Die Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) ist für ihr flexibles Betreuungsangebot für Kinder von Studierenden und allen weiteren Hochschulangehörigen positiv bewertet worden. Vom Institut für familiale und öffentliche Erziehung, Bildung, Betreuung e.V. (ifoebb) wurde eine Evaluation durchgeführt. Sie basiert auf Beobachtung und einer Befragung aller beteiligten Personen. Die Evaluation dient dazu, die Qualität des Angebots, das bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreut, fortzuentwickeln. Geleitet wurde die Erhebung von Prof. Dr. Heide Kallert von der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Das flexible Betreuungsangebot kann kurzfristig bei akutem Bedarf angefordert werden – wenn zum Beispiel die Tagesmutter ausgefallen ist oder ein Seminar außerhalb der üblichen Öffnungszeiten von Kindertagesstätten stattfindet. Zudem kann es bis zu zwölf Stunden wöchentlich zu festen Zeiten gebucht werden, wenn für das Kind noch kein anderer Betreuungsplatz gefunden werden konnte. Die „Flexible Betreuung“ an der FH Frankfurt besteht seit dem Wintersemester 2008/2009. Die Gesellschaft zur Förderung betrieblicher und betriebsnaher Kindereinrichtungen e.V. ist der Träger. Unterstützt wird die Einrichtung durch das Studentenwerk Frankfurt am Main.
Ein Schlüsselthema in der Diskussion über die flexible Kinderbetreuung stellt das Abwägen zwischen Kindeswohl und Elternbedarf dar. „Dazu gibt es noch wenig wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse. Deshalb wurde an der FH Frankfurt das Betreuungskonzept von Anfang an wissenschaftlich begleitet und im Kinderhaus-Team kontinuierlich weiterentwickelt“, betont Prof. Dr. Sibylla Flügge, Frauenbeauftragte der FH FFM.
Die Eltern zeigten sich laut Evaluation sehr zufrieden mit dem Betreuungsangebot an der FH FFM. „Diese erklärt sich dadurch, dass das Wohl des Kindes im Mittelpunkt dieses bezahlbaren Angebotes steht. Aber auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Betreuungspersonen spielen bei der Zufriedenheit eine wesentliche Rolle“, heißt es im Evaluationsbericht. Positiv wird zudem hervorgehoben, dass eine individuelle Eingewöhnungsphase es dem Kind ermögliche, unter Begleitung eines Elternteils im eigenen Tempo Vertrauen zur Betreuungsperson zu entwickeln.
Die Anzahl der Kinder pro betreuende Person liegt beim Angebot der Fachhochschule unter dem Durchschnitt regulärer Betreuungseinrichtungen. Dadurch wird ein hohes Maß an Aufmerksamkeit seitens der Betreuenden für jedes einzelne Kind gewährleistet. So können sich die Kinder geborgen fühlen, obwohl sie sich immer auf andere Gruppenkonstellationen und Bezugspersonen einstellen müssen. Die Evaluatorinnen kommen deshalb zu dem Schluss: „Die Fachhochschule verfügt mit der flexiblen Betreuung nicht, wie viele Hochschulen, über ein ,betreutes Kinderzimmer’, sondern sie betreut Kinder. Sie bietet ,Qualität statt Bällebad’ und ist insofern bereits jetzt Modellstandort.“
Der bei den befragten Eltern erhobene Bedarf übersteigt jedoch bei weitem das vorhandene Angebot. Die FH Frankfurt plant daher ein forschungsorientiertes Kinderhaus einzurichten. Die Zahl der flexiblen Betreuungsplätze kann dann verdoppelt und 20 reguläre Betreuungsplätze für unter Dreijährige können neu geschaffen werden. Das Hessische Ministerium der Finanzen und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst haben den Baumaßnahmen zur Errichtung dieses Kinderhauses zugestimmt. Mit den Baumaßnahmen soll voraussichtlich Anfang 2012 begonnen werden. Mit einer Fertigstellung ist bis Ende des Jahres 2012 zu rechnen.
Das geplante forschungsorientierte Kinderhaus soll Regelbetreuung, flexible Betreuung und Lernwerkstätten für die frühe naturwissenschaftlich-technische Bildung unter einem Dach vereinen. Entsprechende Studien-, Forschungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte der frühen Bildung sollen eröffnet werden. Alle Befragten betonten den Vorteil der Kooperationsmöglichkeiten, die sich daraus ergeben werden.
„Angesichts der zunehmenden Bedeutung flexibler Betreuungsangebote sind die an unserer FH gewonnenen Erfahrungen von großer Bedeutung für die notwendige Qualitätsentwicklung in diesem Bereich“, betont FH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer. Das geplante forschungsorientierte Kinderhaus werde „auch über den Bereich der flexiblen Betreuung hinaus eine Vielzahl innovativer Impulse für die erziehungswissenschaftliche Forschung und Praxis geben“.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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