idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.06.2011 17:54

Fliegenorakel aus Würzburg prophezeit: Sieg für Deutschlands Fussball-Frauen

Kristina Kessler Public Science Center
Rudolf-Virchow-Zentrum / DFG - Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin

    1:0 ist der Spielstand, den die Fruchtfliegen voraussagen. Nach Krake Paul hoffen Wissenschaftler am Rudolf-Virchow-Zentrum in Würzburg nun mithilfe eines Fliegenorakels den Ausgang der Fussball-WM der Frauen vorherzusehen. „Krake Paul hat nur Futter gefressen. Doch unsere Fliegen spielen tatsächlich Fussball. Daher haben wir vollstes Vertrauen in die Ergebnisse“, so die Initiatoren der Aktion.

    Die Vorhersage dauert genau 120 Sekunden. Während dieser Zeit bewegt sich die Fliege auf einem sogenannten Buchner-Ball in einer künstlichen Arena. Die beiden Tore werden durch die Landesflaggen der spielenden Mannschaften repräsentiert. Die Drehungen des Balles, die die Fliege erzeugt, werden erfasst und daraus die beabsichtigten Bewegungen der Fliege errechnet. Entsprechend dieser Daten ändert sich das Panorama der virtuellen Arena. Erreicht die Fliege eines der beiden Tore, so wird dies als erfolgreicher Torschuss gewertet. Fünf Spiele haben die Fruchtfliegen bereits vorausgesagt. Das erste Spiel der Deutschen geht damit 1:0 für die Gastgeberinnen aus. Die Fruchtfliegen-Weissagung wird während der kompletten WM betrieben.

    Das Orakel ist in einem Labor der Arbeitsgruppe Heisenberg im Rudolf-Virchow-Zentrum, DFG-Forschungszentrum für experimentelle Biomedizin an der Universität Würzburg, entstanden. Die Idee entwickelt und umgesetzt haben Diplomand Sebastian König und Doktorand Till Andlauer. „Normalerweise erforschen wir an unsere Fliegen, wie Verhalten entsteht. Intelligente Tiere also - ideale Voraussetzungen für ein Orakel.“

    Wie entstehen bestimmte Verhaltensweisen und welche Rolle spielen Gehirn und Gene dabei? Damit beschäftigt sich die Arbeitsgruppe um Prof. Martin Heisenberg. Um das Verhalten zu testen und zu beobachten tüfteln die Wissenschaftlern an Apparaturen wie der virtuellen Arena. So untersuchen sie unter anderem die Faktoren der initialen Aktivierung. Das bedeutet, dass ein Lebewesen ein Verhalten ausprobiert, die Konsequenzen bewertet und daraus für die Zukunft lernt. Dieses Verhalten war in der Wissenschaft lange umstritten. In langjährigen Experimenten an der Taufliege Drosophila konnte Heisenberg jedoch nachweisen, dass es die initiale Aktivität tatsächlich gibt. Wie häufig treten solche Verhaltensaktivitäten auf? Welche Faktoren beeinflussen sie? Lassen sich Gene und Neurone identifizieren, die diese Aktivitäten ermöglichen oder regulieren? Gibt es Gehirnregionen, die keinen Einfluss darauf haben? Antworten auf diese Fragen zu finden ist das Ziel von Martin Heisenberg und seinem Team.


    Weitere Informationen:

    http://www.virchow.uni-wuerzburg.de/fliegenorakel


    Bilder

    Fleißige Arbeiter – Fruchtfliege in der virtuellen Arena.
    Fleißige Arbeiter – Fruchtfliege in der virtuellen Arena.
    Quelle: Rudolf-Virchow-Zentrum, Abdruck kostenfrei


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Fleißige Arbeiter – Fruchtfliege in der virtuellen Arena.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).