Michael Famulok fischt in molekularen Bibliotheken
Der Bonner Wissenschaftler Professor Michael Famulok wird für seine herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Bioorganischen Chemie mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Das hat jetzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekanntgegeben. Famulok lehrt und forscht am Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn. Die DFG ehrt im Leibniz-Programm 2002 außerdem eine Wissenschaftlerin und neun weitere Wissenschaftler. Der Leibniz-Preis ist die höchstdotierte Auszeichnung, die in Deutschland regelmäßig an Wissenschaftler vergeben wird, eine Art "deutscher Nobelpreis". Famulok erhält als Preisgeld Forschungsmittel in Höhe von drei Millionen Mark (1,53 Millionen Euro). Der Rektor der Universität Bonn, Professor Klaus Borchard, und ihr Kanzler Dr. Reinhardt Lutz überbrachten am Vormittag dem ausgezeichneten Bonner Forscher persönlich ihre Glückwünsche.
Im Zentrum von Professor Famuloks Forschung, die bereits mit zahlreichen Preisen gewürdigt wurde, stehen Ribonukleinsäuren (RNS). Mit Hilfe der so genannten RNS-Technologie lassen sich funktionelle RNS-Moleküle, auch Aptamere (aptus: passen; meros: Teil) genannt, herstellen, die andere Moleküle sehr spezifisch an sich binden und darum vielseitig eingesetzt werden können. So erlauben sie das Studium der Prinzipien molekularer Erkennung, aber auch die Entwicklung neuer Wirkstoffe, Diagnostika oder Katalysatoren für chemische Reaktionen. Professor Famuloks Arbeitsgruppe entwickelt unter anderem Methoden, mit denen geeignete Aptamere gezielt aus Gemischen einer großen Zahl unterschiedlicher RNS-Molekülen ("Nukleinsäure-Bibliotheken") herausgefischt werden können.
Der 1960 in Fulda geborene Michael Famulok studierte Chemie in Marburg, wo er 1989 promoviert wurde. Nach Postdoktoranden-Aufenthalten in den USA war er von 1992 bis 1996 wissenschaftlicher Assistent an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München, an der er sich 1996 habilitierte. Nach zwei Vertretungs-professuren an der LMU kam er 1999 als Professor (C4) für Bioorganische Chemie an die Universität Bonn.
Die Preisverleihung findet im März 2002 in Berlin statt.
Ein Foto kann unter http://www.verwaltung.uni-bonn.de/presse/Bildgalerie/famulok.jpg abgerufen werden.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Famulok, Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn, Telefon: 0228/73-1787, Telefax: 0228/73-5388, E-Mail: m.famulok@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).