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20.05.2011 09:28

Antisemitismus im Arbeiter- und Bauernstaat

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Studierendenrat der Universität Jena zeigt ab 23. Mai Ausstellung „Das hat's bei uns nicht gegeben!“

    „Das hat's bei uns nicht gegeben!“, so lautet der Titel einer Ausstellung über Antisemitismus in der DDR, die vom 23. Mai bis zum 15. Juli an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gezeigt wird. Bereits der Titel umreiße das Programm, sagt Justus Geilhufe. Der Theologie-Student leitet das Referat gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit des Studierendenrates der Universität. Gemeinsam mit dem Doktoranden Sebastian Kneitschel hat Geilhufe die Ausstellung nach Jena geholt und das Rahmenprogramm zusammengestellt.

    Der Antisemitismus habe sich in der DDR vorrangig als Antizionismus gezeigt, sagt Sebastian Kneitschel. Der antisemitische Charakter dieser unverhohlenen Feindschaft mit dem Staat Israel werde im Rückblick gern ausgeblendet, sagt der Erziehungswissenschaftler, der den Pädagogischen Arbeitskreis gegen Antisemitismus Jena ins Leben gerufen hat. Diese feindselige Haltung gegenüber Israel habe sogar dazu geführt, das Land mit dem nationalsozialistischen Deutschland in eins zu setzen. „Dann hieß es, die Opfer von damals seien die Täter von heute“, sagt Kneitschel. Die klare Intention dabei: das Existenzrecht Israel wurde bestritten. Außerdem habe es im Zuge des staatsdoktrinären Antifaschismus die klare Unterscheidung von wehrlosen Opfern und bewaffneten Widerstandskämpfern gegeben. „Die Widerstandskämpfer galten als die wahren Helden“, so Kneitschel, der gerade an seiner Dissertation über den Antizionismus in der DDR arbeitet. Stets sei es dabei um kommunistische Widerstandskämpfer gegangen, während die Juden generell unter die passiven Opfer des Nationalsozialismus gerechnet wurden.

    Die Ausstellung „Das hat's bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR“ wurde von der „Amadeu Antonio Stiftung“ in Berlin zusammengestellt. Einbezogen waren Jenaer Akteure, so die Junge Gemeinde Stadtmitte. Justus Geilhufe sagt, dass die Jugendlichen in der Gedenkstätte Buchenwald zur Gedenkkultur im Arbeiter- und Bauernstaat recherchiert haben. Ihre Ergebnisse flossen ebenfalls in die Ausstellung ein.

    Gezeigt werden die 14 Stellwände und drei Multimedia-Stationen vom 23. Mai bis 23. Juni im Aula-Foyer des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) und vom 24. Juni bis 15. Juli im Uni-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3). Die feierliche Eröffnung findet am Mittwoch (25. Mai) um 18.00 Uhr statt. Flankierend zur Ausstellung gibt es vier Vorträge und vier Workshops, die für Studenten und Schüler der Sekundarstufe II ausgelegt sind.

    Anmeldungen zu den Workshops werden erbeten auf www.pak-gegen-antisemitismus-jena.blogspot.com. Auf dieser Homepage finden sich auch die Veranstaltungstermine und -orte.

    Kontakt:
    Justus Geilhufe
    Studierendenrat der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Referat gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    E-Mail: justus.geilhufe[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pak-gegen-antisemitismus-jena.blogspot.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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