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15.01.2002 11:26

Wie hart ist der Euro wirklich?

Karsten Eckold Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Wenn von einer harten Währung die Rede ist, dann assoziiert das zunächst den Gedanken an die Wertstabilität. Aber auch die Materialeigenschaften der metallenen Peanuts, die zu Millionen täglich den Besitzer wechseln, sind nicht unwichtig. War es früher hauptsächlich der Münzgehalt an Gold und Silber, der die Gemüter erhitzte, so interessieren heute die mechanischen Eigenschaften des Hartgeldes. Wenn bei forschem Schritt die Münzen in der Geldbörse aneinander wetzen, so möchte man sie dennoch einwandfrei identifizieren können. Und auch der Euro, versehentlich mit Füßen getreten oder mit dem Auto überfahren, soll an der Kasse abgenommen werden.
    Dresdner und Wildauer Physiker haben nun die Widerstandsfähigkeit des Euro gegenüber mechanischer Beanspruchung, sprich seine Härte, getestet.
    Da ist zum einen der Widerstand gegenüber plastischer Verformung, also die Quantifizierung dessen, was passiert, wenn der Euro unter den Hammer kommt. Wenn es aber um die Abriebfestigkeit geht, dann spielen die Materialeigenschaften an der Oberfläche der Münzen die erste Geige. Im Institut für Kristallographie und Festkörperphysik an der TU Dresden wurde von Forschern aus Dresden und von der Technischen Fachhochschule Wildau eine mechanische Nanosonde zur Untersuchung des Materialverhaltens der Euromünzen eingesetzt. Mit Hilfe eines Differentialkondensators (HYSITRON-Triboscope), so erläutert Dr. Bodo Wolf vom TU-Nanohärtelabor, wird eine dreiseitige Diamantpyramide mit definierter, winziger Kraft in die Probe gedrückt. Das Schema ist einfach: großes Loch - kleine Härte, kleines Loch - große Härte. Neben der Größe des erzeugten Loches kann auch seine Tiefe zur Bestimmung der Härte herangezogen werden - und die Tiefe wird zusammen mit der Kraft beim Eindrücken automatisch aufgezeichnet. Damit entfällt das lästige Aufsuchen und Ausmessen der Löcher nach dem Test. Bei gleicher Kraft gilt: größere Tiefe - kleinere Härte.
    Insbesondere direkt an der Oberfläche lässt der Euro alle anderen Münzen bezüglich der Härte weit hinter sich. Selbst die 10-Cent-Münze ist "bissfester" als die D-Mark.

    Fazit: Der Euro wird dank seiner Härte sein "Gesicht" auch nach Jahren wahren.

    Weitere Informationen sowie die ausführlichen Untersuchungsergebnisse sind bei Dr. Bodo Wolf, Tel.: (03 51) 4 63-3 55 22 zu erfragen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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