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04.09.1997 00:00

Energie aus organischen Abfällen

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 9 - 1997

    Thema 5: (Bildmaterial vorhanden, Telefon: +49 (0) 89/12 05-3 15, Telefax: +49 (0) 89/12 05-7 13; email: schraivogel@zv.fhg.de)

    Energie aus organischen Abfaellen

    Ein neues Entsorgungsverfahren fuer organische Abfaelle bietet entscheidende Vorteile: Bioabfaelle und Klaerschlamm koennen als alternative Energiequellen genutzt werden. Dadurch verringert sich das Muellvolumen um mehr als die Haelfte.

    Die Entsorgung organischer Abfaelle bereitet immer groessere Probleme: Nicht alle Abfaelle aus der Biotonne eignen sich zur Kompostierung, und landwirtschaftliche Flaechen, auf denen Klaerschlamm - ein Abfallprodukt der Abwasserreinigung - verteilt werden koennen, stehen nur begrenzt zur Verfuegung. Doch wohin mit Biomuell und Klaerschlamm, wenn der Deponieraum immer knapper wird und der Gesetzgeber langfristig sogar das Deponieren von organischen Abfaellen untersagen will? Eine Entsorgungsalternative haben Forscher vom Fraunhofer-Institut fuer Grenzflaechen- und Bioverfahrenstechnik IGB entwickelt. Sie verbesserten das bekannte Verfahren der Vergaerung soweit, dass Biomuell und Klaerschlamm abgebaut und in Biogas verwandelt werden koennen. Das Muellvolumen wird reduziert und der organische Abfall gleichzeitig als alternative Energiequelle genutzt. Das Konzept ist denkbar einfach: AEhnlich wie in der Natur bauen Bakterien das organische Material ab und produzieren Methan. In der Vergaerungsanlage werden dafuer zwei Faultuerme hintereinandergeschaltet: Im ersten Turm wandeln Bakterien bei 37 Grad Staerke um, und im zweiten Reaktor zersetzen andere Mikroorganismen schwer abbaubare Substanzen wie Zellulose bei 55 Grad. Da die Bedingungen in den Reaktorstufen jeweils optimal auf die Beduerfnisse der unterschiedlichen Bakterien abgestimmt sind, ist die Gasausbeute sehr hoch: Aus einem Kilogramm organischer Trockenmasse werden etwa 1 000 Liter Biogas produziert. In einem Blockheizwerk wird das Methan dann in Strom und Heizwaerme umgewandelt. Mit dieser Energie koennen sowohl die Faultuerme beheizt, als auch Strom in die kommunale Versorgung eingespeist werden. Am 14. Oktober 1997 werden die Ergebnisse einer bereits in Leonberg realisierten Grossanlage im Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart, Foyer, Hoersaal A und B, Nobelstrasse 12, 70569 Stuttgart vorgestellt. Weitere Themen des Kolloquiums sind: Neue Technologien fuer Klaeranlagen, Kreislauftechnologien und rechtliche Bestimmungen im Entsorgungsbereich.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr. Walter Troesch Telefon 07 11/9 70-42 20, Telefax 07 11/9 70-42 00 Fraunhofer-Institut fuer Bioverfahrenstechnik IGB Nobelstrasse 12, D-70569 Stuttgart email: troe@igb.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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