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18.03.1997 00:00

Blaue Laser: Die neue Welt der Datenübertragung

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    UNIVERSITAET BREMEN - Nr. 049 / 18. Maerz 1997 SC

    Blaue Laser: Die neue Welt der Datenuebertragung

    Deutsch-japanisches Seminar (23.-27.3.1997) in der Universitaet Bremen

    CD-Player, Fotokopierer, Computer: In allen Bereichen, in denen es um UEbertragung von Daten geht, bietet sich der Einsatz optisch aktiver Halbleiter an. Halbleiter-Laser etwa ermoeglichen ein Vielfaches mehr an UEbertragungskapazitaet als elektronische Speichermedien. Als besonders attraktiv haben sich die Halbleiter-Laser im blauen und gruenen Spektralbereich erwiesen. Wegen der kuerzeren Wellenlaenge ist hier - im Vergleich zum Infrarotbereich - die Informationsdichte der optischen Datenuebertragung wesentlich hoeher. Ein CD-Player, der mit einem blaugruenen Laser funktioniert, kann viermal mehr Daten bei derselben Diskgroesse abfragen als die herkoemmlichen Geraete mit rotem Laser. Das eroeffnet beispielsweise die Moeglichkeit, auch Bild-CDs in grossen Mengen herzustellen und auf den Markt zu bringen. Das Fotokopieren mit blauen Lasern sorgt fuer eine effektivere Belichtung, als es die jetzt verwendeten roten Laser ermoeglichen.

    Zum Thema "Nutzung des blauen Lasers und anderer Bauelemente" findet vom 23. - 27. Maerz 1997 in Bremen ein deutsch-japanisches Experten-Seminar statt, das von den Bremer Hochschullehrern Detlef Hommel und Juergen Gutowski organisiert wird. Die Universitaet Bremen verfuegt im Bereich der Halbleiterphysik ueber einen Forschungsschwerpunkt, der sich mit der Entwicklung und den Nutzungsmoeglichkeiten von Halbleiter-Lasern und anderer Bauelemente im blauen und blaugruenen Spektralbereich beschaeftigt. Die Halbleiter-Laser sind Miniaturlaser, deren Groesse unter einem Millimeter liegt. Ein Halbleiter ist ein Festkoerper, der elektrischen Strom nicht so gut leitet wie Metall, aber besser als isolierendes Material, also selbst halbgut leitendes Material ist. Durch die Zugabe bestimmter Stoffe in extrem geringen Mengen - man spricht hier von "Dotierstoffen" - laesst sich die Leitfaehigkeit dieser Halbleiter stark veraendern.

    In der Bremer Halbleiter-Laserforschung wird aus Strom Licht erzeugt. Dazu muessen unterschiedliche Dotierstoffe mit jeweils spezifischer Leitfaehigkeit in Halbleiter (vor allem Zink-Selen-Verbindungen) eingebaut werden. Injiziert man Strom, reagieren diese Halbleiter in physikalischen Prozessen mit Energiefreigabe. Genau diese Art der Energie wird fuer Licht benoetigt, exakter fuer Laser im blaugruenen Spektralbereich. Will man fuer bestimmte Anwendungen hohe Ausgangsleistungen erzielen, wie sie die konventionellen Laser oft bieten, fasst man zum Beispiel 1000 dieser Miniatur-Laser in sogenannten "Arrays" zusammen.

    Die Bremer Halbleiterphysiker werden von der internationalen 'Scientific Community' sehr geschaetzt. Diese Anerkennung dokumentiert sich auch in dem deutsch-japanischen Seminar ueber "blaue" Halbleiter. Hier treffen hochrangige Experten der beiden Laender zusammen, die auf dem Gebiet der optischen Datenuebertragung durch blaues Licht arbeiten. Die Entwicklungsperspektive der blauen Laser ist ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des Seminars, das im wesentlichen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der japanischen Partnerorganisation Japanese Society for the Promotion of Science (JSPS) finanziert wird. Die japanische Industrie bringt - anders als bisher in Deutschland - der Halbleiter-Laser-Forschung grosse Aufmerksamkeit entgegen, weil sie sich fuer die Bereiche der Kommunikations- und Unterhaltungsmedien, aber auch im Medizinsektor wichtige Entwicklungsimpulse verspricht. In der Universitaet Bremen ist die Halbleiterphysik in den im Oktober des vergangenen Jahres gegruendeten materialwissenschaftlichen Forschungsverbund integriert. Er arbeitet neben der an Grundlagenwissen orientierten Forschung auch stark anwendungsbezogen, beispielsweise in der Mikrosystemtechnik.

    Weitere Auskuenft erteilen: Universitaet Bremen, Prof. Dr. Juergen Gutowski, Prof. Dr. Detlef Hommel, Institut fuer Festkoerperphysik, 28334 Bremen, Tel: (0421) 218 - 3481, - 4331, - 2950, Fax: (0421) 218 - 7318, E-mail: gutowski@physik.uni-bremen.de, hommel@physik.uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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