... sowie zu Georg Meistermann
Im laufenden Sommersemester finden drei Ringvorlesungen an unterschiedlichen Orten in Saarbrücken statt, zu denen alle Interessierten eingeladen sind: „Die Literaturgeschichte der Großregion“ steht montags um 19 Uhr im Rathausfestsaal im Mittelpunkt einer Vortragsreihe. „Bildungsforschung & Bildungspraxis“ lautet eine Reihe, die an sechs Mittwochsterminen jeweils um 19 Uhr im Kleinen Theater im Rathaus stattfindet. Donnerstags um 19 Uhr referieren Experten außerdem im Museum in der Schlosskirche über den Künstler Georg Meistermann.
In der kommenden Woche werden folgende öffentliche Vorträge angeboten:
Ringvorlesung zur „Literaturgeschichte der Großregion“
Montag, 6. Juni 2011, 19.00 Uhr, Rathausfestsaal der Stadt Saarbrücken
Prof. Helga Abret, Metz: „Europäische Geschichte von der Peripherie aus erzählt: Die ‚vaterländischen’ Romane des lothringischen Autorenpaares Erckmann-Chatrian“
Emile Erckmann (1822-1899) und Alexandre Chatrian (1826-1890), die ihre literarische Produktion mit dem Doppelnamen Erckmann-Chatrian zeichneten, gehörten zu den meistgelesenen Autoren ihrer Zeit. Eine Reihe von phantastischen Erzählungen in E. T. A. Hoffmanns „Manier“ begründete Mitte des 19. Jahrhunderts ihren literarischen Ruhm, der dann bei weitem übertroffen wurde durch den Erfolg ihrer „vaterländischen Romane“ (romans nationaux), die zwischen 1863 und 1874 erschienen. In ihnen wird der Zeitraum von der Französischen Revolution bis zur Annexion Elsass-Lothringens nachgezeichnet. Dabei versetzen die Autoren ihre Leser nicht in das Zentrum der Entscheidungen, sondern interessieren sich für die Auswirkungen der geschichtlichen Ereignisse auf ihre Heimatstadt Phalsbourg (Pfalzburg) und deren Bewohner, die in jener bewegten Zeit zu unfreiwilligen Akteuren der Geschichte wurden.
Als Fallbeispiel wählt die Referentin die erfolgreichsten Romane Erckmann-Chatrians, „Le Conscrit de 1813“ (1864) und „Waterloo“ (1865). Sie lassen keinen Zweifel an der republikanischen Gesinnung und dem patriotischen Engagement der beiden Autoren. Doch sie erzählen Geschichte und Geschichten ohne nationalistische Scheuklappen und rücken aus supranationaler Perspektive den einzelnen Menschen ins Blickfeld der Leser. Erckmann-Chatrians vaterländische Romane stehen beispielhaft für einen Zweig der Regionalliteratur, die gleichzeitig europäische Literatur ist.
Helga Abret ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Metz.
Kontakt:
Dr. Manfred Leber
Tel. 06897 728640
Informationen im Internet unter: http://www.uni-saarland.de/ringvorlesungen
Ringvorlesung „Bildungsforschung & Bildungspraxis“
Mittwoch, 8. Juni 2011, 19.00 Uhr, Kleines Theater im Rathaus
Prof. Olaf Kühne, Saarbrücken: „Bildung für nachhaltige Entwicklung – eine transdisziplinäre Aufgabe lebenslangen Lernens“
Spätestens im Zuge der Riokonferenz („Bildung und Entwicklung“) im Jahre 1992 steht das Thema der Nachhaltigen Entwicklung auf der politischen Agenda. Nachhaltige Entwicklung bedeutet Chancengerechtigkeit innerhalb einer Generation, aber auch für nachfolgende Generationen. Auch durch den starken Bezug auf Chancengerechtigkeit sind Bildungsprozesse ein zentraler Bestandteil der Implementierung Nachhaltiger Entwicklung. In seinem Vortrag diskutiert Professor Kühne den Begriff der Nachhaltigen Entwicklung, seine Handlungskonsequenzen in Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie sowie seine Bedeutung für die Bildung. Dabei wird deutlich, dass es sich bei Bildung für Nachhaltige Entwicklung um eine transdisziplinäre Aufgabe lebenslangen Lernens handelt.
Olaf Kühne ist Stiftungsprofessor für Nachhaltige Entwicklung an der Universität des Saarlandes.
Kontakt:
Fachbereich Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Roland Brünken
Tel. 0681 302-2531
E-Mail: r.bruenken@mx.uni-saarland.de
Auskunft Stadt Saarbrücken, Tel. 0681/905-4904
Informationen im Internet unter: http://http//:bildungswissenschaften.uni-saarland.de
Vortragsreihe „Georg Meistermann zum 100. Geburtstag“
Donnerstag, 9. Juni 2011, 19.00 Uhr, Museum in der Schlosskirche
Dr. Ralf van Bühren: „Zur Autonomie des modernen Künstlers. Georg Meistermann und das Verhältnis von Kunst und Kirche nach 1945“
Obwohl die Kirche eine große Förderin der Kunst war und ist, stellt sich das Verhältnis zwischen Kunst und Kirche nach 1945 als ein spannungsreiches dar. Zum einen aufgrund der Autonomie des zeitgenössischen Künstlers, der sich aus der Beheimatung in der Kirche gelöst hat, zum anderen, weil die zeitgenössische Kunst im kirchlichen Raum häufig nicht verstanden wird. Der Vortrag beleuchtet dieses Verhältnis im Allgemeinen, vor allem aber auch das Verhältnis von Georg Meistermann zum Thema Kunst und Kirche.
Ralf van Bühren (Dr. phil., Dr. theol.) ist Kunsthistoriker, katholischer Theologe und Publizist. Er lehrt Kunstgeschichte an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom (Theologische Fakultät, Kommunikationswissenschaftliche Fakultät).
Kontakt:
Prof. Dr. Henry Keazor
Dr. des. Liane Wilhelmus
Universität des Saarlandes, FR 3.6 Kunstgeschichte
Tel.: 0681/302-2317 oder -3978
E-Mail: l.wilhelmus@mx.uni-saarland.de
Informationen im Internet unter: http://www.uni-saarland.de/meistermann
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Pädagogik / Bildung
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Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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