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12.06.1997 00:00

Podiumsdiskussion: Gentechnik

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 13.06.1997 Nr. 117

    Aufklärung tut not!

    Genetisch veränderte Petunien im Botanischen Garten

    Experten diskutieren über Chancen und Risiken der Gentechnik

    Gescheitert ist der erste Versuch, gentechnisch veränderte Petunien im Botanischen Garten der RUB auszupflanzen, weil Gegner sie unmittelbar wieder aus der Erde herausrissen. Die Gespräche am Rande zeigten: Aufklärung tut not! Das Wissen über Gentechnik ist rudimentär, die Meinungen darüber häufig emotional und von Vorurteilen geprägt, und deshalb sind auch die von ihr verursachten Ängste diffus. Mit einer Podiumsdiskussion

    ,Chancen und Risiken der Gentechnologie", Dienstag, 17.06.1997 (Hörsaal HNC 30)

    wollen die Fakultät für Biologie und der Botanische Garten der RUB zur weiteren Versachlichung beitragen.

    Am Podium:

    Es diskutieren Prof. Dr. Elmar W. Weiler (Pflanzenphysiologe, RUB), Prof. Dr. Ulrich Kück (Allgemeine Botanik, RUB), Prof. Dr. Wolfgang Hengstenberg (Physiologie der Mikroorganismen, RUB), Dr. Ellen Peerenboom (Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Köln), Dr. Detlef Bartsch (Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter und RWTH Aachen), Martin Budich (Bündnis 90/Die Grünen, Bochum). Die Diskussion moderiert Prof. Dr. Thomas Stützel (Direktor des Botanischen Gartens der RUB). Die Öffentlichkeit und die Medien sind herzlich eingeladen.

    Wissen verbreiten

    Bei den im Botanischen Garten der RUB ausgepflanzten Petunien handelt es sich um Pflanzen aus dem Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln. Mit der Auspflanzung verbinden die Bochumer Botaniker das Ziel, Studierenden der RUB, der Bevölkerung sowie Schulen das Wissen über Methoden, Bedeutung und Ziele gentechnischer Forschung am und mit dem Objekt zu vermitteln. Unter vielen anderen Petunien auf der Schaufläche im Botanischen Garten fallen einige Pflanzen nicht nur durch ihre besondere Kennzeichnung auf, sondern vor allem wegen ihrer lachsroten Farbe. Sie enthalten Gene, die vom Menschen verändert, indem in das vorhandene Erbgut Informationen aus einer anderen Pflanze übertragen wurden. Das aus dem Mais stammende Gen verursacht die außergewöhnliche - lachsrote - Blütenfarbe der Petunien. Direkt neben den gentechnisch veränderten Pflanzen stehen 20 Petunien der sogenannten ,Ausgangslinie", aus denen die lachsroten Petunien entstanden.

    Ängste ernst nehmen

    Gentechnik beunruhigt nach wie vor breite Kreise der Öffentlichkeit. Weil Ängste Ernst genommen werden müssen, ist Aufklärung im Sinne von Sachinformation wichtig! Mit der Podiumsdiskussion, einer begleitenden Ausstellung (Schaukästen), die einen Überblick über die Entwicklung der ,lachsroten Petunien" und die gewonnenen Erkenntnisse bisheriger Freilandversuche sowie grundlegende Informationen zur Gentechnik bietet, kommt die RUB gern ihrer Pflicht nach, die Öffentlichkeit über Ergebnisse der Wissenschaft und ihre Konsequenzen für die Bevölkerung zu informieren.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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