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05.07.2011 12:37

Die Kunst vor Gericht. Studierende simulieren Kunstfälschungsprozess auf dem Campus

Alexander Schlaak Referat II/2, Kommunikation
Universität Regensburg

    Der Kunsthandel ist ein lukratives Geschäft. Werke von bekannten Malern wie Max Ernst, Max Pechstein oder Heinrich Campendonk werden teuer gehandelt. Sie können aber auch teuer zu stehen kommen; zumindest dann, wenn es sich um Fälschungen handelt. So hat der Kunstfälschungsskandal um die angebliche „Sammlung Jägers“ im Herbst letzten Jahres den Kunsthandel erschüttert: Mit großer krimineller Energie und ebensolchem Sachverstand gingen die Verdächtigen zu Werk, folgt man dem Urteil der Ermittler. Wohl gegen Ende des Sommers beginnt deshalb der Prozess im größten Kunstfälschungsskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte.

    Was die Betroffenen dabei erwartet, wollen Kunststudierende der Universität Regensburg im Rahmen einer simulierten Gerichtsverhandlung demonstrieren. Am kommenden Freitag, den 8. Juli 2011, tagt ab 14 Uhr die „große Strafkammer des Landgerichts Regensburg“ auf dem Regensburger Campus. Das fiktive Gerichtsverfahren im Hörsaal H 9 (Zentrales Hörsaalgebäude) befasst sich dabei mit vermeintlichen Kunstraub- und Kunstfälschungsdelikten. Die Simulation ist Teil eines Blockseminars von Dr. Benno Lehmann vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg, das sich mit dem Kunstmarkt und seiner kriminellen Seite befasst. Entsprechend soll das simulierte Verfahren auch möglichst realistisch nachgestellt werden. Der Prozess wird als Schwurgerichtsverfahren durchgespielt; alle Richter werden in Robe gekleidet sein.

    Es handelt sich um eine „öffentliche Gerichtsverhandlung“. Medienvertreter sowie interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen.

    Zur „Sachlage“:
    Auf der „Anklagebank“ sitzt die Elektrofachfrau Ingrid Vogel aus Regensburg. Ihr wird vorgeworfen, am 4. Februar 2008 in das Museum für Moderne Kunst eingebrochen zu sein und dort das Gemälde „Dora Maar“ (1937) von Pablo Picasso entwendet zu haben. Darüber hinaus soll sie ihre Jugendliebe dazu gebracht haben, das Gemälde zu fälschen, um damit Lösegeld vom Museum zu erpressen.

    Sicher scheint, dass die „Angeklagte“ eine Anzeige in einer Schweizer Tageszeitung aufgegeben hat, in der sie ein Original von Picasso zum Verkauf anbot. Die vermeintlichen Interessenten, mit denen sich die Angeklagte traf, entpuppten sich allerdings als Angehörige der russischen Mafia, die ihr das Gemälde entwendeten. Als die Mafiosi erfuhren, dass das Werk gestohlen und durch die Medienaufmerksamkeit unverkäuflich geworden ist, suchten sie Ingrid Vogel auf, um ihr das Lösegeld abzunehmen und ihr im Gegenzug das Gemälde zurückzugeben.

    Augenscheinlich verzweifelt und im Begriff, das Diebesgut doch wieder zurückzugeben, übersah Ingrid Vogel eine rote Ampel. Polizisten hielten sie daraufhin an und mussten feststellen, dass die Angeklagte im alkoholisierten Zustand am Steuer saß. Dass die Angetrunkene auch noch das seit einem Jahr gesuchte Picasso-Gemälde der Dora Maar spazieren fuhr, entdeckten die glücklichen Beamten, als sie den Kofferraum öffneten.

    Die Tat sowie das Museum und alle beteiligten Personen sind natürlich frei erfunden, werden aber auf der Grundlage der bestehenden Gesetze und nach der Untersuchung realer Kunstraube von den Studierenden des Instituts für Kunstgeschichte nachempfunden.

    Ansprechpartner für Medienvertreter:
    Prof. Dr. Christoph Wagner
    Universität Regensburg
    Institut für Kunstgeschichte
    Tel.: 0941 943-3752
    Christoph.Wagner@psk.uni-regensburg.de

    oder

    Nina Reich
    Universität Regensburg
    Studierende der Kunstgeschichte
    Nina.Reich@stud.uni-regensburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kunst / Design, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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