt gleichermassen: Nie "out of position" sitzen, das heisst, immer moeglichst aufrecht und in einem mittleren Abstand zum Armaturenbrett. Aufklaerung und verbesserte Airbagsysteme holen den Luftsack wieder aus der Schusslinie.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Telefon 07 21/46 40-3 88, Telefax 07 21/46 40-1 11 Fraunhofer-Institut fuer Chemische Technologie ICT Joseph-von-Fraunhofer-Strasse 7, D-76327 Pfinztal (Berghausen) email: kfz@ict.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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