Wo sitzen im Käse die Löcher? - Eine Frage, der man leicht mit einem Käsehobel auf den Grund gehen kann. Schwieriger ist das bei schwammartigen Mineralien mit Poren, die gerade einmal Platz für kleinere Moleküle bieten. Um die Aufklärung des atomaren Aufbaus solcher Stoffe, die Fachleute "Zeolithe" nennen, hat sich der Materialforscher Professor Anthony K. Cheetham von der University of California in Santa Barbara verdient gemacht. Als Anerkennung für seine wissen-schaftlichen Leistungen erhält Professor Cheetham nun den renommierten Bonner Chemie-Preis. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 17. Januar 2002, 16 Uhr c.t. im Großen Hörsaal der Chemischen Institute, Gerhard-Domagk-Straße 1, statt. Am folgenden Tag wird der Professor Seminare vor Bonner Studierenden halten.
Das Wort Zeolith setzt sich aus den griechischen Wörtern "zeo" (kochend) und "lithos" (Stein) zusammen und deutet an, welche Eigenschaft den Angehörigen dieser Mineralgruppe gemeinsam ist: Alle natürlichen Zeolithe enthalten in ihrem Kristallgitter eingelagertes Wasser, das bei starker Erwärmung zischend entweicht und dann durch andere Moleküle ersetzt werden kann. Künstliche Zeolithe mit maßgeschneiderten Hohlräumen sind heute von großer technischer Bedeutung. Sie dienen als ?molekulare Siebe? und als Katalysatoren, werden Waschmitteln als Enthärter zugegeben, der dem Wasser Calcium- und Magnesium-Ionen entzieht, und könnten zukünftig als Wasserstoff-Speicher für Brennstoffzellen eingesetzt werden.
Professor Cheetham wurde 1971 an der Universität von Oxford promoviert, wo er von 1974 bis 1991 im Fach Chemie lehrte. 1991 wechselte er zur Universität von Kalifornien in Santa Barbara. Dort leitet er seit 1992 als Direktor das neueröffnete Labor für Materialforschung.
Die Chemischen Institute der Universität Bonn verleihen jährlich zusammen mit der Pinguin-Stiftung für herausragende Forschungsleistungen den mit 10.000 Mark dotierten Preis, der abwechselnd an Wissenschaftler aus der Anorganischen, der Organischen und der Physikalischen Chemie vergeben wird. Zwei der Bonner Chemie-Preisträger, Ahmed H. Zevail (USA) und Ryoji Noyori (Japan), erhielten später auch den Nobelpreis.
Hinweis für Redaktionen: Journalisten haben am 17. Januar bereits um 15.45 Uhr im Großen Hörsaal die Möglichkeit zu einem Gespräch und Fototermin mit dem Preisträger.
Ansprechpartner für die Presse: Prof. Dr. Johannes Beck, Institut für Anorganische Chemie der Universität Bonn, Telefon: 0228/73-3114, Telefax: 0228/73-5660, E-Mail: j.beck@uni-bonn.de
http://www.mrl.ucsb.edu/mrl/people/faculty/faculty.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Werkstoffwissenschaften
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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