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11.12.2001 10:45

Scheidung: Auf die Kinder kommt es an!Zehn Jahre Trennungs- und Scheidungsberatung an der Uni Bremen

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Scheidung: Jede dritte Ehe wird heute geschieden - Tendenz steigend. Hauptleidtragende sind die Kinder. Um die Trennung nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen, ist Beratung und Hilfestellung sinnvoll. Hier leistet die Interdisziplinäre Trennungs- und Scheidungsberatung (ITS) der Universität Bremen bereits seit zehn Jahren sehr gute Arbeit.

    Entfremdung - Streit - Trennung - Scheidung: Das Lebensmodell Kleinfamilie befindet sich in der Krise. Jede dritte Ehe wird heute geschieden - Tendenz steigend. Hauptleidtragende sind die Kinder. Sie stehen zwischen den Konfliktpartnern, werden nicht selten instrumentalisiert und sind großen psychischen Belastungen ausgesetzt. Wichtig ist deshalb, dass die Partner, die sich trennen oder scheiden lassen wollen, einen vernünftigen Trennungsweg einschlagen zum Wohle der Kinder und für sie selbst. Das ist leichter gesagt, als getan. Doch bei vielen Eltern ist das Bewusstsein, die Trennung nicht auf dem Rücken der Kinder austragen zu wollen, durchaus vorhanden. Nur wie kann das in einer verfahrenen Situation gelingen? Hier leistet eine Institution in Bremen sehr gute Arbeit, die jetzt ihr zehnjähriges Bestehen feiert: die Interdisziplinäre Trennungs- und Scheidungsberatung (ITS) an der Universität.

    Als eine neutrale und unabhängige Einrichtung hat die ITS bisher mehr als 1600 Frauen und Männer in Trennungs- und Scheidungsfragen beraten. Dabei wird über rechtliche und psychologische Aspekte der Trennung informiert, werden Entscheidungshilfen gegeben und konkrete Trennungsregelungen erarbeitet sowie Unterstützung bei der Trennungsbewältigung geleistet. Die Besonderheit der Beratung ist, dass eine Psychologin und ein Jurist oder eine Juristin gemeinsam das Gespräch führen.

    Ebenfalls interdisziplinär werden bei der ITS mit Hilfe von Mediatoren in Co-Mediation kooperativ verbindliche Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarungen erarbeitet. Dieses inzwischen bundesweit etablierte Verfahren der Trennungs- und Scheidungsmediation hat bei der ITS bereits einen Anteil von mehr als 50 Prozent an allen durchgeführten Gesprächen. In der Mediation bei der ITS hat das Wohlergehen der Kinder bei der Erarbeitung einer fairen Regelung ein besonderes Gewicht. Ziel des Verfahrens ist es, dass zwar mit Hilfe der Mediatoren, aber in eigener Verantwortung die Ex-Partner eine rechtsverbindliche Vereinbarung treffen, die den zukünftigen Umgang mit einander und mit den Kindern regelt. Die Mediatoren verhalten sich neutral und bieten selbst keine eigenen Lösungen, sondern unterstützen das Paar dabei, eigene Regelungen zu entwickeln. Ihr Ziel ist es sicherzustellen, dass sich keiner der Partner benachteiligt fühlt und nur Vereinbarungen getroffen werden, denen beide Seiten zustimmen. Für Paare mit Kindern bietet die Familienmediation einen Rahmen für die Eltern, ihre Verantwortung für die Kinder auch nach der Trennung gemeinsam zu tragen. Auf diese Weise lassen sich vernünftige Lösungen finden, die auch tatsächlich umgesetzt werden können.

    Konkret werden in der ITS Paare und Einzelne mit Trennungs- oder Scheidungsabsichten oder mit Problemen während der Trennung und Scheidung beraten. Aber auch für die Zeit danach bieten die ITS-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter Unterstützung für Getrenntlebende, Alleinerziehende, Geschiedene oder Alleinlebende an, um mit der neuen Lebenssituation zurecht zu kommen. Die kostenpflichtigen Gespräche können als interdisziplinäre Einzel- oder Paarberatung, als psychologische Einzel- oder Paarberatung oder als Mediation erfolgen.

    Am Freitag, den 14. Dezember 2001 findet im Zentralbereich der Universität, Raum B 0650 (unter der Mensa) um 12.00 Uhr ein Empfang zum zehnjährigen Bestehen der Interdisziplinären Trennungs- und Scheidungsberatung an der Universität Bremen statt, zu dem Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen sind.

    Weitere Informationen:
    Interdisziplinäre Trennungs- und Scheidungsberatungsstelle (ITS)
    Universität Bremen
    Helen Melzer und Nils Brose
    Tel. 0421 / 218 4286
    Fax. 0421 / 218 9546
    eMail: its@uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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