Prof. Dr. Andreas Freytag von der Universität Jena zum Gastprofessor der Universität Stellenbosch ernannt
Prof. Dr. Andreas Freytag von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist zum Gastprofessor der südafrikanischen Universität Stellenbosch ernannt worden. Damit kann der Inhaber des Jenaer Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik seine guten wissenschaftlichen Verbindungen nach Südafrika in den kommenden Jahren weiter ausbauen.
„Ich freue mich außerordentlich über die enge Kooperation mit den Kollegen in Stellenbosch, weil es meine ohnehin guten Kontakte nach Südafrika vertieft“, betont der Wirtschaftsexperte, der bereits seit 2007 eng mit dem South African Institute of International Affairs (SAIIA) als „Non-Residential Fellow“ zusammenarbeitet. Die Gastprofessur ermögliche ihm eine noch engere wissenschaftliche Kooperation mit den Kollegen in Stellenbosch, macht Freytag deutlich und nennt vor allem Prof. Dr. Estian Calitz und Prof. Dr. Stan du Plessis. Geplant seien gemeinsame Aufsätze, der Austausch von Studenten und Doktoranden und Lehrveranstaltungen.
Bereits in diesem Jahr soll mindestens ein Jenaer Student ein Austauschjahr in Stellenbosch antreten, „wo er besondere Unterstützung durch die Kollegen erfahren wird“, ist sich Freytag sicher. Das dortige Economics Department sei führend auf dem Kontinent und gut mit anderen Institutionen vernetzt, wie dem IMF Institute des Internationalen Währungsfonds (IWF), mit dem Freytag ebenfalls eng zusammenarbeitet.
Im Rahmen der aktuellen Kooperation mit der Universität Stellenbosch ist Prof. Freytag an einer Reihe wissenschaftlicher Projekte beteiligt, deren Ergebnisse er auf der internationalen Konferenz der „Economic Society of South Africa“ vom 5. bis 7. September in Stellenbosch präsentieren wird. Eine der Studien befasst sich mit der Entwicklung der Rohstoffpreise in Südafrika. Zusammen mit seinen Fachkollegen Rabah Arezki und Marc Quintyn vom IMF Institute hat Freytag die Kursentwicklung der südafrikanischen Währung Rand im Bezug auf den Goldpreis in den zurückliegenden 30 Jahren untersucht. „Vor der Liberalisierung des Kapitalverkehrs 1997 zog der Rand regelmäßig den Goldpreis nach“, erläutert Prof. Freytag ein Hauptergebnis. „Danach kehrte sich der Zusammenhang um und der Goldpreis beeinflusste die Entwicklung des Rand.“ Je offener eine kleine Volkswirtschaft ist, desto mehr ist sie von den globalen Entwicklungen abhängig, so das Fazit der Wissenschaftler.
In einem zweiten Projekt untersuchen Andreas Freytag und Stan du Plessis von der Universität Stellenbosch die Entwicklung der Leistungsbilanzen und deren Auswirkungen auf makroökonomische Variablen afrikanischer Staaten. Das Thema sei angesichts der Probleme sogenannter globaler Ungleichgewichte von erheblicher wirtschaftspolitischer Relevanz, erläutert der Jenaer Wirtschaftswissenschaftler. Eine passive Leistungsbilanz gelte dabei als volkswirtschaftlich riskant. In solch einem Fall werde wirtschaftspolitisches Umsteuern, das auf einen Ausgleich der Leistungsbilanz ausgerichtet ist, in aller Regel als positiv angesehen, so Freytag. Allerdings, so fügt er hinzu, sei ein solcher Zusammenhang bislang wissenschaftlich nur unzureichend bestätigt. Wie Freytag und du Plessis nun in ihrer Arbeit zeigen, beeinflusst die Leistungsbilanzanpassung – also der Abbau von Salden – wirtschaftliche Kennzahlen wie Inflation, Investitionen und Wachstum nur geringfügig. Die gängige negative Interpretation von Leistungsbilanzdefiziten sei somit keineswegs immer angemessen.
Während der Tagung im September wird Prof. Freytag von Co-Pierre Georg begleitet. Der Doktorand im Graduiertenkolleg „Stabilität globaler Finanzmärkte“ wird in Stellenbosch ebenfalls eigene Aufsätze präsentieren. Die beiden Jenaer Ökonomen planen zudem mit den Kollegen in Stellenbosch ein neues Projekt. „Der Grundstein für eine fruchtbare und nachhaltige Forschungs- und Lehrkooperation ist damit gelegt“, so Freytag abschließend.
Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Freytag
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 943250
E-Mail: A.Freytag[at]wiwi.uni-jena.de
Prof. Dr. Andreas Freytag baut die Jenaer Verbindungen nach Südafrika aus.
Foto: Anne Günther/FSU
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