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12.02.1997 00:00

Rissprüfmolch inspiziert weltweit Pipelines

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 2 - 1997

    Thema 6

    Risspruefmolch inspiziert weltweit Pipelines

    Der Zahn der Zeit nagt auch an den Stahlrohren der Pipelines. Das kleinste Leck kann grosse Umweltschaeden verursachen. Ein weltweit einzigartiger Risspuefmolch, den Fraunhofer-Forscher entwickelten, erkennt selbst die feinsten Risse und Korrosionsschaeden.

    Pipelines sind die wirtschaftlichste und sicherste Art, Oel und Gas zu transportieren. Doch je aelter diese Rohrleitungen werden, umso groesser wird die Gefahr von Leckagen. Bisherige Pruefmolche erkennen nur grobe Schadstellen wie etwa Beulen und Korrossion. Risse konnten nicht entdeckt werden. Hoechste Praezision bringt ein neuer Risspruefmolch. Er wurde vom Fraunhofer-Institut fuer Zerstoerungsfreie Pruefverfahren IZFP in Zusammenarbeit mit der Techologieentwicklungsgruppe TEG, dem Forschungszentrum Karlsruhe und dem Auftraggeber PIPETRONIX GmbH, einem Pipeline-Service-Unternehmen entwickelt. Nach ersten Einsaetzen in Deutschland und OEsterreich im Herbst 1996 ist dieses Pruefgeraet ab Fruehjahr 1997 weltweit in den Oel- und Gasfoerdergebieten auf Inspektionsfahrt unterwegs. Der Rissdetektiv ist mehrere Tage in Pipelines unterwegs, um Hunderte von Kilometern Rohrwand auf kleinste Risse zu ueberpruefen. Die im Datenspeicher abgelegten Pruefergebnisse werden anschliessend ausgewertet, um die Integritaet der Pipeline zu beurteilen. Waehrend der Reise ist der Molch hohen Druecken und starken Vibrationen ausgesetzt. Er muss in Alaska und Sibirien bei Minus 40 Grad genauso funktionieren wie im Golf von Mexiko bei 60 Grad Plus. "Diese extremen Anforderungen loesten wir", sagt Rudolf Neumann vom IZFP, "durch gezielte Auswahl von robusten Bauelementen und Elektronikschaltungen, das Design der Mechanik und die geschickte passive Kuehlung der Elektronik." Insgesamt ist der High-Tech-Lindwurm mehr als 8 Meter lang. Zwei hermetisch dichte Druckbehaelter sind eng gepackt mit Batterien, Hochleistungsrechnern und Elektronik. Der dritte Teil traegt die 640 Ultraschallsensoren, die gefedert an die Rohrinnenwand gedrueckt werden, um jeden Millimeter zu ueberpruefen. Manschetten sorgen dafuer, dass der Molch vom OEl durch das Rohr geschoben wird. Die Systemkosten betrugen fuer PIPETRONIX eine zweistellige Millionensumme. Entwicklung und Bau der Molch-Einheiten hatten fuer das IZFP und die TEG ein Auftragvolumen von rund 6 Millionen Mark. Nun bringt der Pruefmolch die Investitionen zurueck. Pipeline-Betreiber zahlen schon fuer wenige Kilometer Pruefung mit der bisher nicht erreichten Zuverlaessigkeit den Gegenwert eines Mittelklassewagens. Mit dem neuen intelligenten Pruefmolch hat PIPETRONIX weltweit einen entscheidenden Vorsprung erzielt.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen:

    Dipl.-Ing. Rudolf Neumann Telefon 06 81/3 02-38 90, Telefax 06 81/3 30 54

    Bild vorhanden: Telefon +49 (0) 89/12 05-3 15, Telefax +49 (0) 89/12 05-7 13; email: schraivogel@zv.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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