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09.01.2002 11:35

Rektor-Nachfolge kurz vor der Entscheidung: Senat hat die Wahl zwischen E. Becker und E. Wacker

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Die Entscheidung, wer an der Universität Dortmund die Nachfolge von Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Albert Klein antreten wird, ist noch offen. Zum vierten Mal sind eine Woche vor der Wahl zwei Wissenschaftler im Rennen: Die Soziologin Prof. Dr. Elisabeth Wacker und der Mathematiker Prof. Dr. Eberhard Becker. Bei der Abstimmung am 17. Januar im Senat kann entweder der sechste Rektor oder die erste Rektorin der Hochschule gewählt werden.

    Rektor Klein hat gestern (8.1.02) dem Senat die Namen der zwei Kandidaten genannt, die nach Auffassung der Findungskommission des Senats geeignet und auch bereit sind, Ende April das Amt der Rektorin oder des Rektors zu übernehmen.

    Am Donnerstag nächster Woche (17.1.2002) wird der Senat um 14 Uhr zunächst im großen Hörsaal 6 auf dem Campus Süd zusammen kommen, um in öffentlicher Sitzung mit der Kandidatin Wacker und dem Kandidaten Becker über deren hochschulpolitische Vorstellungen für das Leitungsamt der Universität zu debattieren. Zwei Stunden danach tritt der Senat erneut zusammen, um in nicht-öffentlicher Sitzung den Rektor oder die Rektorin zu wählen. Die oder der Gewählte muss mindestens 13 der 25 Stimmen des Gremiums auf sich vereinigen.
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    Wacker: Engagierte Prorektorin
    und Rehabilitationssoziologin

    Die 47-jährige Elisabeth Wacker ist Prorektorin der Universität für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie studierte in Tübingen, ist seit 1980 Diplom-Theologin sowie seit 1989 Doktorin der Sozialwissenschaften. An die Universität Dortmund ist sie 1996 als C4-Professorin für Rehabilitationssoziologie berufen. Vor ihrer Wahl zur Prorektorin im Frühjahr 2000 leitete sie zwei Jahre die Fakultät Rehabilitationswissenschaften als Dekanin.

    Die Wissenschaftlerin hat zahlreiche Bücher, Buchbeiträge und Zeitschriftenartikel vorgelegt und wirkte bei mehreren Expertengremien von Bundesministerien mit. Von 1982 bis 1996 leitete sie die Forschungsstelle "Lebenswelten behinderter Menschen" der Universität Tübingen und baute dort ein interdisziplinäres Forschungszentrum auf. 1985 engagierte sie sich auch als Gründungsmitglied des Tübinger "Instituts für Rehabilitationsforschung, Qualitätsentwicklung und Strukturanalyse".

    Elisabeth Wacker hat bereits viele Forschungsprojekte durchgeführt, die sich unter anderem mit soziologischen Aspekten der Humanisierung des Arbeitslebens, der Frühförderung, des Hilfe- und Pflegebedarfs im Alter und bei Behinderung, der Qualitätsentwicklung und des Strukturwandels von sozialen Einrichtungen auseinander setzten.

    Die Kandidatin Wacker ist in Bayern geboren, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.
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    Becker: Hochschulpolitisch aktiver Mathematiker

    Prof. Dr. Eberhard Becker, C4-Professor für Algebra, wurde 1979 mit 36 Jahren an den Fachbereich Mathematik berufen. Der heute 58jährige hatte in Hamburg Mathematik und Physik studiert, dort 1972 promoviert und sich 1976 in Köln habilitiert.

    Der international tätige Wissenschaftler war beteiligt am Aufbau europäischer Forschungsnetze, leitete viele Jahre als geschäftsführender Herausgeber die "Mathematische Zeitschrift" und war 1995 Mitbegründer der Publikationsreihe "Algorithms and Computations in Mathematics". Ab 1999 warb er mit Kollegen aus Nachbaruniversitäten Dortmunds einen Forschungsverbund und ein Graduiertenkolleg zur mathematischen, informatischen und ingenieurwissenschaftlichen Behandlung des Themas "Datensicherheit" ein, mit Kontakten zu internationalen Wirtschaftsunternehmen. Im Jahr 2000 wählte ihn die Deutsche Forschungsgemeinschaft zum Fachgutachter für Mathematik.

    Becker gewann umfangreiche Leitungserfahrung u. a. als Institutsleiter, zweimaliger Dekan und Senatsmitglied. An der Entwicklung des fachübergreifenden Studiengangs Wirtschaftsmathematik war er maßgeblich beteiligt wie auch an der Ausarbeitung eines Bachelor- und Masterstudiengangs für Informatik und Mathematik als Beitrag zur Reform der Lehrerausbildung.

    Kandidat Becker wurde in Mecklenburg geboren, ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.
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    Kleine Geschichte der Rektorwahlen

    In den letzten 20 Jahren gab es an der Universität Dortmund immer nur einen Kandidaten für das Amt des Rektors. In den Jahren davor hatte es dreimal wie in der komenden Woche eine Wahl zwischen zwei Kandidierenden gegeben. Der Physiker Prof. Dr. Erich te Kaat setzte sich 1976 als Nachfolger von Gründungsrektor Prof. Dr. Martin Schmeißer (Chemie) gegen den Informatiker Prof. Dr. Volker Claus durch. Der langjährige Rektor und Volkswirtschaftler Prof. Dr. Paul Velsinger (Fakultät Raumplanung) gewann seine ersten beiden Wahlen 1978 gegen die Chemiker Prof. Dr. Friedo Huber und 1980 - nach der Integration der Pädagogischen Hochschule Ruhr - gegen den Sozialpädagogen und früheren PH-Rektor Prof. Dr. Dr. Siegfried Keil.

    In den folgenden Jahren zeichnete sich jeweils mit nur einem Kandidaten schon vor der Wahl hochschulpolitischer Konsens ab: Velsinger wurde Anfang 1985 wiedergewählt . 1990 wurde der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Detlef Müller-Böling sein Nachfolger. 1994 und 1996 wählte die Universität den Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Albert Klein zweimal an die Spitze.

    Fotos der Kandidierenden
    im jpg-Format können elektronisch zugesandt werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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