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18.12.2001 09:25

Auch in Russland steht die Zukunft vor der Tür

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Erste Zeugnisse am Halleschen Zertifizierungszentrum
    für Russischkenntnisse werden überreicht

    Im Januar 2001 wurde an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Prof. Dr. Swetlana Mengel ein bundesweites Zertifizierungszentrum für Russischkenntnisse eröffnet. Dieses Hallesche Zertifizierungszentrum für Russischkenntnisse (HZR) steht allen InteressentInnen offen. Die Zertifikate - auch speziell für Wirtschaftsrussisch - sind international anerkannt und werden von der Moskauer Staatlichen Lomonosov-Universität (gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung der Russischen Föderation, bei Wirtschaftsrussisch außerdem mit der Handelskammer der USA in Russland) erteilt.
    Am Mittwoch, dem 19. Dezember 2001, um 15.00 Uhr, werden im Institut für Slawistik der Universität, Dachritzstraße 12, vom Staatssekretär des Kultusministerium von Sachsen-Anhalt die ersten in Deutschland erworbenen Zertifikate für Russischkenntnisse feierlich überreicht. Die nächsten Zertifizierungsprüfungen finden im September 2002 im Institut für Slawistik statt.

    Die Universität Halle hat die älteste europäische Tradition bzgl. Russischunterricht und Russlandkunde aufzuweisen. Schon im Gründungsjahr der Universität 1694 gab es im Collegium orientale Kurse für Kirchenslavisch, Russisch und Polnisch. Im Wintersemester 1697/98 erteilte Heinrich Wilhelm Ludolf hier erstmals in Europa universitären Russischunterricht. Als Grundlage benutzte er seine "Grammatica russica", Frucht seiner Russlandreise und 1696 in Oxford veröffentlicht. Sie gilt als erste Grammatik des Russischen überhaupt.

    Der nie unterbrochenen Tradition verpflichtet, nahmen die halleschen Slawisten vor drei Jahren Kontakt auf zur Philologischen Fakultät der Moskauer Staatlichen Lomonosov-Universität. Dort waren Programme für die Zertifizierung von Russischkenntnissen entwickelt worden. Die halleschen Philologen beteiligen sich nunmehr daran mit dem konkreten Projekt "Russisch als Fremdsprache: Zertifizierungszentrum für Russischkenntnisse. Wirtschaftsrussisch".
    Die Zusammenarbeit mit dem Moskauer Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Irina Michalkina und Prof. Dr. Ljubov Klobukova wird im Rahmen des Universitätsvertrags zwischen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Moskauer Lomonosov-Universität durch den DAAD gefördert.
    So entstand im Januar 2001 das bundesweite Hallesche Zertifizierungszentrum für Russischkenntnisse (HZR) unter der Leitung von Prof. Dr. Swetlana Mengel an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (siehe: http://www.slavistik.uni-halle.de/rzz/menu.html).
    Dabei geht es um die Aneignung sprachlicher, diskursiver, soziolinguistischer, illokutiver, strategischer und landeskundlicher Kompetenzen in der russischen Sprache, die für bestimmte Stufen ihrer Beherrschung notwendig sind. Die Prüfung besteht für jede Stufe der Sprachbeherrschung aus vier Teilen: Hören, Schreiben, Lesen und Sprechen.
    Insgesamt werden sechs Zertifizierungsstufen (= Stufen der Sprachbeherrschung) unterschieden: Elementar- und Basisstufe sowie weitere vier Stufen für die Beherrschung des Russischen als Fremdsprache:
    1. Stufe (Abiturniveau)
    2. Stufe (Niveau von Absolventen des Grundstudiums nichtslawistischer Studiengänge)
    3. Stufe (Niveau von Absolventen des Grundstudiums slawistischer Studiengänge)
    4. Stufe (Niveau von Universitätsabsolventen slawistischer Studiengänge).
    In Russland wurden bis jetzt die Vorbereitungs- und Testmaterialien bis zur Stufe 3 ausgearbeitet und herausgegeben. Sie können in der Bibliothek des halleschen Instituts für Slawistik eingesehen und zur Testvorbereitung genutzt werden.

    Die halleschen Slawisten haben sich die Aufgabe gestellt, die o. g. Materialien (die für ausländische Studierende russischer Universitäten verfasst wurden) für Russisch Lernende in Deutschland zu adaptieren und zu modifizieren. Für die Zertifizierung von Russischkenntnissen deutscher SchülerInnen kommen dabei Elementar- und Basisstufe sowie die Stufe 1 in Frage.
    Gesondert wird im HZR die Zertifizierung von Kenntnissen für Wirtschaftsrussisch durchgeführt. Auch die hierfür in Moskau ausgearbeiteten Materialien liegen in Halle vor. Die Testmaterialien für deutsche InteressentInnen werden in einem gemeinsamen Projekt der Moskauer Lomonosov-Universität mit der Humboldt-Universität zu Berlin vorbereitet.
    In Halle haben Interessenten für Wirtschaftsrussisch die Möglichkeit, als Gasthörer an den entsprechenden regulären Lehrveranstaltungen des Instituts für Slawistik teilzunehmen.
    Im Oktober 2001 fanden im HZR, geleitet von Prof. Dr. Mengel, Prof. Dr. Michalkina und Prof. Dr. Klobukova die ersten Zertifizierungsprüfungen statt. 16 Testpersonen aus ganz Deutschland haben Zertifikate für die Elementar- und Basisstufe, Stufe 1 und für Wirtschaftsrussisch erworben. Dazu gehörten SchülerInnen, StudentInnen und UniversitätsabsolventInnen (nicht nur im Bereich Slawistik/Russistik).
    Im Kontext der gesamteuropäischen Entwicklung, speziell mit Blick auf die wirtschaftlichen Perspektiven Osteuropas im allgemeinen und im besonderen Russlands kommt der halleschen Initiative eine herausragende Bedeutung zu. Die nächsten Zertifizierungsprüfungen finden im September 2002 im Institut für Slawistik statt.

    Nähere Informationen:
    Prof. Dr. Swetlana Mengel
    Tel.: (0345)552 35 53
    E-Mail: mengel@slavistik.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.slavistik.uni-halle.de/rzz/menu.html)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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