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12.12.2001 12:04

Lebensrettende Brunnen für Burkina Faso

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Wissenschaftler der Universität Heidelberg haben den Verein "Freunde von Nouna e.V." gegründet - Als erste Hilfsmaßnahme ist der Bau von Tiefbrunnen geplant - Der Verein bittet um Spenden

    Angeregt durch ihre intensiven Forschungen in Burkina Faso, haben Wissenschaftler der Abteilung für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen der Universität Heidelberg den Verein "Freunde von Nouna e.V." gegründet. Getragen vor allem von Spenden und Mitgliedsbeiträgen soll dieser den am Rand der Sahelzone lebenden Burkinabé praktische Hilfe bringen. Dringend benötigt: Tiefbrunnen zur Versorgung der von Malaria und hoher Kindersterblichkeit gezeichneten Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser. Hierfür bittet der Verein um Spenden.

    "Ich stelle mir vor, ich wohne in so einem kleinen Wüstendorf in der Gegend von Nouna, habe Malaria, regelmäßig kommen Wissenschaftler, um mich Fragebögen über meine Krankheit und Familie beantworten zu lassen. Sie sagen, dass mir ihre Forschungen für die Zukunft helfen werden. Aber damit kann ich jetzt nichts anfangen. Jetzt bin ich krank, jetzt brauche ich Hilfe! - Ich muss nicht aus Burkina Faso kommen, um die Situation der Menschen dort zu verstehen", betont Dr. Osman A. Sankoh, der selbst aus dem westafrikanischen Küstenstaat Sierra Leone stammt und als Biostatistiker und Epidemiologe an der Abteilung für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen der Universität Heidelberg arbeitet. Er und Prof. Dr. Heiko Becher, stellvertretender Direktor der Abteilung, haben daher den Verein "Freunde von Nouna e.V." ins Leben gerufen, um den notleidenden Burkinabé akut benötigte humanitäre Hilfe bringen zu können.

    Angefangen hat alles vor etwa zehn Jahren, als erste Forschungsprojekte der Heidelberger Abteilung für Tropenhygiene in der Provinz Kossi im Nordwesten des Landes durchgeführt und 1999 noch erweitert wurden. Ein reger Austausch herrscht seitdem zwischen den afrikanischen Dozenten und Studenten sowie ihren deutschen Partnern: "Es ist fast immer jemand aus Heidelberg in Burkina Faso und umgekehrt. Man ist vertraut miteinander und kennt die Region und ihre Nöte. Aufgrund dieser Voraussetzungen entstehen für den Verein keine Verwaltungskosten. Das gesammelte Geld kann vielmehr effektiv eingesetzt werden", erläutert Sankoh. "Während unserer Arbeit mit den Leuten aus Nouna und den umliegenden Dörfern sind wir stets sehr wohlwollend empfangen worden. Durch ihre freiwillige, unentgeltliche Hilfe wurden unsere Forschungen erst möglich. Die herzliche Gastfreundschaft der Burkinabé hat unseren Wissenschaftlern dort eine zweite Heimat bereitet. Nun wollen wir diese Herzlichkeit zurückgeben, indem wir sie aktiv unterstützen."

    Was ist zunächst geplant?

    Eine grundlegende Notwendigkeit für die Menschen in den ländlichen Dörfern ist sauberes Trinkwasser, das aber wegen der wüstenähnlichen Bedingungen schwierig zu bekommen ist. Viele Wasserquellen sind zudem verschmutzt, und das Trinken des kontaminierten Wassers führt daher besonders bei Kindern zum Ausbruch von Infektionskrankheiten. Professionelle Tiefbrunnen werden benötigt, mit festem Schacht und hohem Rand, der gegen Verunreinigungen schützt. Zusammen mit Experten sollen die Brunnen von der Bevölkerung gebaut werden, so dass sie in die Konstruktion eingeweiht ist und auch eventuelle Reparaturen selbst vornehmen kann. Auf diese Weise können Arbeitskosten gespart und gleichzeitig Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden. "In der Region von Kossi sind wir die einzigen, die so etwas vorhaben", unterstreicht Heiko Becher die Dringlichkeit des Projekts. Kosten eines solchen Tiefbrunnens: 10 000 Mark.

    Wichtig ist dem Verein nicht zuletzt der kulturelle Austausch mit den Burkinabé: initiiert wurden beispielsweise schon Brieffreundschaften zwischen Schülern aus Heidelberg und Nouna, gefördert werden Seminare, Film- und Diavorträge über das Land und geplant sind außerdem kulturelle Tanzveranstaltungen und Kulturausstellungen. Und so bietet man nicht nur lebensnotwendige Unterstützung, sondern trägt auch zu einem gegenseitigen Kennenlernen bei und fördert den Gedanken der Völkerverständigung.

    Der Verein bittet um Spenden für die Hilfsaktionen, Sponsoren sind ebenfalls gesucht. Man freut sich auf neue Mitglieder, der Jahresbeitrag ist DM 20 (10 Euro), Studierende und Arbeitslose entrichten keine Mitgliedsbeiträge. Spendenbescheinigungen werden selbstverständlich ausgestellt (Anschrift auf Überweisungsformular notieren). Bankverbindung: Sparkasse Heidelberg, Kontonummer: 22 12 218, BLZ: 672 500 20. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage: http://www.freunde-von-nouna.de/.

    Uta Schwabe

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Heiko Becher
    Abteilung Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen
    Tel. 06221 565031 oder 565344, Fax 565948

    allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317


    Weitere Informationen:

    http://www.freunde-von-nouna.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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