Spätestens seit der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise stehen die engen Verflechtungen zwischen Immobilienmärkten und Finanzmärkten im Zentrum öffentlicher Diskussionen. Ausgehend vom Platzen der Immobilienblase in den USA, erfasste die Krise schließlich auch Banken, Versicherungen und verschiedene Industriezweige in Europa oder Asien. Nicht umsonst sind die Zusammenhänge zwischen den Immobilien- und Kapitalmärkten gegenwärtig im Fokus von Politik und Wissenschaft. In diesem Rahmen hat die Universität Regensburg nun mit der Einrichtung des Themenverbundes „Immobilien- und Kapitalmärkte“ eine neue Forschungsinitiative auf den Weg gebracht. Der Themenverbund ist eine gemeinsame Initiative der Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaft unter Mitwirkung von Mitgliedern der Fakultäten für Physik und für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften.
Der Verbund wird in Zukunft die Wirkungsmechanismen und die gesetzlichen Rahmenregelungen der Immobilien- und Kapitalmärkte sowie deren Wechselbeziehungen auf einer möglichst breiten Basis untersuchen. Ziel ist es, einzelne Markt- und Ordnungselemente zunächst aus der Sicht eines einzelnen Faches zu untersuchen, um dann die jeweiligen Teilaspekte einer interdisziplinären Analyse zu unterziehen. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive geht es beispielsweise um die Mechanismen der Wertschöpfung bei Immobilieninvestitionen sowie um ihre Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft. Von rechtswissenschaftlichem Interesse sind dagegen Fragen der Ausgestaltung des Investmentgesetzes und andere Aspekte der Regulierung. Zudem sollen die Auswirkungen der rechtlichen Regelungen auf das Investitionsverhalten sowie auf die Bedingungen von Investitionssicherheit untersucht werden.
In das Netzwerk des Themenverbundes sind verschiedene Forschungseinrichtungen eingebunden. Neben Partnern auf dem Regensburger Campus – dem Center of Finance, der IREBS International Real Estate Business School, der Risk Research GmbH und der ibi Research GmbH – bestehen vielfältige Kooperationen mit außeruniversitären Einrichtungen. So wird der Themenverbund unter anderem mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, dem Netzwerkprojekt der Leibniz-Gemeinschaft „Immobilien und Kapitalmärkte“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zusammenarbeiten.
Durch den Themenverbund stärkt die Universität Regensburg ihr rechts- und wirtschaftswissenschaftliches Profil. Dies gilt auch für die Lehre. Interessierte Studierende erhalten über den Themenverbund einen umfassenden Einblick in die Wirkungszusammenhänge zwischen den Immobilien- und Kapitalmärkten. Verschiedene Lehrangebote, darunter Ringvorlesungen und fächerübergreifende Seminare schaffen während des Studiums Anreize, sich interdisziplinär mit dem Phänomen der vernetzten Märkte auseinanderzusetzen. Kooperationen mit namhaften Unternehmen der Immobilien- und Finanzwirtschaft geben den Studierenden zudem die Möglichkeit, die Theorie an der Praxis und die Praxis an der Theorie zu messen. Aktuell umfasst der Themenverbund mehrere universitäre Studiengänge und abschlüsse. In Kooperation mit der IREBS Immobilienakademie oder der VWA Ostbayern in Regensburg werden darüber hinaus Weiterbildungsstudiengänge angeboten.
Weiterführende Informationen zum Themenverbund unter:
http://www-wiwi.uni-regensburg.de/Themenverbunde/ImmoKap/Home/index.html.de
Themenverbünde an der Universität Regensburg:
Die Universität Regensburg hat in den vergangenen Jahren die Profilbildung in den Bereichen Forschung und Lehre verstärkt vorangetrieben. So wurde im Sommer 2009 auch eine universitätsweite Initiative zur Gründung von interdisziplinären Themeverbünden ins Leben gerufen. Die Fach- und Fakultätsgrenzen übergreifenden Gruppen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sollen in den nächsten Jahren zentrale Forschungsfragen arbeitsteilig und aus der Perspektive unterschiedlicher Fachrichtungen bearbeiten. Die Themenverbünde sollen darüber hinaus dazu beitragen, in den kommenden Jahren weitere Drittmittel für die Forschung auf dem Regensburger Campus einzuwerben.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Steffen Sebastian
Universität Regensburg
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Tel.: 0941 943-5081
Steffen.Sebastian@wiwi.uni-regensburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Recht, Wirtschaft
regional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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